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Ishtar´s Erhöhung

Dieser mythisch-theologische Text in Akkadisch mit einer begleitenden sumerischen Version, die noch recht fragmentarisch ist, aber ursprünglich mindestens fünf Tafeln lang ist, beschreibt die Übertragung göttlicher Kräfte von den höchsten sumero-akkadischen Göttern auf die Göttin Inanna-Ishtar und spiegelt ihren Aufstieg zum fast höchsten Rang des assyrischen Pantheons im späteren Jahr 1. Jahrtausend v.u.Z. wider.


Tafel 1
1. [...]
2. [...]
3. [...]
4. [...]
5. Die Herrin, die Tochter von ...
6. Die Entscheidungen bezüglich ihres Königtums ...,
7. die Königin, deren ... Mut ist ...
8. Die Ratsmitglieder der Versammlung,
9. das Haus, ein erhöhtes Heiligtum,
10. an diesem Ort werden Ratschläge über sie gegeben!
11. Draußen sprachen die Großen Prinzen über sie.
12. Die Anunna-Götter wurden versammelt und ...
13. In der Versammlung wurden Anu, Enlil und Ea auf die Ehrensitze gesetzt.
14. Ištar war ... an der Seite

Fangzeile
15. Heiliger Ištar. 1. Tafel von "Erhöhte Dame, welche allein ist mächtig", noch nicht fertig.


Tafel 3
1. Heiliger An, die großen Worte seines Mundes können nicht gestoppt werden.
2. Die großen Götter verneigen sich vor ihm wie ein gebogener Stab, um ihn zu ehren und anzubeten.
3. Was du befohlen hast, ist gerecht. (Wie) das, was ein Prinz oder Herr gesagt hat, wird gehorcht, was du befohlen habt.
4. Und, dein hoher Befehl hat Vorrang, wer würde dir Nein sagen?
5. Vater der Götter, dein Wort, das Fundament von Himmel und Erde, kein Gott beachtet es nicht.
6. Herr, du bist der Führer, der nur seinen eigenen Rat annimmt. Was sollte unser Rat sein?
7. Gewähre der jungen Frau Ištar, die du geliebt haben, deine Kraft.
8. Deine zuverlässige Zustimmung, gewichtig wie der Himmel, mach (sie) in unserer Versammlung bekannt.
9. Gib der Herrin, die du geliebt hast, deine kombinierten göttlichen Kräfte.
10. Lass Antu (Kišar) wirklich die Ehegattin sein, die dir gleich ist, möge sie sich der Autorität deines Namens gleichkommen.
11. Lass sie außerdem die Dekrete von Enlil und Ea ausführen.
12. Wenn sie allein das Seil von Himmel und Erde ergriffen hat, wird (es) unsere Stärke sein!
13. Für Anu brachte das angenehme Gespräch Glück.
14. Er behandelte die heiligen Ištar in seiner Herzensgüte gut.
15. Die Befehle meines Anu-Schiffs sind das komplexe Fundament des Himmels, der nicht erreicht werden kann.
16. Meine festen Grenzen, deren Äußeres furchterregend sind und die keine Annäherung kennen.
17. Ich bin Anu (Anšar), der Helfer des Königs. Ergreife ihr Band.
18. Nimm die gesamte Ausdehnung deines Territoriums für dich und übe allein die Herrschaft darüber aus!
19. Komm, erhebe dich zu meinem Podium des Königtums und wohne in den Höhen!
20. Entsprechend meines gerufenen Namens, möge "Erhabene Antu (Kišar)" dein genannter Name sein!
21. Mein treuer Wesir, dessen Lippen geschätzt werden, der sich meiner Geheimnisse bewusst ist,
22. Ninšubur, mein passender Wesir, wird für dich den Status eines Vaters ausüben.
23. Möge er (stehend) vor dir ständig glückverheißende Worte von (jedem) Gott und jeder Göttin präsentieren.
24. Auf der ewigen Grundlage von Himmel und Erde und durch die dauerhaften Pläne der Götter,
25. als Anu, Enlil und Ea zu Beginn die Anteile zugeteilt haben
26. für die beiden Götter, die Wächter des Himmels und der Unterwelt, die die Tür von Anu öffnen,
27. Für den Mondgott und den Sonnengott wurden Tag und Nacht zu gleichen Teilen gemacht,
28. und vom Boden des Himmels bis zur Spitze des Himmels weisen sie ihre Aufgaben zu:
29. alle Sterne des Himmels wie in einer Furche auf Kurs zu halten,
30. damit die führenden Götter wie Ochsen auf ihren Wegen bleiben.
31. Bis zu diesem Ort, Ištar, erhebe dich zur Herrschaft aller!
32. Dame, du bist die Hellste von ihnen, also mögen sie dich "Ištar der Sterne" nennen!
33. Möge deine hohe Position (relativ zu ihnen) triumphierend zwischen den beiden Seiten (Ost und West) wechseln!
34. Möge deine Pracht so reichlich sein wie die des Mondes und der Sonne in (ihrem) Wachen.
35. Möge das flackernde Leuchten deiner Fackel hoch am Himmel leuchten!
36. Möge das Volk dich als eine bestaunen, für die es unter den Göttern niemanden gibt, der nach dir schaut.
37. Nachdem der Herr der Tochter von Sîn (diese) großen Dinge verliehen hatte,
38. hielt er sie nicht vom Schrein Eanna fern, ihrer heiligen Kammer.
39. Nachdem König Anu ihr die großen Dinge geschenkt hatte,
40. Überreichte er ihr den Schrein Eanna, ihre heilige Kammer, als Geschenk.
41. Er bedeckte ihre Figur mit dem zeremoniellen Gewand der Anuschaft, dem brillanten Glanz von Sîn.
42. Er ließ sie wie den Tag mit magischen Ornamenten erscheinen, den Ornamenten der Göttlichkeit.
43. Er verstärkte ihren Arm mit dem Zepter des Königtums, dem heftigen Holzstab, der schonungslosen Waffe.
44. Eine herrliche Krone, die dem Kopf von Nanna gleicht, setzte er (fest) auf ihren Kopf.
45. Oh Göttin, meine gewichtigen Entscheidungen, göttliche Kräfte, nach denen ich (von niemand anderem) befragt werde, habe ich dir zugewiesen.
46. ​​Wie ich es getan habe, möge Enlil, der König aller Länder, dich gut behandeln!

Fangzeile:
Aufgrund dessen war Lord Nunamnir glücklich, seine Leber stieg vor Freude auf.

Kolophon
3. Tafel von "Erhöhte Dame, welche allein ist mächtig", noch nicht fertig

Tafel 4, Teil 1
1. Aufgrund dessen war Lord Nunamnir glücklich, und seine Leber stieg vor Freude auf.
2. Für die Tochter von Sîn, der Erbin seines engen Bruders, bestimmte er ein Schicksal.
3. Prinzessin Ištar, so wie dir der Himmel geschenkt wurde, die Erde, die ...
4. Dame, diese weite Erde, die alles erschafft, die Erde, die ...
5. Wenn du ...[etwas?] wie eine Schlange in die Nähe der weiten Berge bringst, kannst du deinen Fuß darauf setzen.
6. Erweitere dein Netz über alle (verschiedenen) Berge, Länder und Meere.
7. ...
8. ... mögest du ...,
9. ... mögest du dir Ehrerbietungen erweisen.
10. ... das Heiligtum nehmen.
11. Wenn du die Spitzen der hohen Terrassen und Podeste hoch aufragst,
12. ... Himmel und Erde können deine herrische Haltung nicht ertragen.
13. Sie zittern vor den heftigen Stürmen.
14. ...
15. ...


Tafel 4, Teil 2.
1. Wo ...
2. Die Krieger, die weiter angreifen ...
3. Mit deinem Dolch und dem Patarru-Messer ...
4. Diejenigen, die Waffen umgürten, Ištar ...
5. Ihre sieben wütenden Löwen ...
6. Der Staub (aufgewirbelt) durch ihre Fußspur ...
7. O fähig, das ... Werkzeug der Frauen, eine Waffe, die ... besiegt
8. Ištar, wie dein Gürtel, ein Dämon, der nicht ... eine Person,
9. und wie eine Spindel unruhig ...,
10. wie Fesseln, Herrin, für den Übeltäter,
11. für die Bösen und Gewalttätigen, wie ein Holzkopf- [Zerstörer],
12. Es ist ... gerade wie eine Schnur, ein feiner Speer ...,
13. der Schlund der Katastrophe ...,
14. Tochter von Sîn, deine beiden Arme mögen ...,
15. Ištar, wie eine spitze Webstuhlnadel, eine Dolchschlange,
16. Dein Webstuhl-Faden wie ein Bogen ...


Vorderseite
1. ( = 17.) Möge die Pfeilspitze, die Lunge und Herz durchbohrt, wie ein Pendel hin und her gehen.
2. Ištar, nachdem du Kämpfe und Schlachten wie ein Springseil gedreht (d.h. wiederholt) hast,
3. Oh Dame des Kampfes, lass sie (die Feinde?) wie einen Ball und einen Schlagstock zusammenstoßen.
4. Göttin der Auseinandersetzung, mache den Kampf wie (mit) Marionetten, die manipuliert werden.
5. Dame, an der Stelle, an der Waffen zusammenstoßen, schlage mit Chaos zu, als wenn Astragale (Spielknochen) niedergeschlagen werden.
6. Ištar, wenn du wie ein überwältigender Sturm die Truppen des Kampfes festigst,
7. Wenn du deine große Fähigkeit mit dem göttlichen Streitkolben, der Doppelaxt, dem großen Schwert und den Pfeilen demonstrierst,
8. Wenn du die wilde Rüstung anlegst und die Sintflut toben lässt,
9. Wenn du deinen Bogen und den Schild des Kampfes fertig machst, mögen die Stürme für dich herumwirbeln.
10. Möge deine tobende göttliche Waffe die böse Person mit einem Blitz treffen, wie vom (Pestgott) Erra.
11. Dame, am Ort des Zusammenstoßes von Waffen und des Einpflanzens von Standarten kann niemand der Öffnung deiner Arme entkommen.
12. Meine Tochter, wo immer es dir gefällt, nach oben zu strecken, nach unten zu strecken, straff zu ziehen oder zu lockern;
13. Da an dem Ort, an dem über das Schicksal entschieden wird und keine Grenzen gesetzt sind, sind deine Aussagen in der Tat genauso groß wie meine Aussagen.
14. Bei Festen, Opfergaben, Banketten, Niederwerfungen, Ehrerbietung und Anrufung des Namens (des Gottes) -
15. einem Menschen, dessen Gott sehr wütend auf ihn geworden ist, dessen Göttin sauer auf ihn geworden ist,
16. Solange er nicht den Ort der Versöhnung mit deiner Göttlichkeit sucht, wird kein Gott seiner Bitte zustimmen.
17. In meiner Stadt der Berg Sumer und Akkad, der Schatten der Weltviertel,

Rückseite:
1. in Duranki, dem Band von Himmel und Erde, dem Fundament aller errichteten Siedlungen,
2. an meinem königlichen Podium, das sich wie ein gehörnter Stier bei den Ehrerbietungen der Götter ausruht,
3. in meinem Heiligtum Nippur, dem Schrein der Enlilschaft, der Hauptstütze der Nation,
4. dem Heiligtum, dem entspannendem Wohnort, der bei meinem Namen genannt wird,
5. Möge sich deine Ladyschaft auch an diesem Ort manifestieren, möge dein Name "Königin von Nippur" heißen!
6. Der gute Schutzgeist, (mein) beredter Gott, der vor mir steht,
7. der Handwerker des Mittelpunkts des Ekur-Tempels, Entdecker der Beratung und Planung, des feinsten Öls,
8. Sei dein Hüter, gegen welchen dein Zorn groß war und welcher deine göttliche Wut überwunden hat.
9. Möge Nin-imma'imma dein Herz mit angenehmer Gesprächen kühlen.
10. Dame, ich habe für dich meine gewichtigen Gebote festgelegt, göttliche Kräfte, die von niemandem verlangt werden sollten;
11. Wie ich es getan habe, möge Ea (Enki), der König der Apsu, dich gut behandeln.


Fangzeile
12. Aus diesem Grund wurde der Prinz Nudimmud glücklich, seine Leber stieg vor Freude.


Kolophon
13. Lange Tafel von Iqīša, Erbe von Ištar-šūma-ēreš, Nachkomme von Ekur-zakir, dem Beschwörungspriester. (Aus der) Hand von Ištar-šūma-ēreš
14. seinem Sohn. Wer Anu, Enlil und Ea verehrt, wird es nicht wegnehmen (oder), der es ausleiht, darf nicht absichtlich zulassen, dass es verloren geht.
15. Zu gegebener Zeit gibt er es an das Haus seines Besitzers zurück. Wenn es jemand wegnimmt, mögen Adad und Šala IHN wegnehmen!
16. Monat Nisan, 23. Tag, 8. Jahr Pi-il-pi-is-su, König aller Länder.

neu-assyrisch



Nin-imma ist eine sumerische, babylonische und akkadische Fruchtbarkeitsgöttin und Vergöttliche der weiblichen Geschlechtsorgane. Ihre Eltern sind Enki und Ninkurra



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