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Lehre des Ani



Die Lehren des Ani: Ein neuägyptischer Weisheitstext in seinem kulturellen Umfeld
Quack, Joachim Friedrich
University of Zurich
https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/143995/1/Quack_1994_Die_Lehren_des_Ani.pdf



Als Entstehungszeit der Lehre kann die frühe 19. Dynastie, als Zielgruppe ein aus unteren und mittleren Beamten bestehender Mittelstand vermutet werden.
Der Text der Lehren des Ani ist durch fünf Papyri, eine Schreibtafel und mindestens neun Ostraka überliefert, die zeitlich von der 19. Dynastie bis in die Spätzeit reichen, wobei der Papyrus pKairo CG 58042 der Besterhaltenste ist.

Handschrift B

... ihre, Um zu veranlassen, daß ... ... auf dem Hügel ... Mögest du am [verborgenen] Platz ausschreiten . ... groß ...
... wenn du mit deinem Auge. Geschehen ... Deine ... hastig. [Öffne dein Herz nicht] dem, den du liebst. Man erkennt das Herz an ...
... [ während] dein Brot vor dir ist. Laß .. . sich sättigen ...
.. . während du gepriesen bist. Sei von vortrefflicher Gestalt,
Kämpfe nicht gegen einen anderen, Wenn Dinge ... ... die kleinen wie er. Hüte [dich] ... Um zu veranlassen, daß man ißt und trinkt
Um [ihn] schlagen zu lassen, während deine Hand [in deinem Schoß ist,] [Um ihn schmähen zu lassen, während] du schweigst.
Behal[te] deine Stellung im Auge! [Vorwärts drängen] ist nicht gut, ... [in der Ant]wort, Damit [du] ... vermeidest. ... ihre.
[Siehe, ich sage dir diese] nützlichen Ratschläge, Die in deinem Herzen bedeutsam sein sollen.

Befolge sie, damit es dir gut geht Und alles Übel fern von dir ist.
Erhebe dir das Gute immer wieder (zum Vorbild), Um einen guten Charakter auszubilden, Damit nicht andere [gegen dich] sagen: »Verderblich ist die Trägheit für den Weisen.« Dring in die Worte ein, mach [sie] dir zu eigen,  Damit alles Übel fern von dir ist, Damit nicht Armut entsteht in einem Amt, dem Ort des Reichtums.
Sei bedacht, wenn man redet! Gib keine voreiligen Antworten in der Beratung, Damit alles, was du sagst, gut gerät. Denn man wird dich nicht in Mission schicken, Wenn du selbstherrlich Dinge verdrehst.  Wenn ein Mann mit seiner (korrekten) Aussage beobachtet wird, Wird seine Zunge vor Strafe sicher sein.
Hüte dich vor Falschaussage gegenüber einem Fürsten, Wenn du Meldung erstattest. Verbirg, was er in seinem Haus sagt. Führ es als Tauber aus, ohne zu hören. Höre auf das, was ich dir sage, damit du es nützlich findest. Mißachtest du es,  wirst du zunichte.

Rüste dich nicht innerlich gegen einen anderen, Wenn er dich angreift. Der Abscheu des Gottes ist, in Wut zuzugreifen. Hüte dich, tu es nicht! Zeige deinen Vorgesetzten nicht deinem Gott an. Er (Gott) hört nicht. Du wirst bei ihm (dem Vorgesetzten) täglich als Rebell gelten, Weil (sein) Herz es weiß. Flehe zu deinem Vorgesetzten, wenn du arm bist, Um dir Aufmerksamkeit erweisen zu lassen.
Verhalte dich stets nach der Sitte, Die der Allgemeinheit [ wichtig] ist. Streng dich im Feld an zur Zeit des Pflügens, Wenn du Besitz erlangt hast. Man wird keinen Arbeitslohn geben, Wenn es keine Feldarbeit ist.
Nimm dir eine Frau,  sobald du herangewachsen bist, Damit sie dir deinen Sohn erzeugt, Damit (er) dir geboren wird, während du jung bist. Lehre sie, als Frau zu handeln. Gut gestellt ist ein Mann, dessen Leute zahlreich sind. Er wird wegen seiner Kinder geachtet.

Mach ein Fest für deinen Gott! Wiederhole es zu seiner Jahreszeit! Gott zürnt, wenn sie verpaßt wird. Laß Zeugen zugegen sein, wenn du opferst, Beim ersten Mal, daß du es tust. Man ist gekommen, um deine festgesetzte Gebühr zu verlangen? Gib sie, damit du in die Liste eingetragen wirst. Die Zeit ist gekommen. Man verlangt deine Quittung , Um seine (des Gottes) Macht zu verherrlichen. Gesang, Tanz und Weihrauch werden zu seiner Speise, Empfang des Proskynema zu seinem Besitz. Der Gott macht es, um seinen Namen geehrt sein zu lassen, Während es der Mensch ist, der berauscht ist.
Betritt nicht das Haus eines anderen Bis er dich korrekt eingeladen hat.

Schau nicht auf das Schlechte in seinem Haus. Blick mit deinen Augen, während du schweigst. Erzähl es keinem anderen draußen, Damit es dir nicht zum großen todeswürdigen Verbrechen wird, Wenn es gehört wird.
Hüte dich vor einer Frau aus der Fremde, die in ihrer Stadt nicht angesehen ist. Zwinkere ihr nicht hinter dem Rücken ihres Gefährten zu!  Erkenne sie nicht unrechtmäßig! Ein tiefes Wasser, das man nicht umkreisen kann, Ist eine Frau, die von ihrem Gatten fern ist. »Ich bin zärtlich« sagt sie dir täglich, Wenn sie keine Zeugen hat.

Du wirst dastehen, gefangen in einem großen todeswürdigen Verbrechen, Wenn es gehört wird, Obwohl du doch unkundig warst. Ein Mensch wird aus jedem Verbrechen gerettet, Ausgenommen dieses allein.
Geh nicht vor Gericht ein und aus, Damit dein Name nicht anrüchig werde und ein Verbot zustande käme. Mach nicht viele Worte. Schweig, damit es dir gut geht. Mach keinen Lärm in der Kapelle des Gottes. Sein Abscheu ist Schreien. Bete für dich mit einem liebenden Herzen, Dessen Worte alle verborgen sind. Er wird für dich sorgen, Er wird hören, was du gesagt hast, Er wird dein Opfer annehmen.
Spende Wasser für deinen Vater und deine Mutter, Die im Nekropolental ruhen. Richtig ist eine Libation, die den Göttern dargeboten wird. Kurz gesagt: Sie nehmen (sie) an. Laß in der Öffentlichkeit nicht unbekannt sein, daß du es tust, Dann wird es dir dein Sohn ebenso machen.
Übernimm dich nicht beim Biertrinken! Unerfreulich wird die üble Rede, die aus deinem Mund gekommen ist, Ohne daß du dir bewußt bist, sie gesagt zu haben.

Du bist gefallen, deine Glieder sind gebrochen, Kein anderer gibt dir die Hand. Deine Zechkumpane stehen da und sagen: »Fort von diesem Säufer!« Man wird kommen, dich ·zu suchen, um mit dir zu beraten, Man wird dich auf der Erde liegend finden, Als ob du ein kleines Kind wärest.
Geh nicht nach draußen aus deinem Haus, Ohne zu wissen, daß du nicht untätig abwarten kannst.  Mache jeglichen Platz, den du wünschst, bekannt. Mögest du erinnert werden, indem man dich kennt. Nimm es dir vor als einzuschlagenden Weg, Während man deinen Fund bezeugt. Vervollkommne deinen Platz, der im Tal ist, Die »Unterwelt«, die deinen Leichnam verbirgt. Nimm es dir vor unter deinen Geschäften, Die dir wichtig sind. Ebenso, was die Altvorderen betrifft, Mögest du in ihren Grabkammem ruhen. Es gibt keinen Tadel dafür, (so) zu handeln. Gut hat es, wer derart gerüstet ist. Wenn dein (Todes )bote kommen wird, um dich zu holen, Soll er dich bereit finden. Wahrlich, er wartet nicht auf dich, Sagend: »siehe, ich, der ich komme, habe mich auf dich vorbereitet.« Sag nicht: »Ich bin zu jung, als daß du mich nimmst«, Wenn du doch deine Todesstunde nicht kennst.

 Der Tod wird kommen, er wird das Kind rauben, Das, welches im Schoß seiner Mutter ist, Wie den, der alt geworden ist.
Siehe, ich sage dir diese nützlichen Ratschläge, Die in deinem Herzen wichtig sein sollen. Befolge sie, damit es dir gut geht, Und alles Übel von dir fern ist.
Hüte dich vor Falschheit und unwahrer Rede! Bezwinge das Unrecht in (deinem) Leib, Oh rastloser Mann, der nicht ruht bis zum Morgen. Halt dich fern vom Rebellen, Mach ihn dir nicht zum Gefährten. Befreunde dich mit einem wahrhaft Aufrichtigen, Wenn du gesehen hast, was er (früher) getan hat, Wenn deine Korrektheit seiner entspricht, Damit eure Gemeinschaft ausgeglichen ist.
Laß deine Hand bewahren, was in deinem Haus ist. Besitz wird entstehen, wenn er behütet wird. Verschleudere nicht mit deiner Hand an unbekannte Leute, Die im Elend zu dir gekommen sind.

Besitz soll zinstragend angelegt werden, Damit er vermehrt zu dir (zurück) kommt. Mach einen Speicher für deinen Besitz auf deinem eigenem Land, Damit ihn deine Leute auf deinem Weg finden.
Das Kleine soll weggegeben werden, um als Großes zurückgeholt zu werden, Wie eine Ausgabe, die Überfluß bringt. Der Weise soll vom Haus des Toren leben. Bewahre das Deine, damit du es (nützlich) findest. Behalte das Vermögen im Auge, Damit du nicht als Bettler endest. Ein Mann, der häufig träge ist, bringt es zu nichts. Möge dein [Zustand] gerühmt werden als Mann von Plänen.
Befreunde dich nicht mit der Person eines anderen, Dessen Name wegen schlechten Charakters anrüchig ist, Der aber ein hoher Beamter ist. Man kann ihn nicht anzeigen, Um sich an ihm zu rächen. Seine Person wird eine Empfangsbestätigung vorweisen, Wonach man Ansprüche gegen dich hat, um dich zu verhaften, Um wegzunehmen, was in deinem Haus ist,

Wobei du ins Unrecht gerätst, sagend: »Was soll ich machen?«. Dein Prozeßgegner ist zu stark.
Information über das Vorgehen eines Mannes, Der in seinem Hausstand begründet zu sein wünscht: Leg dir einen Garten an, Umzäune dir ein Gurkenbeet zuvörderst in deinem Ackerland. Pflanze dir innen eine Sykomore, Das ziemt sich in jeder Umgebung deines Hauses, Und fülle deine Hand mit jedweden Blumen, Die deine Augen erblicken. Man bedarf ihrer aller. Gut ist, sie nicht zu vernachlässigen.
Vertrau nicht auf den Besitz eines anderen. Sei wachsam, damit du zu deinen Gunsten handelst. Verlaß dich nicht auf die Habe eines anderen, Damit er nicht Herr in deinem Haus wird. Bau dir ein Haus, damit du Zuwachs findest. Hasse Fremdes !

Sag nicht: »Es gibt ein Haus bei Vater und Mutter.« »Im Haus des NN« sagt man. Mögest du in eine (Erb )teilung mit deinem Bruder eintreten, Indem das Deine bei dir ungemindert  ist. Gebe Gott, daß dir Kinder zuteil werden. »Haus unseres Vaters« sollen sie sagen. Ob ein Mann in seinem Haus hungert oder ob er satt ist, Seine Mauem sollen ihn umhüllen. Stell dich nicht töricht an, Wenn dein Gott Vermögen gegeben hat.
Sitz nicht, wenn ein anderer steht, Wenn er älter als du ist, Oder wenn er ranghöher ist als du. Es gibt keinen Tadel für das gute Benehmen Er wird gegen das schlechte Benehmen gesprochen. Verhalte dich stets nach der Sitte. Nach der Position sollst du auftreten. »Wer ist da?« sagt man jeden Tag. Ein Amt(sinhaber) nimmt sich, was ihm zukommt. Frag eine Frau » Was ist ihr Mann?« Frag einen Mann nach seinem Amt.
Sag nichts Böses gegen irgendeinen dir Nahestehenden am Tag deines Streits! Dann wird er sich dir wieder zuwenden Und du wirst ihn in der Zeit deiner Freundschaft hilfreich finden. Mangel ist gekommen? Du wirst ihn (als Beistand) finden, um den Fremden zu ertragen, So daß er sich fernhält. Was gegenüber dem Fremden nützlich ist, Ist für den Bruder schädlich.

Deine Leute werden dir in Freude zujubeln, Sie werden in ihrem Herzen weinen. Dir geht es gut? - Dann werden viele auf dich sehen. Du bist allein? - Du wirst deine Sippe finden.
Man tut alles, was du sagst, Wenn du in den Schriften kundig bist. Dring in die Schriften ein, Gib sie in dein Herz, Damit alles, was du sagst, gut gerät. Wenn ein Schreiber in irgendein Amt eingesetzt wird, Dann muß er Schriften konsultieren. Der Schatzmeister hat keinen Sohn, Der Siegelbewahrer hat keinen Erben. Die Großen schätzen den Schreiber und seine (fähige) Hand. Das Amt - es hat kein Kind. Sein (untergebener) freier Mann ist seine Versorgung, Sein Fürst ist sein Schutz.
Enthülle dein Herz nicht dem fremden Mann, Um ihm deinen überhasteten Ausspruch kundzutun in der schlechten Rede, die aus deinem Mund gekommen ist. Er wird es wiederholen und du wirst als Rebell gelten. Ein Mann kann wegen seiner Zunge vernichtet werden. Hüte dich davor, daß du Schaden leidest.
Der Leib eines Menschen, er ist geräumiger als ein Staatssspeicher Und mit jeglicher Aussage angefüllt. Du sollst auswählen, was zu sagen gut ist,  Während das Schlechte in deinem Leib eingesperrt ist.

Eine grobe Antwort trägt Schläge ein. Sag das angenehme Beliebte.
Wahrlich, du wirst nicht ewig bei mir sein, Um dich an dem zu rächen, der dich gekränkt hat, Lügnerisch Ansprüche erhebend. Gott richtet über den Gerechten, Wenn sein Schicksal gekommen ist, um ihn zu holen.
Opfere deinem Gott! Hüte dich vor seinem Tabu! Befrage seine Prozessionsgestalt nicht! Belästige ihn nicht, wenn er erschienen ist! Tritt nicht an ihn heran, um ihn zu tragen! Schädige die Orakel nicht!  Hüte dich! Seinen Schutz sollst du vermehren. Stell dir seine Zornesart vor Augen Und küsse die Erde in seinem Namen! Er erweist (seine) Macht in Millionen Formen, Um den zu ehren, der ihn ehrt. Der Gott dieses Landes ist die Sonne am Himmel, Während seine Statuen auf der Erde sind. Weihrauch soll täglich als ihre Speise gegeben werden, Um ihm Kraft zum Erscheinen zu geben.
Erstatte vielfach das Brot, das dir deine Mutter gegeben hat. Trag sie, wie sie dich getragen hat. Sie mühte sich ab, beladen mit dir, Ohne daß sie sagte: »Hör mir auf!«.

Du wurdest nach deinen Monaten geboren. Sie unterjochte sich erneut. Drei Jahre war ihre Brust in deinem Mund, Indem sie ausharrte. Dein Kot war ekelhaft, aber das Herz ekelte sich nicht, Sagend: »Was soll ich machen?«. Sie gab dich in die Schreiberschule, Als du in den Schriften unterrichtet wurdest, Indem sie täglich über dich wachte Mit Brot und Bier aus ihrem Haus. Du bist Junggeselle? - Verheirate dich! Du bist im Hausstand begründet? Beachte, wie du geboren wurdest, Und ebenso, wie deine Mutter dich aufgezogen hat. Veranlasse nicht, daß sie dich tadelt Und ihre Arme zum Gott erhebt Und er ihr Flehen erhört.
Iß kein Brot, während ein anderer dasteht, Und du ihm nicht die Hand ausstreckst. Denn das Brot, es ist in Ewigkeit hier, Während der Mensch nicht (dauerhaft) ist. Wie der eine reich ist, so ist der andere arm, Während das Brot dauert, damit es Gefährte ist. Wer zur Zeit des Vorjahrs reich war, Ist dieses Jahr ein Vagabund. Sei nicht gierig, um deinen Leib zu füllen, Während dein Ende unbekannt ist. Gleichsam vergänglich ist dein Vermögen. Ein anderer könnte dir Gutes erweisen müssen. Der Fluß des Wassers vom Vorjahr ist fortgezogen. Er ist dieses Jahr in einem anderen Bett.

Große Sümpfe wurden zu trockenen Plätzen. Die Ufer wurden zur Tiefe. Der Mensch bringt es zu nichts. Ein Plan, er wird im Leben durcheinandergebracht.
Behalte dein Vermögen im Auge, Sei es klein oder groß. Vorwärts drängen ist nicht gut. Du sollst nach der Stellung auftreten. Belästige einen Mann nicht in seinem Haus. Du sollst eintreten, wenn du angemeldet bist. So wie er dir mit seinem Mund »Sei gegrüßt« sagt, Bist du in seinen Gedanken verachtet. Man wird auch dem Verhaßten Nahrung geben Und Speise dem, uneingeladen kommt.
Eile nicht,  um den zu attackieren, der dich attackiert hat. Überlaß ihn dem Gott,

Melde ihn täglich dem Gott, Wobei morgen ebenso wie heute ist. Du wirst sehen, was Gott getan hat, Wenn er den, der dich zerfetzt hatte, zerfetzt haben wird.
Tritt nicht in eine Menge, die du angetroffen hast, Wie sie angesichts des Kampfes zusammengerottet ist. Geh nicht in irgendeiner Nachbarschaft vorüber, Damit du von ihrer Blessur verschonst bleibst. Damit man dich nicht vor Gericht zu den Fürsten schleppt, Wenn eine Zeugenaussage gemacht wird. Halt dich fern vom Rebellen, Während das Herz schweigsam ist inmitten der Menge. Ein Fremder wird nicht vor Gericht geschleppt. Ein Anonymus wird nicht gefesselt.
Stelle den Dämon zufrieden; mach, was er wünscht. Halte dich für ihn von seinem Tabu rein, Damit du von seinen vielen Schädigungen unversehrt bleibst. Hüte (dich) vor jedem Schaden. Das Vieh wurde auf dem Feld gestohlen? Er ist es, der so handelt.

Betreffend jeden Verlust der Tenne auf dem Feld »Das ist der Dämon« sagt man ebenso. Sowie er Streit in seinem Haus verursacht, sind die Herzen entzweit. Alle zusammen flehen ihn dann an.
Beaufsichtige die Frau in ihrem Haus nicht, Wenn du ihre Tüchtigkeit kennst. Sag ihr nicht: » Wo ist es! Bring uns!« An die richtige Stelle hat sie es gelegt. Blick mit deinen Augen, während du schweigst, Damit du ihre Stärken erkennst. Freude ist, wenn deine Hand mit ihr ist. Viele sind hier, die (es) nicht wissen. Der Mann soll auch vermeiden,  Streit in seinem Haus zu erzeugen, Ohne daß er seinen Anfang nimmt. Ein jeder,  der im Hausstand begründet ist, Halt inne das hastige Herz! Geh nicht hinter der Frau her, Laß sie nicht deine Einstellung tadeln.
Antworte einem zornigen Vorgesetzten nicht! Laß durch Ausweichen für ihn handeln! Sag das Angenehme, wenn er das Bittere sagt. Das ist ein Heilmittel, das sein Herz besänftigt.

Eine kämpferische Antwort verfällt dem Stock. Bezwinge deinen Groll, damit dein zorniges Verhalten dich nicht verurteilt. Gräme dich nicht persönlich. Er wird dich rasch wieder loben nach seiner groben Stunde. Wenn deine Worte im Herzen erfreulich sind, Ist das Herz geneigt, sie anzunehmen. Erwähle dir das Schweigen, Beuge dich dem, was er tut.
Befreunde dich mit dem Büttel deines Stadtviertels, Verhindere, daß er Macht über dich ausübt!  Gib ihm Speise, wenn Vermögen in deinem Haus ist. Übergehe ihn nicht in seinen Bitten! Sag ihm »Gegrüßt«, solange man auf Erden ist. Es gib keinen Tadel dafür, so zu handeln. Wahrlich, ein Unversorgter, der keine Speise hat, Er möge von Festgaben  leben, Er möge deine Anhängerschaft finden, wenn man Enthüllungen macht. Er wird dich infolge deiner Wohltat freilassen. Du wirst vor der Razzia in die Stadt eintreten können, Und herausgehen, indem du vor ihm sicher bist.

Der Schreiber Honshotep antwortete seinem Vater, dem Schreiber Ani: »Wäre ich doch wie du, indem ich in deiner Art wissend wäre. Dann würde ich deine Belehrungen ausführen, Und der Sohn würde auf den Posten seines Vaters gebracht werden. Jedermann benimmt sich nach seinem Charakter. Du bist ein Mann, oder auch, seine Bestrebungen sind hoch, Indem seine Worte alle auserlesen sind. Der Sohn dagegen denkt schlecht. Nur aus der Schriftrolle sagt er Sprüche. Wenn deine Worte im Herzen erfreulich sind, Dann ist das Herz geneigt, sie anzunehmen. Der Sinn ist erfreut über die Menge deiner Tugend. Man erweist dir Aufmerksamkeit. Ein Knabe aber macht keine Erziehungslehre. Nur auf seiner Zunge geschieht die Buchrolle.
Der Schreiber Ani antwortete seinem Sohn, dem Schreiber Chonshotep: » Vertraue nicht auf diese fehlgehenden Sachen, Hüte dich davor, gegen dich zu handeln! Deine Klagen, sie scheinen mir verdreht. Ich werde dich über sie unterrichten. Unsere Reden sind nicht gering, In denen autbören zu lesen du gesagt hast. Der Wildstier, der (früher) auf der Viehweide tötete, Weiß nicht mehr, sich zum Kampf zu stellen. Er hat seine Anlage überwunden und seine Erziehung verinnerlicht. Er ist in der Form von Mastvieh.

Der grimmige Löwe hat von seiner Wut gelassen, Er hat den klagenden Esel nachgeahmt. Das Pferd ist unter das Joch getreten. Es hört und geht nach draußen. Der Hund da hört Worte. Er folgt seinem Herrn. Die Äffin trägt die Situla, Obwohl ihre Mutter sie nicht trug. Die Gans ist aus dem Hyperboräerland herabgekommen, Wahrend man sie verfolgt, um sie im Netz zu fangen. Man lehrt die Nubier die ägyptische Sprache, Syrer und alle Fremdvölker ebenso. Sag: ,Ich will jedes Amt ausüben!' Mögest du hören, damit du weißt, was sie tun.«
Der Schreiber Chonshotep antwortete seinem Vater, dem Schreiber Ani: »Sei nicht so hart in deiner Kraft! Ich erleide Unrecht in deinen Plänen. Entsteht nicht ein Mensch, indem er den Arm sinken läßt, Um statt dessen eine Aussage zu hören? Denn der Mensch ist der Gefährte Gottes. Sein Gebrauch ist,  einen Mann mit seiner Aussage zu hören. Kennt einer seinen Gefährten? In jeglicher Art entsteht die Menge. Kennt einer seine Lehre? Der eine entsteht mit einem hervorragenden Verstand, Während die große Masse töricht ist.

Alles was du sagst, ist in der Tat vortrefflich. Aber es ist durch das Daimonion entschieden Sag zu dem Gott, der dir Weisheit gab: ,Setz sie auf deinen Weg!'«
Der Schreiber Ani antwortete seinem Sohn, dem Schreiber Chonshotep: » Wende dich ab von diesen vielen Reden, Die fern davon sind, sie zu hören. Das krumme Holz, das auf dem Feld lag, Nachdem es der Sonne und dem Schatten hingeworfen war,  Der Schreiner hat es sich geholt, hat es begradigt, Hat es zum Würdestab eines Großen gemacht. Das gerade Holz hat er zur Achse gemacht.

Oh Herz, das nicht denken kann, Ist dein Sinn zur Weisheit hingegeben, Oder bist du verdorben?«
»Siehe«, sagt er, »sein Ebenbild, Oh Weiser mit starker Hand, Das Kind, das im Schoß seiner Mutter ist, Sein Wunsch ist, gesäugt zu werden.« »Siehe«, sagt er, »Es hat seinen Mund gefunden, Um zu sagen: ,Gib mir Brot!'«

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