Direkt zum Hauptbereich

Die Klagen des Bauern


bzw.: "Die Geschichte vom beredten Oasenmann"

Die Geschichte vom beredten Bauern ist in vier Handschriften aus dem Mittleren Reich überliefert.
Im folgenden soll jedoch nur auf die drei Papyri (Berlin 3023 + 3025 und
Ramesseum A = Papyrus 10499) Bezug genommen werden, die sich in der Sammlung des
Ägyptischen Museums Berlin befinden.


Zusammenfassung:
Der niedrig gestellte Bauer Chui-ni-Anup (auch Chu-en Anubis) zieht von seinem Wohnort, dem Wadi Natrun aus ins Niltal, um dort Produkte zu verkaufen. Im Niltal wird er unter fadenscheinigen Vorwänden vom leibeigenen Pächter Thot-Nacht oder, nach anderen Handschriften, Nemti-Nacht, seiner gesamten Habe beraubt. Chui-ni-Anup geht daraufhin nach Herakleopolis und wendet sich an Rensi, den Besitzer und Vorgesetzten des Nemti-Nacht und Obervermögensverwalter des Königs. Rensi berät sich mit seinen „Räten“ und lässt die Bitte des Chui-ni-Anup unbeantwortet. Daraufhin beginnt der Bauer, Klagereden gegen Rensi zu erheben, in denen er die Maat, Ordnung, Recht und Unrecht erörtert und Rechtsgleichheit zwischen Arm und Reich voraussetzt. Nach der ersten Rede antwortet Rensi nicht, berichtet aber dem König Nebkaure Cheti darüber. Dieser ordnet aus Interesse an, die Reden des Bauern weiterhin unbeantwortet zu lassen und sie für sich aufzuzeichnen, und andererseits für den Lebensunterhalt des Bauern zu sorgen. Nach der dritten Rede glaubt der Bauer, sich durchgesetzt zu haben und wird dafür mit Prügeln bestraft, in den nächsten Tagen fährt er mit weiteren Reden fort. Zum Schluss der neunten und letzten Rede hält er die Lage schließlich für ganz aussichtslos und wünscht sich selbst den Tod, um sich bei dem Totengott Anubis über Rensi zu beschweren. Schließlich wird ihm Recht gegeben, Rensi lässt ihm seine Reden vorlesen und sie dann dem interessierten König übergeben; Thot-nacht wird mit seinem gesamten Besitz an Chui-ni-Anup übergeben. Der letzte Rest der Geschichte ist nicht mehr erhalten. 


Text:
Es war (einmal) ein Mann, Chu-en-Inpu („beschützt von Anubis“) ist sein Name.
Er ist ein Oasenmann aus der Salzoase. Dann war da noch seine Frau, Meret ist ihr Name.
Da sagte dieser Oasenmann zu dieser seiner Frau: 
„Siehe, ich ziehe nach Ägypten, um Lebensmittel für meine Kinder zu holen. 
Also geh und miss mir die Gerste ab, welche (noch) im Speicher ist als Rest der Gerste von ‚gestern’.“ Dann maß sie für ihn 6 Scheffel Gerste ab.
Nun sagte dieser Oasenmann zu dieser seiner Frau: 
„Siehe, (hier sind) 2 Scheffel Gerste als Nahrung für Deine Kinder.
„Für mich seien gemacht diese 6 Scheffel Gerste als Brot und Bier für jeden Tag. 
Bedenke, ich werde davon leben.“
Dann zog dieser Oasenmann nach Ägypten, (nachdem) er seine Esel beladen hatte...
... mit Wein, Wolfsschakalfellen, Nußgras, Laichkraut, Salz, bestimmten Steinen und Pflanzen, 
einem fremdländischen Holz, wilde Möhren, Mandelholz aus dem „Land der Rinder“ (heute: Oase Farafra), Baum-Harz, Pantherfellen, ausgenommenen Vögeln und Fischen, Ocker, 
Wilder Minze, Tauben, Anis, (...),
(kurzum) beladen mit allen schönen Gaben der Salzoase.
Da ging dieser Oasenmann stromabwärts in Richtung Süden
bis nach Neni-Nesu (Herakleopolis). Dann erreichte er das Gebiet von Per-Fefi (in der Nähe von Dahschur) im Norden des Medenit-Gaus (22. oberägyptisches Gau). 
Dort fand er einen Mann, der am Uferdamm stand. 
Djehutinechet („Stärke des Toth“) war sein Name.
Er war der Sohn eines Mannes Rensi, Sohn des Meru. 
Da sagte dieser Djehutinechet, als er erblickte
die Esel dieses Oasenmannes, welche wünschenswert für ihn waren. Er sagte:
„Ach, hätte ich doch irgendeinen <vortrefflichen> Plan, um zu stehlen die Habe
diesem Oasenmann dort.“ Nun aber war das Haus dieses Djehutinechet am Rande
des Weges. Eng war es, nicht breiter als die Breite eines Leinenballens. Ein Weg (führte)
durch das Wasser, der andere (Weg) durch das Korn. Da sagte dieser Djehutinechet zu seinem Gefolgsmann: „Geh und bringe mir ein Laken aus dem Haus!“ 
Da wurde (es) ihm sofort gebracht, und er breitete es an der Landestelle am Rande 
des Weges aus, so dass sein Saum im Wasser lag, seine Webkante im Korn.
Wie der Oasenmann nun auf dem Weg aller Leute daherging, da sagte dieser Djehutinechet: 
„Pass auf, Oasenmann, dass Du nicht auf meine Kleider trittst!“ 
Da sagte dieser Oasenmann:
„Ich handle nach Deinem Wunsch! Gut ist mein Weg!“
Und er ging weiter. Da sprach dieser Djehutinechet:
„Wird für Dich (etwa) mein Korn zum Weg?“ 
Da sprach dieser Oasenmann: „Gut ist mein Weg! (Doch) das Steilufer ist hoch,
der Weg ist unter dem Korn, und Du stattest diesen Weg noch aus
mit Deinen Kleidern! Wirst Du uns nicht vorbeiziehen lassen
auf dem Weg?“ Da füllte sich einer der Esel
sein Maul mit einem Büschel Korn. Da sagte dieser Djehutinechet:
„Siehe, ich werde (Dir) wegnehmen Deinen Esel, Oasenmann,
er mein Korn frisst! Siehe, er wird treten (in der Scheune?), auf dass er drischt!“
Da sagte dieser Oasenmann: „Gut ist mein Weg! Der eine (Weg)
ist ungangbar gemacht, und ich schaffte es nicht, meinen Esel davon zurückzuhalten. 
Raubst Du ihn (mir), weil er sein Maul gefüllt hat mit einem Büschel Korn? Außerdem
kenne ich den Herrn dieses Gaus. Es gehört dem Oberhausverwalter Rensi, Sohn des
Meru. Er ist es auch, der jedem Räuber in diesem ganzen Land entgegentritt.
Soll ich denn beraubt sein in seinem Gau?“ Da sagte dieser Djehutinechet:
„Ist dies nicht eine Redensart der Leute,
den Namen des Ehrlosen zu rühmen durch seinen Herrn? Ich bin es,
der zu Dir spricht, doch der Oberhausverwalter ist es, an den Du denkst.“
Dann nahm er (Djehutinechet) sich eine Rute der grünen Tamariske,
und dann misshandelte er (Djehutinechet) jedes seiner (des Oasenmannes) Körperglieder damit. Fortgenommen wurden (auch) seine (des Oasenmannes) Esel;
sie wurden auf sein (des Djehutinechet) Gut geführt. Da begann der Oasenmann
zu weinen, weil es so schlimm war, was man gegen ihn tat.
Da sagte dieser Djehutinechet: „Erhebe nicht Deine Stimme, Oasenmann!
Siehe, Du bist am Ort des Herrn der Stille!“ Da sagte dieser Oasenmann:
„Du schlägst mich, Du raubst meine Habe und jetzt nimmst Du mir noch
das Wehklagen aus meinem Mund? Herr der Stille, gib mir doch
meinen Besitz (zurück), damit ich nicht beklagen muss Deine Schrecklichkeit.“
Da verbrachte dieser Oasenmann einen Zeitraum von 10 Tagen, in denen er anflehte
diesen Djehutinechet, (doch dieser) gab nicht seine Aufmerksamkeit darauf. Dann ging
dieser Oasenmann südwärts nach Neni-Nesu, um anzuflehen den Oberhausverwalter
Rensi, Sohn des Meru. Er fand ihn beim Verlassen des Tores seines Hauses, um herabzusteigen zu seinem Dienstschiff. Da sagte dieser Oasenmann: „Ach, wäre doch zugelassen, dass ich Dich unterrichte über eine Beschwerde. Vielleicht lässt Du zu mir kommen Deinen Vertrauensgefolgsmann und ich schicke ihn Dir (mit einer Mitteilung) darüber (zurück).“ -
Da ließ der Oberhausverwalter Rensi, Sohn des Meru, seinen Vertrauensgefolgsmann zu ihm gehen, und dieser Oasenmann schickte ihn (mit einer Mitteilung) über die ganze Sache (zurück).
Da klagte der Oberhausverwalter Rensi, Sohn des Meru, diesen Djehutinechet bei den Ältesten an, die an seiner Seite waren. Da sagten sie (jedoch) zu ihm: „Vielleicht ist es nur ein Oasenmann, welcher wegen eines anderen an seiner Seite kommt.
Siehe, das ist es, was sie (immer) gegen ihre Oasenmänner tun,
die wegen anderer gekommen sind. Siehe, das ist es (nun mal), was sie tun. Ist dies ein Grund,
diesen Djehutinechet zu bestrafen wegen eines Bischens Natron
sowie eines Bischens Salz? Man befehle ihm, es zu ersetzen, und er ersetzt es." - 
Schweigen ist es, was der Oberhausverwalter Rensi, Sohn des Meru, (dann) tat. 
Nicht antwortete er den Ältesten darauf, und nicht antwortete er (auch) diesem Oasenmann.
Nun kam dieser Oasenmann, um anzuflehen den Oberhausverwalter Rensi, Sohn des
Meru, zum ersten Mal. Er sagt(e): „Oberhausverwalter, mein Herr, Großer der Großen,
Führer dessen, was nicht ist, und dessen, was ist. Wenn Du herabsteigst zum Teich der
Gerechtigkeit, mögest Du darauf mit günstigem Wind fahren.
Nicht möge eine Bö Dein Segel abreißen. 
Nicht mögen Deine Schiffe zurückbleiben. 
Nicht möge kommen Unheil auf Dein ‚Holz’. 
Nicht mögen Teile Deines Schiffes zerschlagen werden. 
Nicht mögest Du den Grund berühren.
Nicht möge Dich die Flut mitreißen. Nicht mögest Du spüren das Böse des Stromes. 
Nicht mögest Du erblicken einen furchtsamen Gesichtsausdruck. 
Es mögen zu Dir kommen die scheuen Fische und mögest Du Beute machen (in Form)
fetter Vögel. Denn Du bist der Vater der Waise, der Ehemann der Witwe, der Bruder der Geschiedenen, der Schurz dessen, der keine Mutter hat. Lasse zu, dass ich Deinen Namen in
diesem Land zu jedem guten Gesetz mache, (oh) Führer, frei von Habgier, (oh) Großer, frei von Geiz,
der die Lüge zerstört, der die Gerechtigkeit entstehen lässt und der kommt wegen der Stimme, die mein Mund erhebt. Ich spreche und Du hörst. Handele tugendhaft, (oh) Gelobter, den die Gelobten loben. Beseitige meine Not. Siehe, ich bin schwach deshalb. Zähle mich und siehe, wie wenig ich bin.“ Nun aber sagte dieser Oasenmann diese Worte zur Zeit seiner Majestät, des Königs von Ober- und Unterägypten, Nebkaure (Pharao Nebkaure-Cheti (=Nebkaure-Achtoi), 10. Dynastie, ca. 2080-2060 v.u.Z.), der Gerechtfertigte. Da ging der Oberhausverwalter Rensi, Sohn des Meru, zu seiner Majestät, und er sagte: „Mein Herr, ich habe einen dieser Oasenleute gefunden, der wahrhaft redegewandt ist. Es ist (ihm) geraubt worden seine Habe. Siehe, er ist gekommen, um sich darüber zu beschweren.“ Da sprach seine Majestät: „Wenn Du mich sehen willst, indem ich gesund bin, dann halte ihn hier hin und antworte nicht auf all sein Gesagtes. Damit er bleibt beim Reden, schweige, damit uns gebracht wird seine Rede als Schrift und damit wir es hören.
Sorge für den Lebensunterhalt seiner Frau sowie seiner Kinder. Siehe, es kommt einer dieser
Oasenmänner erst, bevor sein Haus ganz leer ist. Sorge ferner für den Lebensunterhalt dieses Oasenmannes selbst. Du sollst veranlassen, dass man ihm Lebensmittel gebe, ohne ihn wissen zu lassen, dass Du es bist, der sie ihm gibt.“ Da gab man ihm 10 Brote und 2 Krüge Bier
jeden Tag, welche der Oberhausverwalter Rensi, Sohn des Meru, gab. Er gab es seinem Freund, und dieser war es, welcher es ihm (=dem Oasenmann) gab. Dann sandte der Oberhausverwalter Rensi,
Sohn des Meru, (eine Botschaft) an den Gutshofmeister der Salzoase, um Speisen zu bereiten für die Ehefrau dieses Oasenmannes aus drei Scheffeln Korn jeden Tag. Da kam nun dieser Oasenmann, um sich bei ihm zu beschweren ein zweites Mal. Er sagte:
„Mein Oberhausverwalter, mein Herr, Großer der Großen, Reicher der Reichen, welcher ein Großer seiner Großen und eine Reicher seiner Reichen ist. Steuerruder des Himmels, Balken der Erde, Lotschnur und Gewicht. Steuerruder, nicht komme vom Kurs ab! Balken, nicht neige Dich! Lotschnur, nicht weiche ab! Nimmt mein großer Herr das, was keinen Herren hat und raubt das, was allein ist? Dein Besitz ist in Deinem Haus:
1 Krug Bier sowie 3 Brote. Doch was ist es, was Du tust, um Deine Untergebenen zu sättigen?
Stirbt derjenige, der stirbt, bei seinen Angehörigen? Wirst Du ein Mann der Ewigkeit sein ohne Ungerechtigkeit? Ist es nicht Sünde? Eine Waage, die schief ist? Ein Lot an der Waage, das in die Irre geht? Ein wahrhaft aufrichtiger Mann, der verwirrt wurde? Siehe, die Gerechtigkeit, sie flieht vor Dir, sie ist verdrängt von ihrem Platz. Die Beamten stiften Unheil, die Bewertung der Worte ist parteiisch. Die Richter reißen an sich, was eingenommen wurde. Der ‚Verstümmler’ der Worte in ihrem wahren Sinn ist es doch, der dadurch Unheil anrichtet. Der Luftgebende fehlt auf der Erde und hört auf, atmen zu lassen. Der zum gerechten Teilen Berufene ist ein Betrüger. Wer die Not beseitigen soll durch einen Befehl, bringt die Stadt zur Überschwemmung. Wer dem Unrecht wehren soll, stiftet (selbst) Unheil.“ Da sagte der Oberhausverwalter Rensi, Sohn des Meru: „Gibt es etwas so Großes bei Dir, was sich auf Deinem Herzen befindet, so dass Dich mein Gefolgsmann abführen muss?“ Da sagte dieser Oasenmann: „Der Kornhaufenmesser betrügt für sich. Was abgefüllt wird für einen anderen, entspricht nicht dem Raummaß seines Besitzes. Der Führer gemäß den Gesetzen befiehlt den Raub. Wer also tritt der Schändlichkeit entgegen? Wer beseitigen soll die ‚Schwäche‘, handelt korrupt. Wer einen anderen korrigieren soll, wird ‚gekrümmt‘. Wer (die Sache) eines anderen verfechten soll, tut Schlechtes. Kurz ist das Widersetzen, langandauernd ist das Unheil, bis die gute Tat (wieder) an den Platz von gestern zurückkehrt. Es ist also ein Befehl: Tue (etwas) für den Tuenden, um zu veranlassen, dass er (weiterhin) tut. Das bedeutet, ihn zu lobpreisen (für das), was er tut. Das bedeutet, ihn nicht zu vertreiben, bevor er ‚schießt‘. Das bedeutet, etwas zu befehlen dem Herrn der Ordnung. Oh dass doch (Deine) Kraft zugrunde gerichtet sei, Schaden angerichtet in Deinem Weinberg, verringert Deine Vögel, vermindert Deine Wasservögel. Der Sehende werde blind, der Hörende taub.
[Ende Papyrus Berlin]

Der Wegführer werde zum Verirrten.
Fürwahr, Gesundheit ist Dir gegeben. Zu welchem Zweck tust Du denn (etwas) dagegen? Siehe, Du bist stark und mächtig, Dein Arm ist ausgestreckt, Dein Herz ist gierig. Sei (doch) sanftmütig zu dem, der bei Dir vorbeigeht. Wie beklagenswert ist der Elende, den Du zugrunde richtest. Du gleichst einem Boten des Chenti (ein Unterweltsdämon). Siehe, Du gehst vorüber an der Herrin der Pest (Göttin Sachmet). Was nicht für Dich ist, ist nicht für sie. Was nicht gegen (sie) ist, ist (auch) nicht gegen Dich. Wenn Du es nicht tust, tut sie es (auch) nicht. Sei sanft zum Herrn der Brote, sei hart zum Übeltäter. Diebstahl kommt (doch nur) demjenigen zu, der (selbst) keine Habe hat. Doch das Stehlen des Besitzes durch einen Räuber, es ist eine üble Sache für denjenigen, der nicht Mangel leidet. Aber Du bist (ja) satt durch Dein Brot, berauscht durch Dein Bier, Du bist reich an allem Leinen. Das Gesicht des Steuermannes ist (zwar) nach vorn (gerichtet), (doch) kommt das Schiff vom Kurs ab, wie es ihm gefällt. Der König ist im Prunksaal, (also) ist das Steuerruder in Deiner Hand, (wenn) man Unheil in Deine Nähe gibt. Ausgedehnt sind meine Bitten, schwer lastet (schon) ein Teilstück. Was ist es, was damit ist? So sagt man, erschaffe eine Zufluchtsstätte, wo die Luft rein ist, (denn) siehe, Deine Stadt, sie ist von Krokodilen umringt. Lass Deine Zunge redlich sein, Du sollst nicht in die Irre leiten, (denn) sie (=die Zunge) ist ein ‚Wurm‘ des Mannes, ein Körperglied in ihm. Nicht sage die Unwahrheit, hüte Dich vor den Beamten. Es ist ein Korb, der die Richter fett macht. Die Unwahrheit zu sagen, ist ihr Kraut. Und es liegt leicht auf ihrem Herzen. Allwissender aller Leute, verkennst Du meine Lage? Beseitiger jeden Wassermangels, siehe, ich bin unter den bootlosen Wegen. Lotse aller im Wasser Treibenden, rette den Schiffbrüchigen. Rette mich aus meiner Situation bis zu Deinem Ende(?).“Dann kam der Oasenmann, um ihn zum dritten Mal anzuflehen, und sprach:
„Oberverwalter, mein Herr! Du bist Re, der Herr des Himmels, zusammen mit Deinem Hofstaat. Die Bedürfnisse eines jeden mögen in Dir sein wie eine Flut, (denn) Du bist Hapi, der die Felder ergrünen läßt und die Viehweiden neu gründet. Tritt dem Raub entgegen, begrüße den Elenden, werde nicht zur Flut gegen den Bittsteller! Hüte Dich, die Ewigkeit nähert sich, wenn Du wünschst, lange zu leben. Wie man sagt: ‚Es ist Atemluft für die Nase, das Rechte zu tun.‘ Übe Bestrafung gegen ihn, der bestraft sein soll, dann wird man Dich nicht an Ordnung übertreffen. Geht denn die Handwaage in die Irre? Ist denn die Standwaage parteiisch? Und ist denn Thot milde, dass Du Unheil anrichtest?

... die pAorw-Fische. Der Fischer, er zerstört den Fluß.
Siehe, man ... Nicht betrüge den Armenum seine Habe, den Schwachen, den Du kennst. Die Atemluft des Elenden ist sein Habe. Es bedeutet ein Verstopfen seiner Nase, (ihm) dies wegzunehmen.
Du bist eingesetzt worden, um zu hören die Rede, um (schlichtend) zu trennen die Beiden (Streitenden), um strafen den Räuber. Siehe, es ist ein Beladen (mit Waren) des Diebes,
was Du tust. Man hatte Vertrauen zu Dir, (doch) Du bist es, der zum Missetäter wurde. Du bist eingesetzt worden als ein Damm für den Unglücklichen, der beschützt vor seiner Flut. Siehe, Du bist
ein See, der mich fortzieht. Da kam nun dieser Oasenmann, um ihn anzuflehen zum sechsten Mal. Er sagt: "Oberverwalter, mein Herr! Eine Lüge zu beseitigen, schafft Wahrheit. Zu erschaffen
nur das Beste vernichtet alles Böse, so wie Sättigung fernhält den Hunger und Kleidung fernhält die Nacktheit, so wie der Himmel sich beruhigt nach dem heftigen Sturm und er wärmt jeden Frierenden,
so wie die Flamme kocht das Rohe, so wie Wasser löscht den Durst. Blicke
um Dich! Der Schiedsrichter wird zum Betrüger, Wer zufriedenstellen soll, wird zum Kummer-Bereitenden. Wer Vollkommenes machen soll, wird zum Leiden-Verursachenden. Wer betrügt,
verkleinert die Wahrheit. Fülle gut, so dass nicht minderbefüllt ist und nicht überquillt die Wahrheit. Wenn Du (etwas) erwirbst, gib (auch) an Deinen Gefährten.
(Allein) Kauen ist frei von Redlichkeit. Mein Kummer führt zu Trennung, mein Verhalten bringt den Weggang. Nicht weiß man, was im Herzen geschieht ...

Quelle: http://www.astrodoc.net/andere/Bauer/Bauer.html





































Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

sumerische Götter

Anunna : bezeichnet eine Gruppe von Göttern im mesopotamischen Pantheon. Später wird es manchmal verwendet, um die Götter der Unterwelt zu beschreiben (im Gegensatz zu den Göttern des Himmels, den Igigi ). Igigi / Igigu : Dieser semitische Begriff beschreibt eine Gruppe von möglicherweise sieben oder acht Göttern. Es ist wahrscheinlich, dass der Gott Marduk einer von ihnen war, aber die Gesamtmitgliedschaft in dieser Gruppe ist unklar und wahrscheinlich im Laufe der Zeit verändert. Greenstone- Zylinderdichtung des Schreibers Adda zeigt von links nach rechts: (Isimud), Enlil(?) oder Ninurta(?), Inanna mit Flügeln, Utu mit Schwert, Enki mit einem fließenden Strom voller Fische..  Enkis zweigesichtiger Minister Isimud steht zu seiner Rechten. Altakkadisch ca .2300-2200 BCE.  (BM 89115). © The Trustees of the British Museum. ----------------------------------- An :   Mesopotamischer Himmelsgott, eine der höchsten Gottheiten; bekannt als An in Sumerian und Anu in A

Die Lehre des Ptahhotep

Ptahhotep , auch Ptah-hotep , war ein altägyptischer Wesir und Stadtverwalter, der gegen Ende des Alten Reichs gelebt und unter Isesi, dem vorletzten Pharao der 5. Dynastie, amtiert hat. Er war in späterer Zeit Verfasser von insgesamt 37 Lebensmaximen, die als die älteste vollständig erhaltene Weisheitslehre gelten und ihm den Beinamen Der Weise einbrachten. ( wiki ) Der " Papyrus Prisse " in hieratischer Schrift zählt zur altägyptischen Literatur und enthält zwei Lehren, die als Weisheits- oder Lebenslehren bezeichnet werden: die Lehre für Kagemni, davon jedoch nur das Ende, und die Lehre des Ptahhotep , auch Maxime des Ptahhotep genannt. Er datiert vermutlich in die 13. Dynastie, wobei angenommen wird, dass sowohl der unvollständige Text der Lehre für Kagemni als auch die Lehre des Ptahhotep aus der Zeit des Alten Reiches stammen. ( wiki ) Papyrus Prisse: Dieser Papyrus enthält den vollständigen Text der Lehre und bietet gleichzeitig textgeschichtlich die beste

Streitgespräch zwischen Schaf und Getreide

aus ETCSL 5.3.2 1-11. Als auf dem Hügel des Himmels und der Erde (Gott) An die Götter der Anunna hervorbrachte, da er weder erzeugtes noch geschaffenes Korn mit ihnen hervorbrachte, und da er im Land weder das Garn von Uttu (der Göttin des Webens) noch den Webstuhl für sie herstellte (und) Uttu - ohne Schafe (nicht) erschien, gab es keine zahlreichen Lämmer, und ohne Ziegen gab es (auch) keine zahlreichen Kinder, (auch) die Schafe brachten ihre Zwillingslämmer (noch) nicht zur Welt, und die Ziegen brachte ihre Drillingskinder (noch) nicht zur Welt -, die Anunna, die großen Götter, kannten nicht einmal die Namen von Ezina-Kusu (Korn) oder Schaf. 12-25. Es gab kein Muš-Korn von dreißig Tagen; es gab kein Muš-Korn von vierzig Tagen; es gab kein Muš-Korn von fünfzig Tagen; Es gab kein kleines Getreide, Getreide von den Bergen oder Getreide von den heiligen Wohnungen. Es gab kein Tuch zum Anziehen; Uttu war nicht geboren worden - kein königlicher Turban wurde getragen; Herr Niĝir-si, d