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Es werden Posts vom Oktober, 2018 angezeigt.

Märchen vom Sonnengott, der Kuh und dem Fischer

CTH 363 Inhalt dieser Erzählung ist hauptsächlich das aus dem Hurriterland bekannte Motiv der Kindesaussetzung, die in Anatolien aus zwei weiteren Erzählungen mit historischem Kern bekannt ist: aus der Geschichte von der »Königin von Kanesch mit ihren 30 Kindern« (vgl. oben) und der Anumhirbi-Legende (CTH 3). Es ist möglich, dass diese Erzählung einen Teil des Appu-Märchens darstellt Vs. II  Anfang der Kolumne bruchstückhaft.   46 Unter dem Ölbaum  47 weidet eine prächtige  48 Kuh. Die Hirten haben sie stets hierher getrieben;  49 aber einmal entkam sie den Hirten und lief weg.  50 Sie weidet frei in den Wiesen. Artati-Pflanzen,  51 Blumen, frisches Gras frisst sie. Sie  52 fraß sich fett, und die Kuh wuchs nun sehr gut.  53 Sie ernährte sich sehr gut. Der Sonnengott sah vom Himmel herunter  54 auf die Kuh. Die Lust sprang in ihm und er verwandelte sich zu einem Jüngling  55 und stieg vom Himmel herab.  56 Er begann zur Kuh zu sprechen: "Wer bist du,

Die Heldentaten des Gurparanzaḫ

CTH 362 Diese Erzählung handelt von Abenteuern und Heldentaten eines fiktiven Königs von Ailanuwa namens Gurparanzah, der zusammen mit mehreren Helden gegen Akkad zieht, um sich dort an einem Wettkampf im Bogenschießen zu beteiligen. Sowohl der Inhalt der Erzählung wie auch die Szenerie weisen darauf hin, dass dieses Epos auf eine Vorlage aus dem Akkadischen oder Hurritischen zurückgeht.  Texte: KUB 36.67; KUB 17.9; die Tontafeln werden in Ankara und Istanbul aufbewahrt. KUB 36.67 VS. II  (Anfang abgebrochen)  10 [...] den Bären hat Gurparanzahu  11 sofort getötet und ging auf das Feld hinaus.  12 Sie gingen nach Agade. [...]  13 In der Stadt Agade hat sie Impakru empfangen.  14 60 Könige und 70 Helden gingen hinein in die Stadt.  15 Ganz vorne haben sie ihn Platz nehmen lassen,  16 den Gurparanzah, seinen Schwiegersohn.  17 Sie aßen und tranken und freuten sich.  18 Dann verlangten sie die Bogen, Köcher und Pfeile [...].  19 Nachdem sie sich ausgerüstet ha

Astarte und das unersättliche Meer

Als Astarte und das unersättliche Meer (auch Astarte-Papyrus oder Die Götter gegen das Meer) wird eine im Original titellose Erzählung der altägyptischen Literatur bezeichnet. Es ist eine mythologische Erzählung, die vom Kampf der ägyptischen Götter gegen das Meer berichtet. Sie ist auf dem überaus fragmentarischen Papyrus Amherst IX überliefert, der auch Astarte-Papyrus genannt wird, da im Text mehrfach die vorderasiatische Göttin Astarte genannt wird. Die Erzählung datiert in die Zeit des altägyptischen Königs (Pharao) Amenophis’ II. (ca. 1425 bis 1397 v.u.Z.). Der Text ist in hieratischer Schrift, der Schreibschrift der ägyptischen Hieroglyphen, geschrieben. Als Vorlage für die Erzählung dienten vorderasiatische Wettergott-Erzählungen, wie sie im ugaritischen Jam-Baal-Zyklus und dem hethitischen Kumarbi-Zyklus Niederschlag fanden. Auf Grund phraseologischer Vergleiche und einem anatolischen Lehnwort besteht eine besonders enge Verbindung zu Letzterem. Der Text zeugt vermutlich von

Das Ḫedammu-Lied

CTH 348 Ḫedammu , hurritisch Apše ("Schlange") genannt, ist ein fürchterlicher Meeresdrache der hurritisch-hethitischen Mythologie. Ḫedammu ist der Sohn des Gottes Kumarbi und der Meerestochter Šertapšuruḫi. Der Meeresdrache besaß einen gewaltigen Appetit und hätte auch beinah die Göttin Ištar/Šawoška verspeist, doch unterlag er letztlich ihren Verführungskünsten.  https://de.wikipedia.org/wiki/Ḫedammu Šertapšuruḫi ist im hethitisch-hurritischen Lied des Ḫedammu die Tochter des „großen Meeres“. Sie ist riesenhaft und wie „süße Milch“. Letzteres ist vielleicht eine Anspielung auf den Meeresschaum. Sie wird dem Kumarbi zur Ehe gegeben, der mit ihr den Seedrachen Ḫedammu zeugt. https://de.wikipedia.org/wiki/Šertapšuruḫi Zur Suche springen Das Meer (hurritisch Kiaši) ist eine hurritische Gottheit, die nach dem Element benannt ist, das sie verkörpert. Das Meer ist männlichen Geschlechts. Es findet vor allem in den Katastrophenmythen des Kumarbi-Zyklus Erwähnung. D