Auch dieser Text ist zum Teil stark beschädigt und deshalb lückenhaft
· ....Nachts, als die mittlere Nachtwache kam ....
· .... sie brachten zur Welt .... den Fels ....Sohn des Kumarbi ....
· ....es brachten ihn zur Welt, die .... Frauen
· Die Gulschesch- und Mach- Göttinnen, die dem Schicksal vorstehen ([hurritische] Hutena und Hutelurra im Götter- Pantheon) legten ihn auf die Knie des Kumarbi.
· Kumarbi freute sich über seinen Sohn. Er drückte ihn ans (Herz ?) und liebkoste ihn und gab ihm den Namen Ullikummi („Zerstörer des Kummija“). Hinauf zum Himmel soll er steigen und die Königsherrschaft übernehmen.
· Die prächtige Stadt Kummija soll er niederwerfen! Er soll den Wettergott niederschlagen und den Gott Taschmischu auch. Er soll die Götter aus dem Himmel wie Vögel herabschütten. Er soll sie zerbrechen.
· Kumarbi rätselte, wenn er den kleinen Ullikummi wohl anvertrauen sollte. Wer soll ihn aufziehen auf der dunklen Erde.
· Die Sonne des Himmels und der Mond- Gott werden ihn nicht sehen.
· Der Wettergott aus Kummija wird ihn nicht sehen und wird ihn nicht töten können.
· Ischtar, die Göttin von Ninive wird ihn nicht zerbrechen.
· Kumarbi sprach zu Impaluri: „Nimm deinen Stab in die Hand, ziehe die [Winde, wie schnelle Schuhe] an und gehe zu den Irsirra- Göttern und bitte sie in mein Haus zu kommen und meinen Sohn zu nehmen und ihn auf die dunkle Erde zu tragen!“
· Impaluri ging zu den Irsirra- Göttern und forderte sie auf zu Kumarbi zu kommen
· Die Irsirra machten sich eilig auf den Weg ohne anzuhalten. Als sie dort waren, sprach Kumarbi zu ihnen; „Nehmt dieses Kind und tragt es zur dunklen Erden. Beeilt euch! Setzt es wie einen Pfeil dem Upelluri (Atlas) auf die rechte Schulter. In einem Tag soll es eine Elle in die Höhe wachsen. In einem Monat soll es einen Gan (Morgen) in die Höhe wachsen.“
· Die Irsirra nahmen das Kind mit und setzten es Enlil auf die Knie. Der Gott erblickte das Kind. Es war aus Dioritstein (oder Bimsstein, Lava) und Enlil zweifelte, ob wirklich die Gulschesch- und Mach- Göttinnen das Kind großgezogen haben. Er begriff, dass nur Kumarbi diesen entsetzlichen Dioritstein- Menschen erschaffen haben konnte, so wie er auch den Wettergott hervorrief, um diesen einen Rivalen zu schaffen.
· Als Enlil die Worte sprach, setzten die Irsirra das Kind wie einen Pfeil auf die rechte Schulter des Upelluri. Der Stein wuchs durch die starken (Wasser?). Am 15. Tag war der Stein Ullikummi so hoch gewachsen, dass er, als er im Meer stand, wie eine (Säule?) herausragte und seine Knie wie (Pfeile?) waren. Das Meer reichte ihm bis zum Gürtel. Wie ein (Turm?) stand er im Wasser. Er reichte hinauf bis zu den Höhen der Tempel und des Kuntarra (Wohnung der Götter) der Himmel.
· Der Sonnengott vom Himmel sah herab und bestaunte den mächtigen Gott, der im Wasser stand, denn sein Leib war nicht wie der, der anderen Götter und er machte sich auf den Weg zum Wettergott.
· Als Taschmischu (Diener des Wettergottes) den Sonnengott kommen sah, erkannte er die Ernsthaftigkeit, welche ein Konflikt aufkeimen ließ.
· Der Wettergott bot dem Sonnengott des Himmels die Gastfreundschaft an. Der Sonnengott lehnte aber ab. Auf der II. Tafel fand ein Dialog zwischen den beiden statt, der nur fragmentarisch ist.
· Der Wettergott und Taschmischu fassten sich bei der Hand und gingen mit der Göttin Ischtar zum Berg Hazzi. Der König von Kummija (der Wettergott) blickte auf und sah den entsetzlichen Dioritstein und es sanken ihm die Arme herab. Er setzte sich auf die Erde und weinte. Wie Bäche flossen die Tränen. Er konnte den Anblick kaum ertragen.
· Ischtar (die Schwester des Wettergottes) versuchte das Ungeheuer durch ihre Gesänge zu verzaubern und setzte sich dabei an das Ufer des Meeres. Sie nahm eine Harfe und das Instrument „Galgalturi“ und begann zu singen und legte ihre Kleider ab.
· Eine Welle des Meeres (Geist?) sagte zu ihr, dass der Mann taub ist und nichts hört und blind ist und nichts sieht.
· Ischtar warf die Instrumente hin und jammerte.
Rede des Wettergottes:
· Man mische das Fett, man bringe reines Öl.
· Man salbe die Hörner des Stieres „Scheri“.
· Man bedecke den Schwanz des Stieres „Tella“ mit Gold. (normalerweise die beiden Stiere „Scheri“ und „Hurri“ vom Wettergott)
· Man rufe herbei das Gewitter, die Regen und Winde.
· Man lasse den Blitz, der glänzend aufleuchtet, aus seiner Kammer herausgehen.
· Man rüste aufs beste die schweren Wagen und berichte mir darüber.
· Taschmischu holte die Stiere Scheri und Tella vom Berg Im(g)arra. Vor dem großen Tor (des Kuntarra?) ließ er sie antreten. Er salbte die Hörner des Stieres Scheri und bedeckte den Schwanz des Stieres Tella mit Gold.
es folgt eine Lücke von 30 Zeilen
· Der Wettergott erlitt im Kampf gegen Ullikummi eine Niederlage
· Die Götter schickten nun ihre Wagen und setzten Aschtabi darauf (Kriegsgott = Zababa [sum.]; Gott der Stadt Kisch)
· Er versammelte die Wagen und ließ den Donner los. Und mit Donnergetöse fuhr es zum Meer hin. (70 Götter waren erwähnt, die Aschtabi auf seinem Feldzug gegen Ullikummi begleiteten.
· Das Unternehmen endet aber ebenfalls mit einem Misserfolg. Aschtabi und die 70 Götter fielen ins Meer und Ullikummi wuchs weiter.
· Der Dioritstein erreichte eine Höhe bis zum Kuntarra. Er erreichte eine Höhe von 9000 (ca. 97.200 km) Doppelstunden und seine Breite war 9000 Doppelstunden. (Doppelstunde, ein Wegmaß: ca. 10,8 km)
· Er stellte sich vor dem Stadttor von Kummija auf und zwang Hepat (Gemahlin des Wettergottes) ihren Tempel zu verlassen, so das sie von den Göttern keine Kunde mehr vernehmen konnte und den Wettergott und Schuwalijatta (Kriegsgott, Bruder vom Wettergott) mit den Augen nicht sehen konnte.
· Hepat wandte sich an Takiti (Bote von Hepat). Er sollte forteilen und die Versammlung der Götter einberufen, weil der Dioritstein zweifelsohne ihren Gatten, den edlen Gott getötet hatte.
· Takiti versuchte den Befehl der Hepat auszuführen, doch es war kein Weg mehr da.
Die Fortsetzung ist zerstört. 15 – 20 Zeilen fehlen. Hier müsste der Bericht vom Kampf und der Niederlage des Wettergottes im Verlauf seines Kampfes gegen Ullikummi stehen.
· Als Hepat Taschmischu kommen sah, wollte sie sich vom Dach des Palastes stürzen, aber die Palastfrauen hielten sie fest und ließen sie nicht....
· .... als Taschmischu seine Rede beendet hatte, stieg er wieder vom Turm herab und ging zum Wettergott und fragte ihn: „Wohin sollen wir gehen? Ins Gebirge Kandurna? Wenn wir ins Gebirge Kandurna gehen, wird sich ein anderer im Gebirge Lalapaduwa niederlassen. Wenn wir fortgehen ist im Himmel kein König mehr.“
· Taschmischu rät dem Wettergott zu Ea nach Apsuwa zu reisen, der Wohnung der Urwasser....
äußerst fragmentarischer Text; es folgt die Versammlung der Götter
· Ullikummi gibt sich nicht damit zufrieden, den Wettergott zu erschlagen, er will auch die ganze Menschheit vernichten.
· Ea wendet sich an die versammelten Götter: „Weswegen solltet ihr die Menschheit vernichten? Bringen die Menschen den Göttern nicht Opfer dar? Wenn ihr die Menschheit vernichtet, wird keiner mehr die Götterversorgen mit Brot- und Trankopfer. Es wird soweit kommen, dass der Wettergott, der heldenhafte König von Kummija, selber den Pflug in die Hand nehmen muss und Ischtar und Hepat das Korn mahlen müssen.“
· Ea wendet sich besonders an Kumarbi: „Warum verfolgst du, Kumarbi, die Menschheit im Bösen? Spenden sie dir nicht mit Freuden in deinen Tempel, dir, Kumarbi, dem Vater der Götter?“
sehr fragmentarisch ist das Gespräch zwischen Ea und Enlil
· Dann geht Ea zu Upelluri und fragt ihn, ob er denn nicht wisse, was Kumarbi für einen schrecklichen Rebellen gegen den Wettergott erschaffen habe? Im Meere steht er wie ein Fels aus Diorit.
· Upelluri antwortete, dass er nichts davon wusste, als man den Himmel und die Erde auf ihm baute. Als sie (frühere Götter) kamen und den Himmel und die Erde mit einer kupfernen Schneide auseinander schnitten, wusste er es auch nicht. Jetzt schmerzt zwar seine rechte Schulter, aber er weiß nicht welcher Gott dafür verantwortlich sei.
· Als Ea diese Worte vernahm, drehte er des Upelluri rechte Schulter um. Da stand der Dioritstein auf des Upelluri rechter Schulter wie ein Pfeil.
· Ea sprach zu den anderen Göttern: „Höret ihr früheren Götter, die ihr die früheren Worte kennt! Öffnet die früheren Lagerhäuser der Väter und Großväter! Man bringe die alten Siegel der Vorfahren und man soll sie damit wieder siegeln. Man bringe das uralte kupferne Messer(?), mit dem sie den Himmel von der Erde getrennt haben. Und Ullikummi, den Kumarbi als Rebellen gegen die Götter geschaffen hat, soll man die Füße abschneiden!“
· Ea lässt die Götter durch Taschmischu wissen, dass er Ullikummi entmachtet hat und fordert sie auf: „Nun geht und bekämpft ihn aufs neue!“
· Die Götter versammelten sich. Sie haben wieder Mut gefasst. Alle zusammen fingen sie an wie Rinder gegen Ullikummi zu brüllen. Der Wettergott sprang auf seinen Wagen. Mit Donner fuhr er zum Meer herab und nahm den Kampf gegen den Dioritstein auf.
Die letzten sehr fragmentarischen Zeilen des Textes erzählen wohl von der Niederlage des Ullikummi.
Quelle:
M. Eliade "Die Schöpfungsmythen" S.164
aus dem Mythos: "Der Gesang des Ullikummi"
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Der Kumarbi-Epos ist jedoch nur sehr fragmentarisch erhalten, andere Epen und Texte erhielten sich etwas besser:
http://www.hethport.uni-wuerzburg.de/HPM/txthetlink.php
Neben dem Telipinu-Mythos, finden sich auch hethitische Gilgameschvarianten,
das Lied von Ullikummi, das (C)hedammu-Lied u.v.a. .. auch bekannte Namen wie Enlil usw. tauchen häufig auf.
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