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Qumran, Hymnen-Rolle (1QH 3)


1 [...] w b j [...]
2 [...] h b [...] l w [...]
3 [...] lî ha'îrôtâh pânaj [...]
mir hast du erleuchtet mein Antlitz ...
4 [...] le-kâh bi-kebôd °ôlâm °im kôl [...]
für dich in Herrlichkeit, ewig, mit allen ...
5 [...] pîkâh wat- tazzîlenî m [...] w m [...]
deines Mundes, und du rettetest mich v[or] ... ...
6 [...] ° t h näpäsch [...]
... Seele ...

jacheschîbûnî waj-jâshîmû napeschi[j] ke-'ônîjâh bi-[me]zôlôt [jâm]
Sie achteten mich und machten [meine] Seele wie ein Schiff auf hoher [See]

7 û- ke- °îr mibezâr mil- li- pe[nê 'ôjeb]
und wie eine Stadt-Festung vor dem Angesicht [des Feindes].

'ähejäh be-zûqâh kemô 'eschät ledâh m [?] bekoräjhâ [mabekkîrâh ?]
Ich bin in Bedrängnis wie eine Frau, zu gebären ihre Erstgeburt [als Erstgebärende ?]

kî' nähäpekû zîrä[jhâ]
denn es winden sich [ihre] Wehen,

8 we- chäbäl nimerâz °al mischebbâräjhâ
und Weh kommt heftig über ihre Durchbruchspforte,

le-hâchîl bekûr harâjâh
erbeben zu lassen das Erstgebären der Schwangeren.

kî' bâ'û bânîm °ad mischebberê mâwät
Denn es kamen Söhne bis an die Durchbruchspforten des Todes,

9 wa- harâjat gäbär hezerâh ba- chabâläjâh
und sie, die schwanger ist mit einem Helden, leidet Weh in ihren Wehen.

kî' be-mischebbârê mâwät tamelît sâkâr
Denn in Durchbruchswellen des Todes gebärt sie einen Jungen ,

û- be-chäbelê schemôl jâgîach 10 mik- kûr harâjâh
und in Wehen der Hölle bricht hervor aus dem Schoß der Schwangeren

pälä' jô°ez °im gebûrâtô
ein Wunder von einem Ratgeber mit seiner Heldenkraft,

we- jippâlet gäbär mim- mischebbârîm
und es entkommt ein Held aus den Durchbruchspforten.

ba- harâjâtô hechîschû kôl 11 mischebbârîm
In der mit ihm Schwangeren beschleunigen sich alle Durchbruchswellen,

we- chäbäl<î> [ni]merâz be- môledêhäm
und Weh, schlimm in ihrer Geburt,

û- pellâzût le- hôrôtâm
und Beben für die, die schwanger sind mit ihnen.

û- be- môlâdâjw jehâpekû kôl zîrîm 12 be-kûr harâjâh
Und in seiner Geburt brechen alle Wehen los im Schoß der Schwangeren.

wa-harâjat 'äpe°äh le-chäbäl nimerâz
Und die schwanger ist mit der Schlange, gerät ins Weh, ins schlimme,

û- mischebberê schachat le-kôl ma°ashê pallâzût
und Durchbruchswellen der Grube kommen zu all den Werken des Bebens.

waj- jerô°û 13 'ûschschê qîr ke- 'ônîjâh °al penê majjim
Und es zerbrechen die Fundamente der Stadt wie ein Schiff auf dem Antlitz der Wasser,

waj-jähämû schechâqîm be-qôl hâmôn
und es brausen Wolken im Schall des Tosens.

we- jôschebê °âpâr 14 ke-jôredê jammîm
Und die da wohnen im Staub, sind wie fahrende auf dem Meer,

nibe°âtîm me- hamôn mâjim
die erschrecken vor dem Tosen des Wassers.

wa- chakâmêhäm lâmô ke-mallâhîm bi- mezôlôt
Und ihre Weisen sind ihnen wie Seeleute auf Meerestiefen;

kî titebballa° 15 kôl châkemâtâm ba-hamôt jammîm bi-retôach tehômôt
denn verschlungen ist all ihre Weisheit im Tosen der Meere, im Brodeln der Urfluten,

°al nebôkê majim [jiteggâre]schû le-rûm gallîm
über den Gründen der Wasser [treiben] sie auf zu hohen Wellen

16 û-mischebberê majim ba-hamôn qôlâm
und Durchbruchswellen der Wasser im Tosen ihres Schalls.

û- be-hiteraggeschâm jippâtechû sche['ô]l [wa-'abaddôn kô]l chizzê schachat
Und in ihrem Aufbranden öffnen sich H[öl]le [und Abgrund, al]le Pfeile der Grube

17 °im mize°âdâm lat- tehôm jaschemî°û qôlâm
mit ihrem Schritt; bis zur Urflut lassen sie hören ihren Schall,

waj- jippâtechû scha°arê [scheôl le- kôl] ma°ashê 'äpe°äh
und es öffnen sich die Tore [der Hölle für alle] Werke der Schlange.

18 waj-jißßâgerû daletê schachat be-°ad harâjat °âräl
Und es schließen sich die Türen der Grube um die Schwangere des Unbeschnittenen

û- berîchê °ôlâm be-°ad kôl rûchê 'äpe°äh
und die Riegel der Ewigkeit um alle Geisthauche der Schlange.


19 'ôdekâh 'adônâj
Ich preise dich, Herr!

kî pâdîtâh napeschî misch- schachat
Denn erlöst hast du meine Seele aus der Grube

û- misch- sche'ôl 'abaddôn 20 hä°älîtanî le- rûm °ôlâm
und aus der Hölle des Abgrundes hast du mich erhoben zur Höhe der Ewigkeit.

wâ-'ätehallekâh be-mîschôr le-'ên cheqär
Und ich will wandeln auf ebener Bahn, die nicht auszuforschen ist,

wâ- 'ede°âh kî' jesch miqeräh la-'aschär 21 jâzarettâh me-°âpâr le- ßôd °ôlâm
und erkannte, daß da ist Hoffnung für den, den du geformt hast aus Staub zum Geheimnis der Ewigkeit.

we- rûach na°awâh tiharettâh mip-päscha° rab
Und den Geisthauch, den verkehrten, hast du gereinigt von Sünde, von großer,

le-hitejazzeb be- ma°amâd °im 22 zebâ' qedôschîm
daß er sich stelle auf seinen Posten mit dem Heer der Heiligen

we-lâ-bô' be- jachad °im °adat benê schâmâjim
und eintrete in die Gemeinschaft mit der Vereinigung der Söhne der Himmel.

wat- tappel lâ- 'îsch gôral °ôlâm °im rûchôt 23 da°at
Und du warfst dem Mann ein Los der Ewigkeit mit den Geisthauchen des Wissens,

le-hallel schimekâh be-jachad ri[ggâ]h
daß er preise deinen Namen in gemeinsamem J[ub]el

û-le-ßapper nipele'ôtäjkâh le-nägäd kôl ma°ashäjkâh
und erzähle deine Wunder angesichts all deiner Werke.

wa-'anî jezär 24 ha- chomär mâh 'ânî migebbâl bam-mâjim
Und ich, ein Gebilde von Lehm, was bin ich? Gedrehtes in Wasser!

û- le-mî nächeschabettî û- mah kôach lî
Und als wer gelte ich? Und was an Kraft habe ich?

kî' hitejazzabettî bi-gebûl rische°âh
Denn ich stellte mich ins Gebiet des Frevels

25 we-°im chelekkâ'îm bag- gôrâl
und mit den Unglückseligen ins selbe Los.

wat- tâgûr näpäsch 'äbeiôn °im mehûmôt rabbâh
Und es wohnte die Seele des Armen bei Verwirrungen, zahlreichen,

we- howôt madehebâh °im mize°âdâj
und es war Bedrängnis mit meinen Schritten,

26 be-hippâteach kâl pachê schachat waj-jippâreshû kôl mezûdôt rische°âh
wo sich öffnen alle Fallen der Grube und sich ausspannen alle Fangschnüre der Gottlosigkeit

û- mikemärät chelekkâ'îm °al penê mâjim
und das Netz der Unglückseligen auf dem Antlitz der Wasser,

27 be- hite°ôpep kôl hizzê schachat le-'ên hâscheb we- jâperû le-'ên tiqewâh
wo umherfliegen alle Pfeile der Grube ohne Rast und vernichten ohne Hoffnung,

bi- nepôl qaw °al mischeppât
wo fällt die Meßschnur auf Gericht,

we- gôral 'ap 28 °al nä°äsâbîm
und das Los des Wutschnaubens auf die Verlassenen,

û- mattak chemâh °al na°alâmim
und das Ergießen des Grimms auf die sich Verbergenden,

we- qez chârôn le-kôl belîja°al
und die Endzeit des Zornbrandes über jeden Belial,

we- chäbelê mâwät 'âpepû le-'ên pâlät
und die Stricke des Todes ziehen sich zu ohne Rettung.

29 waj-jilekû nachalê belîja°al °al kôl 'agappê rûm
Und es treten Ströme Belials über alle Heere, die hohen,

ke- 'esch 'ôkälät be-kôl sch n b j h m [schô'abêhäm?]
wie Feuersglut, die verzehrende, in all ihren [?] [Wasserschöpfern?],

le- hâtem kôl °ez lach 30 we- jâbêsch mip- pelaggêhäm
um zu vernichten jeden Baum, der frisch grünt, und der verdorrt von ihren Flüssen.

wat- tâschût bi-schebîbê lehôb °ad 'äpäß kôl schôtêhäm
Und sie breitet sich aus in lodernden Flammen, bis daß verendet jeder, der von ihnen trinkt.

be- 'ûschschê chomär [chemâr ?] t'ôkal
Durch Fundamente von Lehm [Teer ?] frißt sie sich,

31 û- bi- reqûa° [reqîa° ?] jabbâschâh
und durch die Wölbung des Festlands.

jeßôdê hârîm le- sherepâh
Grundfesten der Berge geraten in Brand

we-schûreschê challâmîsch le-nachelê säpät
und Wurzeln des Felsens in Ströme von Pech.

wat- t'ôkal °ad tehôm 32 rabbâh
Und sie frißt sich hindurch bis zur Urflut, der mächtigen,

waj- jibbâqe°û la- 'abaddôn nachalê belîja°al
und es dringen zum Abgrund Ströme Belials,

waj-jähämû macheschebê tehôm ba-hamôn gôreschê räpäsch
und es tosen die Gedanken der Urflut im Tosen der Schleudern von Schlamm.

we- 'äräz 33 tizerach °al ha- hôwâh han-nihejâh be- tebel
Und die Erde schreit über das Verderben, das geschieht auf dem Erdenrund,

we- kôl macheschebäjhâ jerô°û
und alle ihre Gedanken kommen brüllend zutage.

waj- jitehôlelû kôl 'aschär °âläjhâ 34 waj-jitemôgegû be- hôwâh ge[dô]lâh
Und es rasen alle, die auf ihr sind und wanken durch Verderbnis, g[ro]ße.

kî' jire°am 'el ba-hamôn kôchô
Denn es donnert Gott im Tosen seiner Kraft,

waj- jâhâm sebûl qôdeschû bä- 'ämät 35 kebôdô
und es tost die Wohnstatt, die heilige, in der Wahrheit seiner Herrlichkeit

û- zebâ' hasch-schâmajim jittenû be- qôlâm
und die Heerschar der Himmel lobpreist ihn in ihrem Schall,

[waj-] jitemôgegû waj-jire°adû 'ûschschê °ôlâm
[und] es wanken und beben die Fundamente, die ewigen.

û- milechämät gebbôrê 36 schâmajim tâschût be-tebel
Und die Schlacht der Helden der Himmel breitet sich aus im Erdenrund

we- lo' tâschûb °ad kâlâh we- nächärâzâh lâ- °ad
und nicht endet sie bis zur Vernichtung und Entscheidung auf ewig

we- 'äpäß kâmôhâ
und nichts ist ihr gleich.


37 'ôdekâh 'adônâj
Ich preise dich, Herr!

kî' hâjîtâh lî le- chômat °ôn
Denn du wurdest mir zu einer Mauer, einer starken.

38 [kô]l maschechîtîm we-kôl [...]
[... al]le Verderber und alles [...]

taßettîrenî me-hôwôt mehûmâh ' [...] d [...]
du hast mich verborgen vor Verderben, schrecklichem [...]

39 [...] l [...] l bal jâbô' [...] b [...]
[...] nicht wird kommen [...]



nach Eduard Lohse: Die Texte aus Qumran, Darmstadt 1964, S.121-125
deutsch: Hans Zimmermann, Görlitz zur Karwoche 2003

http://12koerbe.de/apokalypse/qumran.htm

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