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Die Geschichte des armen Mannes von Nippur


"The Poor Man of Nippur" ist eine komische Volksgeschichte in babylonischer Sprache. Das Hauptmanuskript ist eine Tontafel aus dem Jahr 701 v.u.Z., die in Sultantepe im Südosten der Türkei gefunden wurde. Im Jahr 2017 (unserer Zeit) war die Geschichte ein "fester Text" für Studenten der Cambridge Assyriologie, die es für interessant hielten, sie zu dramatisieren (natürlich in der Originalsprache). Das Projekt wuchs an Komplexität und Ehrgeiz, bis es als Kurzfilm endete - wahrscheinlich der erste seiner Art.





cdli: P499186

1. Es war einmal ein junger Mann, ein Sohn von Nippur, mittellos und arm;
2. Gimil-Ninurta war sein Name, ein elender Mann.
3. In seiner Stadt Nippur lebte er, und
4. er hatte kein Silber, wie für seinesgleichen üblich,
5. Gold, Charakteristikum der Menschheit, besaß er nicht.
6. seine Vorratsgefäße dürstete nach reinem Nisaba (Getreide),
7. sein Verlangen nach Brot brannte in seinem Bauch,
8.  wegen dem Verlangen nach Fleisch und feinem Bier war sein Gesicht ausgemergelt.
9.  Jeden Tag lag er hungrig ohne Essen da;
10. nur mit seinem einzigen Gewand bekleidet,
11. betrübt beriet er sich mit sich selbst:
12. „Lass mich mein einziges Gewand ausziehen und
13. auf dem Platz meiner Stadt Nippur einen Widder kaufen!“
14. Er zog sein einziges Gewand aus und
15. kaufte auf dem Platz seiner Stadt Nippur eine dreijährige Ziege.
16. betrübt beriet er sich mit sich selbst:
17. „Vielleicht werde ich in meinem Hof ​​die Ziege abschlachten,
18. aber es würde kein Fest geben, ohne das Bier?
19. Sie werden davon hören, die Nachbarn meines Tores, und werden wütend sein.
20.  Familie und Verwandtschaft werden mir böse sein.
21.  Ich werde die Ziege zum Haus des Bürgermeisters bringen,
22.  um seinem Magen Gutes zu tun und ihn zu besänftigen! "
23. Gimil-Ninurta ergriff den Nacken der Ziege
24. und ging zum Tor des Bürgermeisters von Nippur,
25. zu Tukulti-Enlil, dem Torhüter, sprach er:
26. „Melde, das ich eintreten und den Bürgermeister sehen will.“
27. Der Pförtner spricht zu seinem Herrn:
28. „Mein Herr, ein Sohn von Nippur, wartet an deinem Tor
29. und als Begrüßungsgeschenk brachte er dir eine Ziege mit. “
30. Der Bürgermeister war wütend auf den Türsteher Tukulti-Enlil:
31. "Warum wartet ein Sohn von Nippur am Tor?
32.  [hol ihn rein!"] ...
33. Gimil-Ninurta trat froh vor den Bürgermeister.
34. Als Gimil-Ninurta vor den Bürgermeister trat,
35. hielt er in seiner linken Hand den Nacken seiner Ziege.
36. Er hob seine rechte Hand und begrüßte den Bürgermeister:
37. „Mögen Enlil und Nippur den Bürgermeister segnen!
38. Mögen Adad und Nusku seinen Samen blühen lassen!“
39. Der Bürgermeister des Sohnes von Nippur sprach die Worte:
40. "Was ist dein Verbrechen, dass du mir ein Geschenk bringst?"
41. Gimil-Ninurta sprach zu Bürgermeister von Nippur:
42. „Täglich liege ich hungrig da, ohne Essen.
43. Also zog ich mein einziges Gewand aus.
44. Auf dem Platz meiner Stadt Nippur kaufte ich eine dreijährige Ziege.
45. betrübt sagte ich zu mir:
46. „Vielleicht werde ich in meinem Hof ​​die Ziege abschlachten,
47. aber es würde kein Fest geben, ohne das Bier?
48. Sie würden davon hören, die Nachbarn meines Tores, und würden wütend sein;
49.  Familie und Verwandtschaft würden mir böse sein;
50. also lass mich die Ziege zum Haus des Bürgermeister bringen!“
51. So sprach ich mit meinem Herzen.
52. ... [die Ziege wird geschlachtet] der Metzger schrie nachts (?);
53. ... können sie gefangen werden (?);
54. ... kann es überlaufen, der Tisch,
55. ...
56. ... er weinte und
57. [der Bürgermeister sprach zu seinen Diener: ]
58. „Gib dem Sohn von Nippur Knochen und Knorpel,
59. lass ihn aus deiner Kanne drittklassiges Bier trinken und
60. schick ihn weg und wirf ihn vor das Tor!"
61. Er gab ihm, dem Sohn Nippurs, Knochen und Sehnen,
62. ließ ihn aus seiner Kanne drittklassiges Bier trinken und
63. schickte ihn weg und warf ihn vor das Tor.
64. Als Gimil-Ninurta, durch das Tor kam,
65. sprach er zum Portier, dem Torwächter die Worte:
66. „Deinem Herrn den Segen der Götter!
67. Wegen der einen Beleidigung, die du mir auferlegt hast,
68.  werde ich diese dir dreifach zurückzahlen."
69. Der Bürgermeister hörte das und lachte den ganzen Tag.
70. Gimil-Ninurta richtete sein Gesicht zum Palast des Königs:
71. "Auf Anweisung des Königs fällen Prinz und Gouverneur ein gerechtes Urteil."
72. Als Gimil-Ninurta vor den König trat,
73. verneigte sich und küsste den Boden vor ihm.
74. Er hob die Hände um den König der Welt zu grüßen:
75. „Herrscher, das Leben des Volkes, König, der durch einen Schutzgeist gestärkt wird.
76. Einen Wagen soll man mir auf deinem Befehl hin geben,
77. damit ich einen Tag lang alles, was ich wünsche, erreichen kann!
78. Für meinen Tag werde ich dir eine Mina roten Gold zahlen."
79. Der König fragte ihn nicht:
80. "Was ist dein Wunsch, dass du den ganzen Tag herum fahren willst?"
81. Sie gaben ihm einen neuen Wagen, passend für einen Edelmann
82. Sie gürten ihn mit einer neuen Schärpe, passend für einen Edelmann,
83. Er bestieg den neuen Wagen, passend für einen Edelmann,
84. Zu seiner Stadt, Duranki (Nippur?), richtete er sein Gesicht.
85. Gimil-Ninurta fing zwei Vögel,
86. verstaute sie in einem Kasten und versiegelte den.
87. Zum Tor des Bürgermeisters von Nippur fuhr er.
88. Der Bürgermeister kam heraus um ihn zu empfangen:
89. "Wer bist du, mein Herr, dass du in der Dämmerung hierher gefahren bist?"
90. „Der König, dein Herr, hat mich zum Band von Himmel und Erde (Duranki) geschickt:
91. "Für das Ekur, das Haus von Enlil, nimm das Gold!"
92. Der Bürgermeister hat, um eine extravagante Mahlzeit anzubieten, ein Pasillu-Schaf geschlachtet.
93. Der Bürgermeister sagte zu ihm "Oh, bin ich immer müde!"
94. Gimil-Ninurta verbrachte neben dem Bürgermeisters die erste Nachtwache.
95. Der Bürgermeister in seiner Müdigkeit wurde vom Schlaf überwältigt;
96. Gimil-Ninura stand in der Nacht  heimlich auf und
97. öffnete den Kasten. Die Vögel flogen in den Himmel.
98. Der Bürgermeister war in der Morgendämmerung geschockt, ...
99. "Offen ist der Kasten, weggetragen ist das Gold!"
100. Gimil-Ninurta zerriss entsetzt seine Kleider.
101. Er stürzte sich auf und der Bürgermeister und ließ ihn um Gnade bitten,
102. von seinem Kopf bis zu den Fußsohlen
103.  schlug er ihn und bereitete ihm Schmerzen.
104. Der Bürgermeister rief erschrocken:
105. „Mein Herr, einen Sohn von Nippur, zerstöre nicht!
106.  Besudle deine Hände nicht mit dem Blut eines Geschützten von Enlil! "
107. Sie gaben ihm zwei Minas rotes Gold als Entschädigung;
108. statt seines Gewandes, das er zerrissen hatte, gab er ihm ein zweites.
109. Als Gimil Ninurta das Tor verließ,
110. sprach er zu Tukulti-Enlil, dem Torwächter, die Worte:
111. „Sag deinem Herrn den Segen der Götter und sprich zu ihm:
112. „Wegen der einen Beleidigung, die du mir auferlegt hast,
113. habe ich sie dir einmal zurückgezahlt, zwei bleiben noch übrig.“
114. Der Bürgermeister hörte das und lachte (weinte?) den ganzen Tag.
115. Gimil-Ninurta suchte einen Barbier auf;
116. er schnitt alle Haare ab und ...;
117. er füllte einen schwarzgeräucherten Tiegel mit Glut, ...,
118. zum Tor des Bürgermeisters von Nippur ging er hin,
119.  zumTürsteher, dem Torhüter, sprach er die Worte:
120. „Melde, ich will eintreten und deinen Herrn sehen.“
121. "Wer bist du, dass du ihn sehen willst?"
122. „Ein Arzt aus Isin, der Wunden überprüft, bin ich!
123. Wo Krankheit und Leid im Körper sind, kenne ich mich aus!“
124. Als Gimil-Ninurta vor den Bürgermeister trat,
125. zeigte er ihm, wo er (Gimil-Ninurta) seinen Körper geschlagen hatte, zeigte ihm die Wunden.
126. Der Bürgermeister sagte zu seinem Diener: "Der Arzt ist sehr kompetent!"
127. „Mein Herr, in der Dunkelheit wirkt meine Heilungen am besten,
128. an einem vom Fußverkehr entfernten, dunklen Ort.“
129. Er brachte ihn zu einer Kammer, einen Ort ohne Zugang,
130. wo kein Freund oder Mitarbeiter ihm helfen konnte.
131. Er warf den Tiegel ins Feuer.
132. Er schlug fünf  Pflöcke in die harte Erde,
133. an Händen, Füßen und Kopf fesselte er ihn;
134. Von Kopf bis Fußsohle schlug er  ihn und bereitete ihm Schmerzen.
135. Als Gimil-Ninurta, durch das Tor kam,
136. sprach er zu Tukulti-Enlil, dem Torwächter, die Worte:
137. „Sag deinem Herrn den Segen der der Götter, sprich zu ihm:
138. „Wegen der einen Beleidigung, die du mir auferlegt hast,
139.  habe ich dir zwei zurückgezahlt, eine bleibt noch übrig.“
140. Gimil-Ninurta war beunruhigt wie ein Hund spitzte er seine Ohren.
141. er betrachtete die Schwarzköpfigen (Bürger) und beobachtete alle jungen Männer;
142. einen jungen Mann von Nippur engagierte er,
143. eine Mina rotes Gold gab er ihm als Gegenleistung:
144. „Geh zum Tor des Bürgermeisters von Nippur und stoße einen Schrei aus,
145. so dass alle Leute zusammenkommen!"
146. Er klopfte an das Tor des Bürgermeisters und sagte: "Ich bin der Mann mit der Ziege!"
147. Gimil-Ninurta kauerte unter der Brücke wie ein Hund.
148. Der Bürgermeister kam beim Schrei des jungen Mannes nach draußen
149. und schickte die Leute seines Hauses heraus, weiblich und männlich;
150. Sie rannten in ihrer Gesamtheit davon und suchten nach dem Mann.
151. während sie in ihrer Gesamtheit nach dem Mann suchten,
152. saß der Bürgermeister alleine draußen.
153. Gimil-Ninurta sprang unter der Brücke hervor und ergriff den Bürgermeister.
154. er prügelte auf ihn ein, obwohl der Bürgermeister um Gnade bat;
155. von seinem Kopf bis zu den Fußsohlen
156. schlug er ihn und bereitete ihm Schmerzen:
157. „Wegen der einen Beleidigung, die du mir auferlegt hast,
158. habe ich sie dir dreimal zurückgezahlt."
159. Er ließ ihn zurück und ging hinaus aufs Land;
160. Der Bürgermeister kroch zurück in seine Stadt.


cdli: P338355
Rückseite, Spalte 2
6. Gemäß dem Original geschrieben und geprüft:
7. als Dokument von Nabû-riḫtu-uṣur
8. dem Lehrling und Sohn der Akademie
9. von Nabû-aḫa-iddin, dem Eunuch.
10. Zur Ansicht für Qurdi-Nergal.
11. Wer sich forttragen werden soll, sol von Ea fortgetragen werden!
12. Durch den Befehl von Nabû, Einwohner von Ezida,
13. können seine Ausgaben, seine Früchte nicht existieren.
14. Im Monat Adarru, Tag 21, Namensgeber von Ḫanāni,
15. der Gouverneur von Til-Barsip.
16. Meine Tontafel beleidigt nicht!
17. Die Bibliothek zerstreut nicht!
18. Es ist ein Greuel gegenüber Ea, dem König der Apsu.


Video: https://www.youtube.com/watch?v=pxYoFlnJLoE


cdli: 


- http://www.hurriyetdailynews.com/babylonian-film-in-original-language-139238

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