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Liebes-Lyrik von Nabû und Tašmetu


SAA 03 014
National Museum of Iraq, Baghdad, Iraq
Museum no. IM 003233
CDLI P223388
Neu-Assyrisch (911-612 v.u.Z.)
aus: Kuyunjik (Nineveh)

Tašmetu: Göttliche Gefährtin des Schreibergottes Nabu,verbunden mit Weisheit und sexueller Attraktivität. Verweise auf Obst und Gärten waren dauerhafte Metaphern für sexuelle Anziehung im alten Nahen Osten

Tašmetu-Šarrat war eine Gemahlin des assyrischen Herrschers Sin-ahhe-eriba ("Sanherib" 745-680 v.u.Z.). Tašmetu-Šarrat war anscheinend zunächst nur die Geliebte des Herrschers und wurde erst in seinen letzten Regierungsjahren als Gemahlin bezeichnet. Tašmetu-Šarrat hatte eine Stele in der Stelenreihe von Assur, wo sonst nur noch zwei anderen Königinnen, neben zahlreichen Königen und hohen Beamten eine Stele aufgestellt worden war. Der König ließ für sie auch einen Garten in Niniveh herrichten.



o 1-3 Möge jemand auf jemanden vertrauen, dem er vertraut; Wir vertrauen auf Nabû und widmen uns Tašmetu! 
o 4-5 Was uns gehört, gehört uns; Nabû ist unser Herr, Tašmetu ist der Berg unseres Vertrauens! 
o 6-7 Sprich zu ihr, zu ihr von der Mauer, zu ihr von der Mauer, zu Tašmetu: "Rette uns, setz dich in den Tempel!" 
o 8 Lass den Duft des heiligen Wacholders das Heiligtum füllen!  
o 9-11 Der Schatten der Zeder, der Schatten der Zeder, der Schatten der Zeder, der Schutz des Königs! Der Schatten der Zypresse ist für seine Gutbesitzer! Der Schatten eines Wacholderzweigs ist Schutz für meinen Nabû und meine Spiele!  
o 12 Tašmetu, streichelt ... aus Gold im Schoß von Nabû. 
o 13-14 Mein Herr, zieh mir einen Ohrring an, lass mich dir im Garten Freude bereiten! 
o 15-16 Nabû, mein Herr, zieh mir einen Ohrring an, lass mich dich im Edubba glücklich machen! 
o 17 Meine Tašmetu, ich werde dir Karneolarmbänder anziehen! 
o 18 [......] deine Armbänder aus Karneol! 
o 19 Ich werde öffnen [......].  
o 20 [......] die Göttinnen kamen heraus 
o 21 [......] wie eine Wandkrone 
[Rest weggebrochen] 

r 1-3 [......] ... [...] 
r 4 Lass mich einen neuen Streitwagen für dich bereitstellen [......]! 
r 5 Dessen Schenkel eine Gazelle in der Ebene sind! 
r 6 Dessen Knöchelknochen ein Apfel von Siman sind! 
r 7 Dessen Fersen Obsidian sind! 
r 8 Dessen ganzes Wesen eine Tafel Lapislazuli ist! 
r 9 Tašmetu sah üppig aus und betrat das Schlafzimmer. 
r 10 Sie schloss die Tür und setzte den Lapislazuli-Riegel ein. 
r 11 Sie wusch sich, stieg auf und stieg auf das Bett. 
r 12 In eine Schüssel Lapislazuli, in eine Schüssel Lapislazuli fließen ihre Tränen. 
r 13 Mit einem Stück roter Wolle wischt er ihre Tränen weg. 
r 14 Hinzu fragen, fragen, Fragen, Fragen! 
r 15 Wofür, für was bist du geschmückt, meine Tašmetu? 
r 16 Damit ich mit dir in den Garten gehe, mein Nabû. 
r 17 Lass mich in den Garten gehen, in den Garten und zum Herrn! 
r 18 Lass mich alleine in den schönen Garten gehen! 
r 19 Sie (Pl.) haben meinen Thron nicht unter die Berater gesetzt. 
r 20 Mögen meine Augen das Zupfen deiner Früchte sehen! 
r 21 Mögen meine Ohren das Zwitschern deiner Vögel hören! 
r 22 Binde und mache dich nutzbar dort! 
r 23 Binde deine Tage an den Garten und an den Herrn! 
r 24 Binde deine Nächte in den schönen Garten! 
r 25 Lass meine Tašmetu mit mir in den Garten kommen! 
r 26 Unter den Ratgebern steht ihr Thron an erster Stelle! 
[Rest weggebrochen] 

Re. 30 Mögen ihre Augen das Zupfen meiner Früchte sehen! 
Re. 31 Mögen ihre Ohren dem Zwitschern meiner Vögel lauschen! 
Re. 32 Mögen ihre Augen sehen, ihre Ohren hören! 
Re. 33 [...] Eine Tafel von Budi-ilu, dem Schreiber ... [...]








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