Citatio: S. Görke (ed.), hethiter.net/: CTH 413.1 (TRde 23.02.2012)
[§1]
1 -- Wenn man einen neuen Tempel oder neue Häuser an unberührter Stelle baut
2 -- und wenn man Grundsteine setzt (wörtl. hin schüttet),
3 -- legt man unter die Grundsteine Folgendes:
4 -- 1 Mine von dannanuwant-Kupfer, 4 Pflöcke aus Bronze, 1 kleinen Hammer aus Eisen.
5 -- Im Innern am Ort des Pfeilers gräbt er (der Beschwörer) die Erde auf
6 -- und legt Kupfer hinein,
7 -- nagelt es dann mit Pflöcken ringsum an,
8 -- und schlägt anschließend mit dem Hammer aus Eisen darauf.
9 -- Dabei spricht er folgendermaßen:
[§2]
10 -- „Wie jetzt das Kupfer schützend und darüber hinaus ewig ist,
11 -- soll dieser Tempel ebenso dauerhaft sein
12 -- und er soll auf der dunklen Erde ewig sein!“
[§3]
13 -- Er ruft den Ritualherrn beim Namen:
14 -- „Wer diesen Tempel gebaut hat,
15 -- soll vor den Göttern ebenso ewig sein!
16 -- Dieser Tempel soll sich vor den Göttern mit Leben und Gutem in Zukunft sättigen!“
[§4]
17 -- „Und wie die 4 Ecken der Häuser auf der Erde ewig sind
18 -- und sich nicht bewegen,
19 -- ebenso soll sich auch das Wohlergehen des Ritualherrn vor den Göttern in Zukunft nicht wenden!
20 -- Und dieser Tempel soll vor dem Gott, mit Wohlergehen des Gottes, wegen der Herrschaft des Landes Ḫattuša und wegen des Throns des Königtums, mit Leben, Gesundheit und Stärke gesättigt sein!“
[§5]
21 -- In jede Ecke der 4 Ecken legt er folgendes hinab:
22 -- 1 Grundstein aus Silber, 1 Grundstein aus Gold, 1 Grundstein aus Lapislazuli, 1 Grundstein aus Quarz, 1 Grundstein aus Alabaster, 1 Grundstein aus Eisen, 1 Grundstein aus Kupfer, 1 Grundstein aus Bronze, 1 Grundstein aus Fels.
23 -- Die 4 Ecken sind in eben dieser Weise angerichtet.
[§6]
24 -- Und zu den 4 Pfeilern, zu jedem Pfeiler legt er Folgendes hinab:
25 -- 1 Pfeiler aus Silber, 1 Pfeiler aus Gold, 1 Pfeiler aus Lapislazuli, 1 Pfeiler aus Quarz, 1 Pfeiler aus Eisen, 1 Pfeiler aus Fels, 1 Pfeiler aus Kupfer, 1 Pfeiler aus Bronze stellt er hin
26 -- und spricht dabei folgendermaßen:
[§7]
27 -- „Diesen Tempel, den wir Dir, der Gottheit, jetzt gebaut haben,“ –
28 -- er ruft den Namen der Gottheit,
29 -- den man ihm baut –
30 -- „nicht wir haben ihn gebaut.
31 -- Alle Götter haben ihn gebaut.“
[§8]
32 -- „Die männlichen Götter aber haben ihn wie ein Zimmermann gebaut.
33 -- Die Grundsteine aber setzte unten Telipinu,
34 -- darauf baute Ea, der König der Weisheit, die Wände.
35 -- Holz und Steine aber brachten alle Berge herbei,
36 -- den Lehm aber brachten die weiblichen Götter herbei.“
[§9]
37 -- „Unten legte man Grundsteine aus Silber und Gold hin.
38 -- Gold brachte man aus der Stadt Pirundummeya,
39 -- Silber brachte man aus Kuzza,
40 -- Lapislazuli brachte man aus dem Gebirge Takniyara,
41 -- Alabaster bracht man aus dem Land Kanišḫa,
42 -- Quarz brachte man aus dem Land Ilamda,
43 -- Fels brachte man aus der Erde,
44 -- schwarzes Himmelseisen (Meteoroid?) brachte man aus dem Himmel,
45 -- Kupfer und Bronze brachte man aus Alašiya vom Berg Taggata.“
[§10]
46 -- „Siehe, neben die Grundsteine legte man Gold als Gründungsgabe.
47 -- Und wie das Gold ewig und außerdem rein und stark ist,
48 -- ewig für die Götter selbst
49 -- und gut für Götter und Menschen,
50 -- so soll dieser Tempel dem Gott ewig und ebenso gut sein!“
[§11]
51 -- „Und der Ritualherr soll zum Leben und Wohle der Götter in Zukunft ebenso wie nachfolgend (seine) Enkel und Urenkel gut sein!“
[§12]
52 -- 9 Pflöcke aus Silber, jeder von 1 Sekel Gewicht, 9 Pflöcke aus Gold, jeder von 1 Sekel Gewicht, 9 Pflöcke aus Eisen, 9 Pflöcke aus Bronze von je 1 Sekel Gewicht.
[§13]
53 -- Unter das Postament legt er 4 Pflöcke, darunter 1 aus Gold, 1 aus Silber, 1 aus Eisen und 1 aus Bronze.
54 -- Und am ersten mittleren Pfeiler legt er ebenso 4 Pflöcke hin.
55 -- Gegenüber, an den Pfeiler, zu seinen Seiten, rechts und links, überall legt er genauso 4 Pflöcke hin.
[§14]
56 -- Und in jede Ecke der vier Ecken legt er ebenso überall vier Pflöcke hin.
[§15]
57 -- 1 Löwe aus Gold eines Sekels, 2 Paar Rinder aus Eisen, mit einem Joch aus Silber angeschirrt,
58 -- und jedes einzelne Rind hat 1 Sekel Gewicht.
59 -- Unter ihnen aber ist 1 Sockel:
60 -- 2 Rinder stehen auf dem Sockel,
61 -- 2 weitere Rinder stehen auf einem Sockel.
[§16]
62 -- Das Gewicht des Sockels ist nicht von Wichtigkeit.
63 -- Das Gewicht des Joches, mit dem die Rinder angeschirrt sind,
64 -- auch dieses ist nicht offensichtlich.
65 -- Und er stellt sie am mittleren ersten Pfeiler nieder.
[§17]
66 -- Unter dem Postament aber ist 1 Postament aus Silber von 1 Sekel, 1 Postament aus Gold von 1 Sekel, 1 Postament aus Lapislazuli, 1 Postament aus Quarz, 1 Postament aus Eisen, 1 Postament aus Kupfer, 1 Postament aus Bronze, 1 Postament aus Alabaster, 1 Postament aus Fels.
[§18]
67 -- Unter dem Herd ist 1 Herd aus Silber von 1 Sekel, 1 Herd aus Gold von 1 Sekel, 1 Herd aus Lapislazuli, 1 Herd aus Quarz, 1 Herd aus Alabaster, 1 Herd aus Eisen, 1 Herd aus Bronze, 1 Herd aus Fels, 4 Pflöcke, darunter 1 aus Silber, 1 aus Gold, 1 aus Eisen, 1 aus Bronze.
68 -- Jeder einzelne Pflock hat 1 Sekel.
69 -- Welche Herde aus Steinen sind,
70 -- jeder hat 1 Sekel.
[§19]
71 -- Unter der Tür aber ist 1 Tür aus Silber von 1 Sekel, 1 Tür aus Gold von 1 Sekel, 1 Tür aus Lapislazuli von 1 Sekel, 1 Tür aus Quarz von 1 Sekel, 1 Tür aus Eisen von 1 Sekel, 1 Tür aus Bronze von 1 Sekel, 1 Tür aus Alabaster, 1 Tür aus Fels von genau 1 Sekel.
[§20]
72 -- 2 Füchse aus Kupfer stellt er in das Tor.
73 -- Kein Gewicht ist aber offensichtlich.
[§21]
74 -- 16 Apfelbäume, darunter 4 Apfelbäume aus Gold, 4 Apfelbäume aus Silber, 4 Apfelbäume aus Eisen, 4 Apfelbäume aus Bronze;
75 -- das Gewicht aber ist nicht offensichtlich.
[§22]
76 -- 1 längliche Tafel, Ritual nicht beendet:
77 -- Wenn man unter die Grundsteine legt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen