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Kultkalender BM 50503


l. Die Klage: "Der Apsu ist beschmutzt" (und) das Eršemma: "Gewichtiger, wende dich her" vor Šamaš Wecken des Hauses.
2f. Den Thron der Aja bringt man in der Morgendämmerung herunter. Dann nimmt sie Platz auf dem 'Unteren Hof'. Dann wird die Kesselpauke aufgestellt.
4. Die Klage: "Utu ist König" (und) das Eršemma: "Held Utulu" vor Šamaš vor der Abenddämmerung.
5. Am 8. Tag die Klage: "Wie ein Sturm reicht es bis an die Erde" (und) das Eršemma: "Herr des heiligen Kultsitzes" vor Šamaš. Wecken des Hauses.
6f. Die Klage: "Hoher Held des Berges" (und) das Eršemma: "Mit zerstörerischer Kampfeskraft" vor Bunene in der Morgendämmerung.
8f. Die Klage: "Herr, Fürst von Himmel und Erde" (und) das Eršemma: "Gewichtiger, wende dich her" vor Šamaš vor der Abenddämmerung.
9f. Am 15. Tag die Klage "Der Stier in seiner Hürde" (und) das Eršemma: "Held, aus dem Apsu" vor Šamaš. Wecken des Hauses.
11f. Den Thron der Aja bringt man in der Morgendämmerung herunter. Dann nimmt sie Platz auf dem 'Unteren Hof'. Dann wird die Kesselpauke aufgestellt.
13f. Die Klage: "Weiser En/Herr, Berater" (und) das Eršemma: "Verwirf mich nicht" vor Šamaš vor der Abenddämmerung.
15. Am 20. Tag die Klage: "Am Tage, am Tage" (und) das Eršemma: "Held Utulu" vor Šamaš. Wecken des Hauses.


1f. Die Klage: "Auf das Heulen, das wie das eines Sturmes ist" (und) das Eršemma": Erhabener Stier, der herrlich in Erscheinung tritt" vor Šamaš. .........
3f. Der kalamala (soll) mit einem goldenen Räucherbecken [......... und šigu-Rufe rufen.. ..rezitiert er
5. Die Klage: "Utu ist König" (und) das Eršemma: "Held Utulu" vor Šamaš vor der Abenddämmerung.
6. Vom Monat Ajjaru (= 2. Monat) bis zum Monat Addaru (= 12. Monat) ebenso
7. Wenn in einem Schaltmonat (?)
8f. Wenn in einem Schaltmonat ('?
10 Wenn in einem Schaltmonat [am] x. Tage I ......-------



Format und Gestaltung weisen die Tafel BM 50503, ebenso wie die Zeichenformen und der Schriftduktus, der neu-, möglicherweise der spätbabylonischen Zeit zu. Ohne weitere inhaltliche Hinweise auf eine Datierung ist es wohl nicht möglich, die Entstehungszeit der Tontafel genauer als auf den Zeitraum zwischen dem späten 8. und dem späten 6. Jh. v.u.Z. einzugrenzen. Enthält einen 'Kultkalender', der Ritualanweisungen für den 8. (Vs. 5'-8'), 15. (Vs. 9'-14') und 20. Tag eines Monats (Vs. l5'-Rs. 5) liefert. An jedem der genannten Tage soll in den frühesten Morgenstunden stets vor Sonnenaufgang, sowie am frühen Abend vor dem Untergang der Sonne eine Balag-Komposition (d.h. Balag und zugeordnete Eršemma) vor Šamaš, dem Sonnengott, gesungen werden. Darüber hinaus sind für zwei Tage Zeremonien um Aja, die Gattin des Šamaš erwähnt. In der Morgendämmerung des 8. Tages des Monats soll außerdem ein Balag mit einem abschließenden Eršemma an Bunene, den Sohn, Berater, Wesir und Wagenlenker des Sonnengottes gerichtet werden. Die Erwähnung der morgendlichen Zeremonie "Wecken des Hauses", die an jedem der genannten Tage stattfand lässt erkennen, dass der Ritualschauplatz ein "Gottes-Haus" gewesen sein muss, also ein Tempel, in dem Šamaš, Aja und Bunene verehrt wurden. Dass es sich bei diesem Tempel - wie erwartet - um É-babbar, das Sonnenheiligtum von Sippar handelt, kann anhand eines neubabylonisches Tontäfelchens aufgezeigt werden.

Quelle: "Gottesdienst im Sonnenheiligtum zu Sippar" von Stefan M . Maul (Heidelberg)

Originalveröffentlichung in: B. Böck, E. Cancik-Kirschbaum, Th. Richter (Hg.), Munuscula Mesopotamica. Festschrift für Johannes Renger, Alter Orient und Altes Testament 267, Münster, 1999, S. 285-316

weiteres: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/976/1/Maul_Fruehjahrsfeierlichkeiten_2000.pdf

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