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Es werden Posts vom Mai, 2021 angezeigt.

Assurbanipals Hymne an die Ištars von Ninive und Arbela

  SAA 03 003 CDLI P336306 British Museum, London, UK Neu-Assyrisch ( 668-631  v.u.Z.) (1) Erhebt und verherrlicht die Herrin von Ninive, verherrlicht und lobet die Herrin von Arbela, die unter den großen Göttern ihresgleichen sucht!  (4) Ihre Namen sind unter den Göttinnen am wertvollsten! Ihre Kultzentren haben unter allen Schreinen ihresgleichen!  (6) Ein Wort von ihren Lippen ist loderndes Feuer! Ihre Äußerungen sind für immer gültig!  (8) Ich bin Assurbanipal, ihr liebster, am meisten geschätzter Same von Assur, Nachkomme von Ninive, Produkt von Emašmaš und Egašankalamma, deren Königtum sie sogar im Haus der Nachfolge groß machten. In ihren reinen Mündern erklingt die Ausdauer meines Throns.  (13) Ich kannte weder Vater noch Mutter, ich wuchs im Schoß meiner Göttinnen auf. Als Kind leiteten mich die großen Götter, die mich rechts und links begleiteten.  (16) Sie stellten mir einen guten Geist und einen guten Engel zur Seite und übertrugen mein Leben den Hütern des Wohlergehens und

Psalm zum Lob von Uruk

SAA 03 009 CDLI P336796 British Museum, London, UK Neu-Assyrisch (ca. 911-612 v.u.Z.) (1) Uruk; Ich liebe es, ich liebe Eanna ("Haus des Himmels", Uruk für Inanna/Ištar und An), mein Hochzeitsgemach!  (2) Ebenso; Ich liebe sein Zikkurat, Haus meiner Freude!  (3) Ebenso; Ich liebe Babylon, das Haus meines Vaters!  (4) Ebenso; Ich liebe Esaggil („Erhobenes Haupt“ Babylon für Marduk, Haus meiner Verhüllung! (5) Ebenso; Ich liebe Ehiligar, Haus meiner Freude!  (6) Ebenso; Ich liebe Borsippa, das Haus meines Königtums!  (7) Ebenso; Ich liebe Ezida (Tempel des Nabu in Borsippa), zusammen mit unserem Nabû!  (8 ) Ebenso; Ich liebe (Stadt) Šapazzu, zusammen mit Bel-ṣarbi!  (9) Ebenso; Ich liebe Kutha, zusammen mit Nergal!  (10) Ebenso; Ich liebe Der, zusammen mit Ištaran!  (11) Ebenso; Ich liebe Kiš und Ehursagkalamma ("Haus: (es ist) das Gebirge des Landes" für Ištar) (12) Ebenso; Ich liebe Sippar, zusammen mit Šamaš! (13) Ebenso; Ich liebe die Innere Stadt, zusammen mit

Magie + Warnung gegen Bel-eṭir

Königliche Propaganda aus der Zeit Aššur-bāni-apli (Assurbanipal), König des Assyrischen Reiches SAA 03 030 CDLI P336603 British Museum, London, UK Neu-Assyrisch (668-631v.u.Z.) Magie gegen Bel-eṭir (1) Beschwörung. Bel-eṭir, vergewaltigter Gefangener, doppelt so, tränenäugiger, doppelt so, schielender Mann, doppelt so,  (2) Sohn von Ibâ, unbestimmte Frist, Kackeimer eines Furzes, niedrige Familie, Diener eines toten Gottes, Haus, dessen Stern vom Himmel verschwunden ist, Sklavenmädchen, Frau, Sklavin der Frau Balihitu, 'Bart' der Vergewaltigung eines Mädchen!  (5) Bibiya, dessen Missbrauch zahlreich ist - Ammanappu gab deinen Gips und sagte:  (6) "Erstens ist sein Haus dunkel, Beginn und Anfang." Er schwor bei Bel: "Ich werde nicht loslassen, bis ich mit ihm Unzucht getrieben habe!"  (8) Verlasse die Pläne von Ammanappu, verfolge nicht die von Tammaritu! Lauf weg von Ammanipit, halte deine Lenden von Haimbia fern! Ich habe jetzt zu dir gesprochen: handle na

Hymne an die Stadt Arbela

Arbela ist das heutige Erbil und Sitz der Regierung der Autonomen Region Kurdistan im Irak. Die frühesten Spuren einer Besiedlung, im Bereich der Zitadelle von Erbil, reichen mind. bis ins 5. Jahrtausend v.u.Z.. In den schriftlichen Quellen wird die Zitadelle erstmals während der Ur-III-Zeit erwähnt. Sie gewann zur Zeit des neuassyrischen Reiches an Bedeutung. Die UNESCO erhob die Zitadelle im Juni 2014 in den Status eines Weltkulturerbes. Erbil erscheint zum ersten Mal schriftlich unter dem Namen Urbilem Ende des 3. Jahrtausends v.u.Z.: König Šulgi aus der 3. Dynastie von Sumer zerstörte Urbilum in seinem 43. Regierungsjahr und während der Herrschaft seines Sohnes und Nachfolgers Amar-Sin war Urbilum Teil des sumerischen Reiches. Im neuassyrischen Reich kam Erbil als religiöses Zentrum den Städten Babylon und Aššur gleich, denn hier wurde die Ištar von Arbela verehrt, die eine der wichtigsten Gottheiten Assyriens war. SAA 03 008 CDLI P336243 Collection: Arkeoloji Müzeleri, Istanbul,

Elegie in Erinnerung an eine Frau

  Der Ausdruck Elegie oder Klagegedicht bezeichnet ein Gedicht, das meist traurige, klagende Themen zum Inhalt hat. SAA 03 015 / BA 02, 634 CDLI P336128 British Museum, London, UK Neu-Assyrisch (ca. 911-612 v.u.Z.) akkadische Sprache (1) Warum treibst du wie ein Boot in der Mitte des Flusses, deine Querstangen sind gebrochen, deine Schlepptau ist zerschnitten? Dein Gesicht verschleiert, überquerst du den Fluss der Innenstadt?  (4) Wie könnte ich nicht treiben gelassen werden, wie könnte mein Schlepptau nicht zerschnitten werden! (5) An dem Tag, an dem ich Früchte trug, wie glücklich ich war! Glücklich war ich, glücklich war mein Mann.  (7) Am Tag meiner Wehen war mein Gesicht bewölkt; Am Tag als ich gebar waren meine Augen getrübt. (9) Meine Hände wurden flehend geöffnet, als ich zu Belet-ili betete: Du bist die Mutter derer, die gebären, rette mein Leben!  (11) Als Belet-ili das hörte, verschleierte sie ihr Gesicht: Du [......], warum betest du weiter zu mir?  (13) Mein Mann, der ...

Assurbanipals Akrostichon zu Marduk und Zarpanitu

Ein Akrostichon ist ein Gedicht (meist in Versform), bei dem die Anfänge von Wort- oder Versfolgen hintereinander gelesen einen eigenen Sinn, beispielsweise einen Namen oder einen Satz, ergeben. SAA 03 002 CDLI P334929 British Museum, London, UK Museum no. BM 099173 neu-assyrisch (akkadische Schrift) (1) a__ Ich preise deinen Namen, Marduk, der mächtigste der Götter, der Kanalinspektor von Himmel und Erde [......], der gut erzeugt wurde und allein am höchsten ist [...... .]!  (3) na__ Du trägst die Anuschaft, Enlilschaft, Ninšikuschaft, Lordschaft, das Königtum [......]! Du sammelst alle Weisheit, totale Kraft [......]!  (5) ku__ Geehrter Herrscher, erhabener Monarch, überwältigend, großartig [......]! Du verherrlichst seine Lordschaft, bereitest den Kampf vor, [......] Anu!  (7) aš__ Du bist im Himmel erhöht, König auf Erden, der geschickte Ratgeber der großen Götter [......], Begründer aller Behausungen, Greifer der Scheiben des himmlischen Firmaments und aller Länder!  (9) šur__ Du

Gebete eines ungerecht Verfolgten

aus: Jan Assmann "Ägyptische Hymnen und Gebete" ab S.422 1 Du erwachst schön, du HORUS, Himmelsquerer, du Kind, das aus dem Phallus kam! Du Feuerknabe mit funkelnden Strahlen, der Finsternis und Dunkel vertreibt!  5 Hochgepriesenes Kind mit lieblicher Gestalt, das müde ruht in seinem «heilen» Auge! Der «alle Gesichter» erweckt auf ihren Matten und die Schlangen in ihren Wüstentälern. Dein Papyrusboot segelt auf dem Flammensee,  10 du querst den Himmel mit seinem Fahrtwind. Die beiden Niltöchter zerbrechen dir den Frevler, der von Ombos (Seth) erlegt ihn dir mit seinen Pfeilen; GEB [ ... ]ihn auf seinem Rückenwirbel, SELKIS trifft ihn in die Kehle; 15 die Glut dieser Uräusschlangen verbrennt ihn, die auf den Pforten deines Hauses sind. Die große Neunheit wütet gegen ihn, sie jauchzen über sein Gemetzel; die Horuskinder ergreifen die Messer, 20 die gemacht sind, um seine Wunden zu vermehren. Heil! Dein Feind ist gefallen, MAAT steht befestigt vor dir! Du hast

Herbst- und Frühjahrsfest für Išḫara im Lande Kizzuwatna

Išḫara (ugaritisch Ušḫara) war ursprünglich eine syrische Göttin, deren Kult sich nach Sumer und Anatolien ausbreitete. Išḫara wird erstmals in Ebla (M. 3. Jt. v.u.Z.) erwähnt unter dem Namen Išḫala. In Anatolien wird sie erstmals in Kültepe (18. Jh. v.u.Z.) erwähnt, wo sie einen Tempel hatte. Die in Syrien eingewanderten Hurriter übernahmen den Kult, den sie im 14. Jh. v.u.Z. zu den Hethitern brachten. In Sumer sind Tempel der Išḫara seit Šulgi nachgewiesen. Išḫara, eine Unterweltsgottheit, beschützte den Eid (im Šuppiluliuma-Šattiwazza-Vertrag wird sie in der Fluchformel ausdrücklich als „Herrin des Eides“ genannt), sie war die Göttin der Omen und der Zeichendeutung. Astrologische Texte weisen ihr das Sternbild Skorpion zu. In altbabylonischer Zeit war ihr Attribut die Schlange, in der Kassitenzeit der Skorpion. Išḫara – Wikipedia CTH 641.2 Universität Mainz – Institut für Ägyptologie und Altorientalistik [§ 1] 1 -- Wenn man das Herbstfest nach Art der Stadt Š[u...n]aš für Išḫara au

Šu’ila an Ištar (hellenistisch)

SpTU 3, 076 CDLI P348680 National Museum of Iraq, Baghdad, Iraq Hellenistisch (323-63 v.u.Z.) (o 1) Beschwörung: Ištar-Kakkabi (Ištar der Sterne), Göttin des Morgens,  (o 2) Herrin der Damen, erhöht unter den Göttinnen,  (o 3) Helligkeit der Igigi, Licht der Länder,  (o 4) Erhöht unter den Göttern, Beleuchterin der [...],  (o 5) Heller Stern, Fackel der Helligkeit, die [...] hell ist.  (o 6) Du beleuchtest die Berge. (o 7) Ich habe dich, meine göttliche Frau, mitten im reinen Himmel angerufen;  Achte auf meine Rede und höre zu, was ich sage!  (o 8) Schau mich zuverlässig an und lerne (meine) Not kennen!  (o 9) Ich, so und so, Nachkomme von so und so, dessen Gott Marduk ist (und) dessen Göttin Zarpanitu ist,  (o 10) Dem das Böse passiert (und) der das Unglück erträgt.  (o 11) Da die Göttin und mein Gott, mein Herr, meinetwegen wütend wurden,  (o 12) Wenn ich das Haus betrete, gibt es Wehklagen; wenn ich gehe, gibt es Depression;  (o 13) Wenn ich eine Straße entlang gehe, sind die Äußeru