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Mythos des Verschwindens von Ḫannaḫanna

Ḫannaḫanna (von Hittite ḫanna - " Großmutter ") ist eine hurritische Muttergöttin , die mit der sumerischen Göttin Inanna verwandt ist oder von ihr beeinflusst wird. Ḫannaḫanna wurde auch mit der hurritischen Göttin Hebat identifiziert.


Ḫannaḫanna ist eine hethitische Muttergöttin, die oft in hattischen Mythen auftaucht. Ihr Name bedeutet "Urgroßmutter" (von hethitisch ḫanna- = Großmutter). Sie wurde mit der mesopotamischen Muttergöttin Dingirmaḫ ("große Göttin") gleichgesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ḫannaḫanna



CTH 334.1.1
Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 334.1.1 (TRde 2009-08-26)


09 -- Auch der Ḫannaḫanna Wut, Zorn,Frevel, Ärger sollen nicht auf das gedeihende Feld, in den Wald und den Weingarten gehen!
10 -- Sie sollen den Weg der Sonnengöttin der Erde gehen!
11 -- In der dunklen Erde stehen bronzene Gefäße.
12 -- Ihre Deckel (sind) aus Blei.
13 -- Was hinein kommt,
14 -- kommt nicht wieder nach oben.
15 -- Es geht darin zugrunde.
16 -- Auch der Ḫannaḫanna Wut, Zorn, Frevel, Ärger sollen dort hineingehen!
17 -- Sie sollen darin zugrunde gehen!
18 -- Wie das Wasser des Rohres nicht wieder rückwärts fließt,
19 -- ebenso sollen auch der Ḫannaḫanna Wut, Zorn, Frevel, Ärger nicht wiederkommen!
20 -- Du aber (bist) ein Weißdorn,
21 -- und im Frühling kleidest du dich weiß.
22 -- Im Sommer aber kleidest du dich blutrot.
23 -- Das Rind läuft unter dir hindurch,
24 -- und du reißt ihm das Stirnhaar aus.
25 -- Das Schaf aber läuft unter dir hindurch,
26 -- und du reißt ihm das Vlies aus.
27 -- Ebenso sollst du auch der Ḫannaḫanna Wut, Zorn, Frevel, Ärger heraus ziehen!
28 -- Auch Ḫannaḫanna ging.
29 -- Dunst hielt das Fenster.
30 -- Rauch hielt das Haus.
31 -- Im Herd erstickten die Holzscheite.
32 -- Auf dem Altarpostament erstickten die Götter.
33 -- Im Viehhof erstickten die Rinder.
34 -- Im Schafstall aber erstickten die Schafe.
35 -- Die Mutter kümmert sich nicht mehr um das Kind.
36 -- Das Rind aber kümmert sich nicht mehr um das Kalb.
37 -- Das Schaf aber um das Lamm desgleichen.
38 -- Ḫannaḫanna kam freudig ins Land Ḫatti zurück,
39 -- und sie kam zurück in ihr Haus. 


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andere Übersetzung

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02. Lass Hannahannas Wut, Zorn, verhängnisvolle Gelüste, 
03. und Groll nicht in das fruchtbare Feld, den Obstgarten, den Baumgarten (und) Weingarten 
04. gehen; vielmehr sollen sie den Weg des Sonnengottes der Erde gehen. 
05. Unten in der dunklen Erde liegen kupferne Kessel; 
06. ihre Deckel sind aus (schwerem) Blei. Was auch immer dort hineingerät, 
07. findet niemals einen Ausgang hinauf, (vielmehr) vergeht es da drinnen. 
08. Lass Hannahannas Wut, Zorn, verhängnisvolle Gelüste 
09. und Groll dort hineingehen und sie darin zugrunde gehen! 
10. Wie das Wasser in einer Traufe nicht rückwärts fließen kann, 
11. ebenso mögen Hannahannas Wut, Zorn, verhängnisvolle Gelüste (und) Groll 
12. nicht zurückkommen! 
13. Du Weißdorn bekleidest dich im Frühjahr weiß, 
14. im Sommer aber bekleidest du dich rot. Wenn das Rind 
15. unter dir hindurchzieht, so zupfst du ihm seine Mähne. 
16. Wenn ein Schaf unter dir hindurchzieht, 
17. so zupfst du auch ihm seine Wolle. 
18. Rupfe du ebenso Hannahannas Wut, Zorn, verhängnisvolle Gelüste und Groll! 
 
04. Hannahanna ist weggegangen. Dunst erfüllte die Fenster, 
05. Qualm erfüllte das Haus. Auf dem Herd erstickten die Scheite, 
06. auf den Altären erstickten die Götter. 
07. Im Rinderstall erstickten die Rinder, im Pferch 
08. erstickten die Schafe. Die Mutter kümmert sich nicht mehr um ihr Kind, 
09. die Kuh kümmert sich nicht mehr um ihr Kalb, das Mutterschaf um sein Lamm ebenso. 
10. Hannahanna ist nun zufriedengestellt und kehrte so in das Hatti-Land zurück 
11. Sie kehrte in ihren Tempel zurück. 

03. Siehe, hier ist die rechte Haxe; 
04. wie die rechte Haxe unbiegsam 
05. steht, so stelle du dich dem König, der Königin 
06. und dem Lande Hatti wie die rechte Haxe unbiegsam! 
08. Hannahannas Sinn wird vom Feuerholz erstickt. 
09. Wie man das Feuerholz anzündet 
10. und es die vier Ecken des Hauses erleuchtet, 
11. in deinem, der Hannahanna, Sinne und deinem Herzen 
13. möge es ebenso leuchten! 
14. Wie das Brennholz verbrennt, 
15. mögen Hannahannas Wut, Zorn, verhängnisvolle Gelüste 
16. und Groll ebenso verbrennen! 
17. Hapantali brachte aus dem Berg das karshaniya-Holz 
18. und fachte es im Herde drinnen an. 
19. Hapantali brachte aus einem unberührten Platz 
20. ... Hölzer und schüttete sie in das offene Feuer. 
21. Die Götter setzten sich neben dem Feuer nieder. 
22. Sie sitzen da wie die Könige. 
23. Die Königin trug aus dem Brunnen das heilige Wasser herbei 
24. und schüttete es auf sie. Eine Dampfwolke erhob sich (daraus), 
25. [...], eine Dunstglocke erhob sich 
26. und drang in Hannahannas Körper hinein. 
27. Das Üble verjagte sie aus ihrem Körper heraus, 
28. nämlich Hannahannas Wut, Zorn, 
29. verhängnisvolle Gelüste und Groll. 

Hethitische Mythen und Epen Ahmet Ünal




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