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Atrahasis-Mythos



Bei dem Atrahasis-Mythos handelt es sich um ein akkadisches Epos aus dem 18. Jh. v.u.Z.. Die Geschichte, die in vielen ähnlichen Versionen (z.B. in der Bibel oder auch im Gilgamesch-Epos) existiert, handelt von einer großen Flut, die der Gott Ellil beschließt, um die Menschen zu vernichten, da sie ihm zuviel Lärm machen. Der menschenfreundliche Gott Enki warnt Atrahasis und hält ihn dazu an ein Boot zu bauen, um die große Flut zu überstehen. Atrahasis überlebt und bringt den Göttern ein großes Opfer dar. Atrahasis ("der ausnehmend Weise") ist der Held dieses akkadischen Mythos. Hiermit liegt eine religionsgeschichtliche Parallele zur biblischen Sintflutgeschichte vor: Atrahasis erscheint als vorbiblischer Noah.

Die älteste Bekannte Version dieses Epos kann über das Kolophon in die Regierungszeit von Hammurabis Urenkel Ammi-Saduqa (1646-1626 v.u.Z.) datiert werden, daneben existieren noch weitere babylonische Fragmente. Weitere Abschriften und Überarbeitungen folgten im 1. Jahrtausend v.u.Z.

Die sumerische Königsliste verzeichnet in einer Version Atrahasis als historische Figur. Er wird als Sohn des Ubara-Tutu, dem König von Schuruppak bezeichnet.



Atraḫasis OB II-III (Larsa)
altbabylonisch
Seal Nr. 1518

col. iv
iv 1 '“Nun, sie (das Volk) sollten die Sache nicht hören,
iv 2 'die Götter haben eine Vernichtung befohlen -
iv 3'- 4 'eine böse Tat, die Enlil dem Volk antun wird.
iv 5'- 6 'In der Versammlung entschieden sie sich für die Flut:
iv 6'- 7 '"Bis zum Tag des Neumondes werden wir die Aufgabe erledigen!" (sagten sie).
iv 8'- 10 'Atra-ḫasīs kniete vor Ea und seine Tränen flossen.
iv 11' - 12 'Ea öffnete den Mund und wandte sich an seinen Diener:
iv 13'– 14 '„Erstens weinst du um die Menschen; zweitens kniest du (im Gebet):
iv 15 'Du bist (in der Tat) derjenige, der mich verehrt!
iv 16' - 17 'Es ist (nun) eine Aufgabe zu erledigen -
iv 18'– 19 ', aber du, du weißt überhaupt nicht, wie du es zu Ende bringen kannst."



Atrahasis OB III (Sippar)
altbabylonisch
Seal Nr. 1517
CDLI P285811

col. i
i 1–2 Atra-ḫasīs öffnete den Mund und sprach seinen Herrn an.
(i 3–9 fehlt)
i 10 '[. . .]. . .
i 11 '–12' Atra-ḫasīs öffnete den Mund und sprach seinen Herrn an:
i 13'– 14 '„Lehre mich die Bedeutung des Traums, damit ich seinen Grund kenne und nach seinem Zweck suche“.
i 15 '–16' Enki öffnete den Mund und sprach seinen Diener an:
i 17 '"Solltest du frgen:" Wie soll ich in meinem Schlafraum danach suchen? "
i 18' - 19 'Beachte gut, du, die Aufgabe, die ich dir sagen werde:
i 20 '–21' 'Wand, hör mir gut zu! Schilfwand, Schilfwand, beachte alle meine Worte!
i 22 '–24' Verlasse dein Haus und baue ein Boot! Verschmähe dein Eigentum und rette dein Leben!
i 25' - 26 'Das Boot, das bauen wirst. . .sollte gleich sein [(...)]
i 27 '[. . .]
i 28 '[. . .]. ein Kreis . . . [. . .]
i 29' - 30 'Überdach es wie die Apsû, damit die Sonne nicht hineinsieht.
i 31' - 32 'Lass oben und unten überdacht sein, lass den Rahmen sehr stark sein.
i 33 'Lass das Bitumen zäh sein und stärke so das Boot.
i 34' - 35 'Später werde ich eine Fülle von Vögeln und Körben mit Fischen auf dich herabregnen' '.
i 36' - 37 'Er öffnete die Wasseruhr und füllte sie; Er erzählte ihm vom Kommen der Sintflut, ihren sieben Nächten.
i 38' - 39 'Atra-ḫasīs erhielt die Anweisung. Er versammelte die Ältesten an seinem Tor.
i 40' - 41 'Atra-ḫasīs öffnete den Mund und sprach die Ältesten an:
i 42 '„Mein Gott kam zu einer Meinungsverschiedenheit mit deinem Gott,
i 43' - 44 'daher wurden Enki und Enlil immer wütender aufeinander und vertrieben mich aus meiner Stadt.
i 45' - 46 'Da ich Enki dauerhaft verehre, erzählte er mir von dieser Angelegenheit.
i 47' - 48 'Ich werde nicht in deiner Stadt wohnen, ich kann meine Füße nicht auf die Erde von Enlil stellen.
i 49 'Mit meinem Gott werde ich zum Apsû hinuntergehen'.
i 50 'Das hat mir mein Gott Enki gesagt.
(c. 4–5 Zeilen fehlen)


col. ii
(Zeilen 1–8 fehlen)
ii 9 '. [. . .]
ii 10 'Die Ältesten [. . .]
ii 11' - 12 'Der Zimmermann trug seine Axt, der Schilfarbeiter seinen Stein.
ii 13' - 14 'Der Reiche trug das Bitumen, der Arme brachte die notwendigen Dinge.
ii 15 '. [. . .]
ii 16 'Er / Sie. . . [. . .]
ii 17 '. [. . .]
ii 18 'Atra-ḫasīs [. . .]
ii 19-28 '. . . [. . .]
ii 29 '' Brachten [. . .]
ii 30 '' - 31 '' Was auch immer an Silber er hatte, er lud es auf ; Was auch immer an Gold er hatte, er lud es auf.
ii 32 '' - 33 '' Reine Schafe, die er geschlachtet hat, dicke Bullen, die er geschlachtet hat.
ii 34 '' - 35 '' Er wählte geflügelte Vögel des Himmels aus und setzte sie an Bord.
ii 36 '' - 37 '' Die Herden von Sumuqan (?), die er hineingesteckt hat, und wilde Tiere der Steppe.
ii 38 '' Handwerker, die er an Bord eintreten ließ.
ii 39 '' [. . .] Der Monat hat sein Ende erreicht.
ii 40 '' - 41 '' [. . .] er lud seine Leute ein [. . .] zu einem Bankett,
ii 42 '' [. . .]. dann schickte er seine Familie ins Boot,
ii 43 '' - 44 '' Während derjenige, der essen wollte, aß und derjenige, der trinken wollte, trank,
ii 45 '' - 47 '' ging er weiter rein und raus. Er konnte nicht sitzen, konnte nicht hocken, denn sein Herz war gebrochen und er erbrach Galle.
ii 48 '' - 49 '' Der Tag veränderte sein Aussehen, dann donnerte Adad aus den Wolken.
ii 50 '' Sie (Atra-ḫasīs 'Familie) hörten den Gott, (hörten) seine Aufruhr.
ii 51 '' Bitumen wurde ihm gebracht, um seine Tür zu schließen.
ii 52 '' - 53 '' Gerade als er seine Tür verschlossen hatte, donnerte Adad aus den Wolken.
ii 54 '' - 55 '' Ein wütender Wind, als er aufstieg, schnitt das Seil ab und ließ das Boot treiben.


col. iii
(Zeilen 1–2 fehlen)
iii 3 '[. . .]. . . [. . .]
iii 4 '[. . .] die Schilfmatten.
iii 5 'für einen Tag der Sturm…,
iii 6 '[. . .] wurden gespannt.
iii 7'- 8 'Anzu (?) riss mit seinen Krallen den Himmel auseinander.
iii 9'- 10 'Er. . . . . . . das Land und zerschmetterte seinen Lärm wie ein Topf.
iii 11' - 12 '[. . .] Die Sintflut kam hervor, die Vernichtung kam über das Volk wie eine Schlacht.
iii 13' - 14 'Ein Bruder hat seinen Bruder nicht gesehen, sie waren in der Zerstörung nicht erkennbar.
iii 15' - 17 'Die Flut brüllte wie ein Stier, wie ein kreischender Adler heulten die Winde.
iii 18 'Die Dunkelheit war dicht, es gab keine Sonne.
iii 19 'Die Nachkommen (der Menschheit) waren wie Fliegen verstreut.
iii 20' - 22 'Die Götter fürchteten den Lärm der Sintflut, sie suchten Zuflucht im Himmel, sie hockten außerhalb.
iii 23' - 24 'Anum hatte Angst vor dem Lärm der Sintflut. Das Herz der Götter wurde von Angst erfasst.
iii 25' - 27 'Anum war außer sich, während die Götter, seine Söhne, vor ihm zusammengekauert waren.
iii 28' - 29 'Nintu, die große Dame, ihre Lippen waren voller Bedrängnis.
iii 30' - 31 'Die Anunna, die großen Götter, saßen in Durst und Hunger.
iii 32' - 33 'Die Göttin sah es und weinte, die Hebamme der Götter, die weise Mami (sagte :)
iii 34'–35 '“Lass den Tag dunkel werden, lass ihn sich drehen und düster sein!
iii 36' - 38 'Warum habe ich in der Versammlung der Götter mit ihnen die Vernichtung vollzogen?
iii 39' - 41 'Enlil machte Druck und ließ es mich aussprechen: Wie dieser Tiruru verwirrte er meine Worte.
iii 42'– 43 'Entgegen meiner eigenen Natur habe ich gegen mich selbst (Enlils Befehl bezüglich) ihren (des Menschenvolkes) Lärms gehört.
iii 44' - 45 'Es ist meine Schuld, dass meine Nachkommen wie Fliegen geworden sind!
iii 46'–47 'Und ich, wie ein Haus der Klage, in dem Geräusche zum Schweigen gebracht werden, ist meine Wohnung?
iii 48' - 50 'Es ist, als würde ich in einem Schatzhaus wohnen: Ich werde in den Himmel aufsteigen!
iii 51' - 52 'Wo ist Anu geblieben, welcher gibt den Ton an? Seine Söhne, die Götter, gehorchten seinem Befehl,
iii 53' - 54 'Wer hat nicht überlegt und damit die Sintflut herbeigeführt und die Menschen zur Zerstörung gebracht?'
(eine Zeile fehlt)


col. iv
(Zeilen 1–2 fehlen)
iv 3 '[. . .]. . . [. . .]
iv 4'- 5 'Nintu [. . .] heulte: „Hätte nur der Vater mein Volk geboren (und nicht mich)!
iv 6'- 7 'Sie haben das Meer gefüllt wie Libellen einen Fluss füllen,
iv 8 '–9' wie ein Floß lehnten sie sich gegen ein durchnässtes Land, wie ein Floß lehnten sie sich gegen eine Steppe an einem Flussufer.
iv 10' - 11 'Ich habe gesehen und über sie geweint, ich habe meine Klage für sie beendet.'
iv 12' - 14 'Sie weinte und linderte (die Last) ihres Herzens. Durch Heulen brachte Nintu ihre Gefühle zur Erschöpfung.
iv 15 'Die Götter weinten mit ihr über das Land.
iv 16' - 17 'Sie war voller Trauer und durstete nach Bier.
iv 18'– 19 'Genau dort, wo sie weinend saß, saßen auch sie (die anderen Götter) :
iv 19' - 20 'wie Schafe füllten sie den Trog.
iv 21' - 23 'Ihre Lippen waren trocken vor Bedrängnis, sie waren unaufhörlich erschüttert vom Hunger.
iv 24' - 25 'Sieben Tage und sieben Nächte lang kam der Regen, der Sturm, die Sintflut.
iv 26 'Wo es zerstört hat (?). . .
iv 27 '[. . .] wurde niedergeworfen.
(ca. 30 Zeilen fehlen)

 
col. v
(Zeilen 1–29 fehlen)
v 30 '' - 31 '' Den vier Winden opferte er,
v 32 '' Bereitstellung von Nahrungsmitteln [. . .]
v 33 '' [. . .]. . .
v 34 '' - 35 '' Die Götter schnupperten an dem Geruch, sie gruppierten sich wie Fliegen über dem Opfer.
v 36 '' - 38 '' Nachdem sie das Opfer gegessen hatten, stand Nintu auf, um sich gegenüber allen zu beschweren:
v 39 '' - 40 '' 'Wo ist Anu geblieben, wer gibt den Ton an?
v 41 '' - 43 '' Ist Enlil zum Weihrauch gekommen, der, der sich nicht beraten ließ, der die Sintflut herbeiführte und das Volk der Zerstörung überließ?
v 44 '' - 45 '' Dein Mund hat ein endgültiges Urteil gefällt, (jetzt) ​​sind ihre hellen Gesichter (für immer) dunkel. “
v 46 '' - 47 '' Dann näherte sie sich den großen Fliegen, die Anu vor den Göttern aufgehängt hatte:
v 48 '' - 49 '' 'Das Wehklagen über sie gehört mir, es ist mein Schicksal.
v 50 '' - 51 '' Möge er (Anu) mich aus dieser Qual herausholen und mir Trost geben.
v 52 '' Darf ich morgens aufstehen? . . . . .


col. vi
vi 1 Im Land. . .
vi 2–4 Diese Fliegen seien das Lapislazuli um meinen Hals, damit ich mich an die Tage erinnere [. . .] ”.
vi 5–6 Der Krieger Enlil sah das Boot und war gegenüber den Igigi (Göttern) voller Wut:
vi 7–8 „Alles, was wir großartigen Anunnaki gemeinsam beschlossen haben, zu schwören!
vi 9–10 Woher ist das Geheimnis entkommen? Wie hat der Mensch die Zerstörung überlebt? “
vi 11–12 Anu öffnete den Mund und wandte sich an den Krieger Enlil:
vi 13–15 „Wer außer Enki könnte das tun? Er hatte das Wort einer Schilfwand offenbart “.
vi 16–17 Enki öffnete den Mund und sprach die großen Götter an:
vi 18–19 „Ich habe es tatsächlich vor dir getan! Ich habe das Leben geschützt [. . .]
vi 20–22 Du, der Weise der Götter, der Held, warum hast du die Sintflut ohne Überlegung gebracht?
vi 23–24 (Wie das Sprichwort sagt :) Entspanne dein Herz, ziehe fest und dann locker.
vi 25–26 Verhänge deine Strafe gegen den Verbrecher und gegen jeden, der dein Kommando missachtet!
vi 27 Lass die Versammlung anrufen [. . .]
(vi 28–37 fehlt)
vi 38 '[. . .] 
vi 39 '[. . .]  sie setzen sich.
vi 40 'Ich habe die Last meines Herzens gelockert'.
vi 41'–42 'Enlil öffnete den Mund und wandte sich an Enki, den Prinzen:
vi 43'–44 '„Komm, ruf nach Nintu, dem Mutterleib, du und sie, verhandeln in der Versammlung“.
vi 45'–46 'Enki öffnete den Mund und wandte sich an Nintu, den Mutterleib:
vi 47'–49 '„Du, der Mutterleib, die Schöpferin des Schicksals, weist dem Volk den Tod zu und bringst einen Mann dazu, im Grab zu schlafen.
vi 50 'Zweitens soll es sein [. . .]
vi 51 '[. . .].
(eine Zeile fehlt)


col. vii
vii 1–2 Darüber hinaus soll es eine dritte Klasse unter den Menschen geben. Unter den Menschen - (lass es geben) Frauen, die gebären und Frauen, die nicht austragen können.
vii 3–5 Unter den Menschen sei die Pāšittu (Dämonin), die das Baby vom Schoß der gebärenden Frau ergreift.
vii 6–8 Erzeuge die ugbabtu-Priesterinnen, entu-Priesterinnen und igiṣītu-Priesterinnen und lass sie verboten sein.
vii 9 Schneide die Geburt heraus!
vii 10–11 Erzeuge. . . Nadītu-Frauen šugītum-Frauen und Qadištu-Frauen
vii 12 [. . .]. . .
vii 13 Lass sie tragen [. . .]
(Der Rest der Spalte ist für die Übersetzung unzureichend.)

 
col. viii
(Zeilen 1–7 fehlen)
viii 8 '[. . .] wird entstehen [. . .]
viii 9'- 10 'Dass wir die Sintflut herbeigeführt haben, aber der Mensch die Zerstörung überlebt hat.
viii 11' - 13 'Du, der Ratgeber der Götter, auf deinen Befehl hin habe ich den Kampf ausgelöst.
viii 14'– 17 'Lass die Igigi zu deinem Lob dieses Lied hören und deine Herrlichkeit erhöhen.
viii 18'– 19 'Ich habe allen Menschen von der Sintflut gesungen. Höre es!

====

viii 20 '19 (Zeilen). Komplett.
viii 21' - 22 'Tafel 3 von „Wenn Götter Menschen mögen“.
viii 23 'Anzahl der Zeilen: 390
viii 24' - 25 'Gesamt: 1245 für 3 Tafeln
viii 26 'Geschrieben von Ipiq-Aya, dem Juniorschreiber.
viii 27 'Monat Ayyāru, Tag [x],
viii 28' - 31 'Jahr: „[König] Ammī-ṣadūqa brachte eine Statue von sich in den Eturkalamma (Tempel), in der er ein Lamm hielt, das seine Brust umklammerte, und eine Statue von sich, die einen Gruß aussprach“ (Ammī- ṣadūqa Jahr 12).






Atraḫasis NA Flut (Ninive)
nach mittelbabylonischer Zeit
Seal Nr. 27128

1–2 „Ea, Herr, ich habe deinen Eintritt gehört, ich habe ein Stampfen wie das stampfen deiner Füße bemerkt“.
3 Atra-ḫasīs verneigte sich, warf sich nieder und stand auf. . . .]
4 Er öffnete seinen Mund und sagte:
5–6 „Herr, ich habe deinen Eintritt gehört, ich habe ein Stampfen wie das Stampfen deiner Füße bemerkt.
7–8 Ea, Herr, ich habe deinen Eintritt gehört, ich habe ein Stampfen wie das Stampfen deiner Füße bemerkt.
9 ​​[. . .]. wie sieben Jahre
10 Ich wurde deiner beraubt [. . .], Wünschte ich
11 dein [. . .]. Jetzt, wo ich dein Gesicht gesehen habe,
12 [. . .] sag mir dein . . . ”
13–14 Ea öffnete den Mund, um zu sprechen, und wandte sich an die Schilfhütte:
15–16 „Wand, Wand! Schilfzaun, Schilfzaun! [. . .] Hör mir zu!"
(Zeilen 17–20 fehlen)

Rev.
1 '[. . .]. . . [. . .]
2 'Adad (?) ertönte seine Stimme. . .
3 'Er trat ein und versiegelte das Boot. . . .
4 'Der wütende (?) Wind . . . den Sturm führen.
5'- 6 'Adad ritt auf den vier Winden, seinen Maultieren: Dem Südwind, dem Nordwind, dem Ostwind, dem Westwind.
7'- 8 'Der Sturm, der Sturm, der Regenguss wehten für ihn, der böse Wind. . . Die Winde kamen auf.
9'- 10 'Der Südwind.  . . . stand an seiner Seite auf, der Westwind wehte an seiner Seite,
11 '[.]. [.]. erreicht . . .
12'– 13 'Im Morgengrauen blitzte der Wagen der Götter (?): Es flutete, es tötete, es dreschte [. . .]
14 '- 15' Ninurta war los und ließ die Wasserläufe überlaufen. Errakal riss die Anlegeplätze auf.
16' - 17 'Anzû mit seinen Krallen riss den Himmel auseinander, er. . . das Land: Wie ein Korb zerstreute er seinen Ratschlag.
18'– 19 '[. . .] Die Sintflut kam hervor. Die Vernichtung traf die Menschen wie eine Schlacht.
20' - 21 'Anum (?) fürchtete sich vor dem Lärm der Sintflut, das Herz der Götter wurde von Angst ergriffen.
22 'Nintu´s Söhne, waren zusammengekauert und warteten auf ihre Äußerung.
23 '[. . .]. sie brachte ihre Gefühle zur Erschöpfung,
24 '- 25'. . . . . . . . . die Götter(?) . . .



Atraḫasis MB Flood (Die Arche Tafel)
mittelbabylonisch
Seal Nr. 1520

Obv.
1 „Wand, Wand! Schilfzaun, Schilfzaun!
2–3 Atra-ḫasīs, beachte meinen Rat, damit du für immer lebst!
4–5 Verlasse dein Haus und baue ein Boot! Verschmähe dein Eigentum und halte dein Leben intakt!
6–7 Das Boot, das du bauen wirst, werde ich für dich aufzeichnen - ein kreisförmiger Plan:
8–9 Länge und Breite sollten gleich sein, die Basis sollte ein Ikû sein; der Rumpf sollte ein Nindanu (hoch) sein.
10 Lass die Schnüre - jede (ein?) ašlu lang - weben.
11–12 Du wirst sagen: „Aber dies wird 14.430 (qû Faser) verbrauchen!“ - Lass meinen Tempel die Fasern für dich zu einem Seil verdrehen. “
13–14 Ich habe dreißig Rippen aufgestellt, die ein Parsiktu-Gefäß dick und zehn Nindanu lang sind.
15–16 Ich habe 3.600 Stützen darin installiert, die ein halbes Parsiktu-Gefäß dick und einen halben Nindanu lang sind.
17 Ich ordnete die Kabinen oben und unten an.
18–19 Ich habe sechzig (kors) Rohbitumen für die Außenseiten bereitgestellt, ich habe sechzig (kors) Rohbitumen für das Innere zugewiesen.
20 Ich habe sechzig (kors) rohes Bitumen auf die Kabinen gegossen.
21–22 Ich belud meine Öfen mit 28.800 (qû) trockenem Bitumen und goss (zusätzlich) 3.600 (qû) Rohbitumen hinein -
23–24 (noch) erreichte das Bitumen nicht (die erforderliche Menge), (also) legte ich 300 (qû) Schmalz hinzu.
25–26 Ich belud [meine] Öfen gleichmäßig mit Tamariskenholz und. . .  Holz von (?).
27 ……
28 ………
29 Geh zwischen ...
30 ………
31 […] meine Öfen (?)… Trockenes (?) Bitumen…

 
Rev.
32–33 Ich habe außen das trockene Bitumen aus den Öfen aufgetragen (?), Abgesehen von den 120 Kors, die die Arbeiter zwischengespeichert hatten.
34–35 (mein) Kind und meine Verwandten befahlen ich freudig, zu gehen und sie betraten das Boot. . .;
36–37 Glücklich. . . [. . .]. . . meiner Schwiegereltern und der Träger von [. . .] und die Schwangeren (Frauen).
38 Derjenige, der essen wollte, aß; derjenige, der trinken wollte, trank,
39–40 Ich hatte jedoch einen (schweren) Gedanken in meinem Herzen, und ich habe… das Lob (?). . .  mein Herz.
41–42 Meine Lippen, die Schöpfung . . . [. . .] meiner Augen,
43 und ich schlachtete (Tiere). . ..
44–45 Ich war sehr besorgt, da der Plan […] war; Ich habe mich hingelegt. Ich stieg auf das Dach und betete zu Sîn, meinem Herrn:
46 "Entferne das (Übel) meines Herzens!"
47–48. . . . . . . . . Dunkelheit  in meiner ....
49–40 Enlil legte von seinem Thron aus einen Eid über die Vernichtung und Verwüstung am Tag des Verdunkelns ab.
51–52 Und so brachte ich zwei mal zwei wilde Tiere aus der Steppe [...] ins Boot. . . [. . .].
53–54 hatte ich. . . fünf (Maße) Bier. . . [. . .]. transportierten elf oder zwölf [. . .].
55–56 Drei (Maße) der šiqbum-Pflanze. . [. . .], ein Drittel (Maß) Futter ,. . . und Kurdinnu-Pflanze,
57–58 sechzig (qû) Schmalz für die Germadû-Pole für die Gleitbahn - befahl ich akribisch (zu bringen), abgesehen von den dreißig Kors, die die Arbeiter beiseite gelegt hatten.
59–60 Als ich das Boot betreten habe (sagte ich: ) „Verstemmt den Rahmen der Tür!“






Atraḫasis SB Flood (Ninive)
altbabylonisch
Seal Nr. 27127
CDLI P285823

1'– 2 '“[. . .] lass es korrespondieren [. . .] [. . .]. wie ein Kreis [. . .]
3'- 4 'Das Dach sei oben und unten stark, [. . .]. . . Das Boot abdichten!
5'- 6 'Beachte die festgelegte Zeit, über die ich dich informieren werde, betrete das Boot und schließe die Bootstür.
7'- 8 'Bringe deine Gerste, deine Waren, dein Eigentum, deine Frau, dein Kind, deine Verwandten und die Arbeiter in sie hinein.
9'– 10 'Ich werde euch Herden der Steppe senden, die wilden Tiere der Steppe, alle, deren Weide Gras ist, und sie werden an deiner Tür warten.'

11'– 12 'Atra-ḫasīs öffnete den Mund und sprach zu Ea, seinem Herrn:
13'– 15 '“Ich habe noch nie ein Boot gebaut. . [.] Zeichne den Plan auf den Boden, damit ich den Plan sehen und das Boot bauen kann. “
16 'Ea hat den Plan auf den Boden gezeichnet.
17 '“Ich stimme überein, mein Herr, mit dem, was du befohlen hast [. . .] ”







Atraḫasis MB Flood (Nippur)
mittelbabylonisch
Seal Nr. 1562
CDLI P268565

1 '[…] mein Wort… dir…
2'- 3 '[. . .] werde ich offenbaren: “. . . eine Flut wird alle Menschen zusammen ergreifen.
4'- 5 '[. . .]. Schneide vor dem Erscheinen der Sintflut so viele Schilfrohre (?) wie es gibt, lass sie weben, lass sie sammeln!
6'– 7 '[. . .] ein großes Boot baue, … aus feinem Schilf - so sei seine Struktur.
8'– 9 '[. . .] Lass es ein Maqurqurrum-Boot mit dem Namen "Der Lebensretter" sein. [. . .] Überdache es mit einer starken Decke.
10'– 11 'In das Boot, das du machen wirst, bring Herden der Steppe, wilde Kreaturen der Steppe, Vögel des Himmels!
12'– 13 'Sammle Brühe und Essen! Bringe deine Frau und dein Kind!
J r. 13'-14 '(kaputt)




https://seal.huji.ac.il/node/1562?tid=70


Atraḫasis MB Flood (Ugarit 1)
mittelbabylonisch
Seal Nr. 1561

Obv.
1–2 Als sich die Götter in Bezug auf das Land beraten haben
2–3 und eine Flut in den Regionen der Welt verursachten.
4. . . als er es hörte [. . .]
5 die. . . [. . .] im Tempel von Ea, darin.
6–8 „Ich bin Priester Atra-ḫasīs. Ich wohne im Tempel von Ea, mein Herr. Ich weiß alles:
9 Ich kenne den Rat der großen Götter,
10–11 Ich weiß von ihrem Eid, obwohl sie ihn mir nicht offenbart haben. “
12–13 Er (Ea) wiederholte ihre Worte an der Schilfwand:

Rev.
1 '“[. . .]. das Leben der Götter [. . .]
2 '[. . .] du, deine Frau. [. . .]
3'               [. . .]. Hilfe und. [. . .]
4 'Ein Leben wie das der Götter, das du in der Tat besitzen wirst'.

5 'Geschrieben von Nuʿme-Rašap,
6 'Eigentum von. ...




Atraḫasis MB Flood (Ugarit 3)
mittelbabylonisch
Seal Nr. 27124

1 Zu Beginn der Unsichtbarkeit des Mondes, zu Beginn des Monats,
2–3 Ea, der große Herr, stand an meiner Seite (und sagte: )
3–5 „Nimm einen Holzspaten und eine Kupferaxt und mache oben ein Fenster.
5–6 Lass den Vogel frei, lass ihn für dich ein Ufer finden!“
7–8 Ich habe die Worte von Ea, meinem großen Herrn und Berater, beachtet.
9–10 Ich nahm einen Holzspaten und eine Kupferaxt. Ich machte oben über mir ein Fenster.
11-12 Ich ließ eine Taube mit starken Flügeln los.
12–13 Sie ging hinaus und kam zurück, ihre Flügel erschöpft.
14 Ich habe das noch einmal gemacht und einen Kranich freigegeben.




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Aus dem Atramhasis-Mythos

Übersetzung nach G. Pettinato, Das altorientalische Menschenbild und die sumerischen und akkadischen Schöpfungsmythen, Heidelberg 1971, 102f


Die Belet-ili, der Mutterleib, saß auch da.
»Der Mutterleib möge den ersten Menschen erschaffen,
sodass der Mensch den Tragkorb der Götter trage.«
Sie riefen die Göttin, sie fragten
die Hebamme der Götter, die weise Mami:
»Du bist der Mutterleib, die Schöpferin der Menschheit.
Erschaffe den ersten Menschen, dass er das Joch trage,
das Joch soll er tragen, das Werk Enlils,
den Tragkorb der Götter soll der Mensch tragen.«
Nintu tat ihren Mund auf
und sprach zu den großen Göttern:
»Ich bin ungeeignet es zu tun,
mit Enki aber ist das Gelingen des Werkes sicher;
er allein kann alles reinmachen,
er möge mir Lehm geben, damit ich es tue.«
Enki tat seinen Mund auf
und sprach zu den großen Göttern:
»Am ersten, am siebten und am 15. Tag des Monats
will ich eine kultische Reinigung, ein Bad veranstalten.
Die Götter sollen einen Gott schlachten
und sich durch Eintauchen reinigen.
Mit seinem Fleisch und seinem Blut
soll Nintu den Lehm vermischen.
Gott und Mensch mögen
zusammen mit dem Lehm gemischt werden.
Für die zukünftigen Tage wollen wir die Trommel hören.
Auf Grund des Vorhandenseins des Fleisches des Gottes
möge im Menschen der Totengeist wohnen,
dieser möge ihm, solange er lebt, sein Zeichen des Todes kundtun,
der Totengeist möge in ihm vorhanden sein,
damit er ihn dies nicht vergessen lässt.«
In der Versammlung antworteten »ja«
die großen Annunaku,
die das Schicksal entscheiden.
Am ersten, am siebten und am 15. Tag des Monats
veranstaltete er eine kultische Reinigung, ein Bad,
den Gott, welchen sie sich vorgenommen hatten,
schlachteten sie in ihrer Versammlung.
Mit seinem Fleisch und seinem Blut
mischte Nintu den Lehm.
Für die zukünftigen Tage [...]
Auf Grund des Vorhandenseins des Fleisches des Gottes
wohnt im Menschen der Totengeist.
Dieser tut dem Lebenden sein Zeichen kund;
der Totengeist ist in ihm, damit er ihn dies nicht vergessen lässt.
Nachdem Nintu den Lehm vermischt hatte,
rief sie die Anunnaku, die großen Götter.
Die Igigu, die großen Götter,
spuckten auf den Lehm.
Mami tat ihren Mund auf
und sprach zu den großen Göttern:
»Ihr habt mir einen Auftrag gegeben,
und ich führte ihn vollends aus.
Einen Gott habt ihr geschlachtet samt seiner Verehrung.
Eure schwere Zwangsarbeit schaffte ich ab,
euren Tragkorb lud ich den Menschen auf.
Ihr habt das Geschrei der Menschheit beschert.
Ich löste das Joch und erwirkte die Lastenbefreiung.«
Sie hörten diese, ihre Rede,
sie kamen schnell herbei und küssten ihre Füße:
»Früher riefen wir dich Mami;
jetzt sei Herrin der Götter
dein Name.«


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LMU Video (Folien zu sehen und Erläuterungen zu hören)

Dozent: Prof. Dr. Walther Sallaberger

1. Atram-hasis-Mythos
2. Frühes Mesopotamien
3. Opfer im Ritual des Einzelnen
4. Opfer im Tempel
5. Gemeinsamkeiten
6. Kult
7. Zum Sinn des Opfers
8. Opfer – Tempel – Gesellschaft

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sumerische Götter

Anunna : bezeichnet eine Gruppe von Göttern im mesopotamischen Pantheon. Später wird es manchmal verwendet, um die Götter der Unterwelt zu beschreiben (im Gegensatz zu den Göttern des Himmels, den Igigi ). Igigi / Igigu : Dieser semitische Begriff beschreibt eine Gruppe von möglicherweise sieben oder acht Göttern. Es ist wahrscheinlich, dass der Gott Marduk einer von ihnen war, aber die Gesamtmitgliedschaft in dieser Gruppe ist unklar und wahrscheinlich im Laufe der Zeit verändert. Greenstone- Zylinderdichtung des Schreibers Adda zeigt von links nach rechts: (Isimud), Enlil(?) oder Ninurta(?), Inanna mit Flügeln, Utu mit Schwert, Enki mit einem fließenden Strom voller Fische..  Enkis zweigesichtiger Minister Isimud steht zu seiner Rechten. Altakkadisch ca .2300-2200 BCE.  (BM 89115). © The Trustees of the British Museum. ----------------------------------- An :   Mesopotamischer Himmelsgott, eine der höchsten Gottheiten; bekannt als An in Sumerian und Anu in A

Die Lehre des Ptahhotep

Ptahhotep , auch Ptah-hotep , war ein altägyptischer Wesir und Stadtverwalter, der gegen Ende des Alten Reichs gelebt und unter Isesi, dem vorletzten Pharao der 5. Dynastie, amtiert hat. Er war in späterer Zeit Verfasser von insgesamt 37 Lebensmaximen, die als die älteste vollständig erhaltene Weisheitslehre gelten und ihm den Beinamen Der Weise einbrachten. ( wiki ) Der " Papyrus Prisse " in hieratischer Schrift zählt zur altägyptischen Literatur und enthält zwei Lehren, die als Weisheits- oder Lebenslehren bezeichnet werden: die Lehre für Kagemni, davon jedoch nur das Ende, und die Lehre des Ptahhotep , auch Maxime des Ptahhotep genannt. Er datiert vermutlich in die 13. Dynastie, wobei angenommen wird, dass sowohl der unvollständige Text der Lehre für Kagemni als auch die Lehre des Ptahhotep aus der Zeit des Alten Reiches stammen. ( wiki ) Papyrus Prisse: Dieser Papyrus enthält den vollständigen Text der Lehre und bietet gleichzeitig textgeschichtlich die beste

Streitgespräch zwischen Schaf und Getreide

aus ETCSL 5.3.2 1-11. Als auf dem Hügel des Himmels und der Erde (Gott) An die Götter der Anunna hervorbrachte, da er weder erzeugtes noch geschaffenes Korn mit ihnen hervorbrachte, und da er im Land weder das Garn von Uttu (der Göttin des Webens) noch den Webstuhl für sie herstellte (und) Uttu - ohne Schafe (nicht) erschien, gab es keine zahlreichen Lämmer, und ohne Ziegen gab es (auch) keine zahlreichen Kinder, (auch) die Schafe brachten ihre Zwillingslämmer (noch) nicht zur Welt, und die Ziegen brachte ihre Drillingskinder (noch) nicht zur Welt -, die Anunna, die großen Götter, kannten nicht einmal die Namen von Ezina-Kusu (Korn) oder Schaf. 12-25. Es gab kein Muš-Korn von dreißig Tagen; es gab kein Muš-Korn von vierzig Tagen; es gab kein Muš-Korn von fünfzig Tagen; Es gab kein kleines Getreide, Getreide von den Bergen oder Getreide von den heiligen Wohnungen. Es gab kein Tuch zum Anziehen; Uttu war nicht geboren worden - kein königlicher Turban wurde getragen; Herr Niĝir-si, d