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Die Lehre des Ptahhotep

Ptahhotep, auch Ptah-hotep, war ein altägyptischer Wesir und Stadtverwalter, der gegen Ende des Alten Reichs gelebt und unter Isesi, dem vorletzten Pharao der 5. Dynastie, amtiert hat. Er war in späterer Zeit Verfasser von insgesamt 37 Lebensmaximen, die als die älteste vollständig erhaltene Weisheitslehre gelten und ihm den Beinamen Der Weise einbrachten. (wiki)

Der "Papyrus Prisse" in hieratischer Schrift zählt zur altägyptischen Literatur und enthält zwei Lehren, die als Weisheits- oder Lebenslehren bezeichnet werden: die Lehre für Kagemni, davon jedoch nur das Ende, und die Lehre des Ptahhotep, auch Maxime des Ptahhotep genannt. Er datiert vermutlich in die 13. Dynastie, wobei angenommen wird, dass sowohl der unvollständige Text der Lehre für Kagemni als auch die Lehre des Ptahhotep aus der Zeit des Alten Reiches stammen. (wiki)


Papyrus Prisse: Dieser Papyrus enthält den vollständigen Text der Lehre und bietet gleichzeitig textgeschichtlich die beste Version. Er wird heute unter den Nummern 183­194 in der Bibliotheque Nationale in Paris aufbewahrt. Seine Gesamtlänge beträgt 7,05 m, seine Höhe 14,5 bis 15 cm. Für die Konservierung wurde er in zwölf Tafeln unterteilt. . Der Text der Lehre des Ptahhotep umfaßt 19 Kolumnen sehr unterschiedlicher Breite, die von 17 bis 59 cm variieren kann. Die Zeilenzahl der Kolumnen schwankt zwischen 11 und 14 Zeilen.

Die Lehre des Ptahhotep
(1-50: Prolog)

51 So nun sprach er vor seinem Sohn:
§1 
52 »Sei nicht hochmütig wegen deiner Bildung,
54 berate dich mit dem Ungebildeten wie mit dem Gebildeten.
55 Denn nie erreicht man die Grenzen der Kunst,
56 kein Künstler existiert, dessen Fähigkeit vollkommen ist.
58 Die >schöne Rede< ist verborgener als der Grüne Stein,
59 und doch findet man sie bei den Dienerinnen am Mühlstein.

§2
60 WENN DU AUF EINEN DISKUSSIONSGEGNER TRIFFST BEI DESSEN AUFTRITT,
61 einen führenden Geist, der fähiger ist als du,
62 dann beuge deine Arme und krümme deinen Rücken,
63 denn wenn du ihn herausforderst, läßt er dich nicht ebenbürtig sein.
64 (Aber) als klein erweisen wirst du den, der Schlechtes sagt,
65 (gerade) durch Zurückhaltung bei seinem Auftritt.
66 (Dann) wird man von ihm sagen: >Er ist ein Ungebildeten,
67 und deine Selbstbeherrschung wird seine Fähigkeiten aufwiegen.

§3
68 WENN DU AUF EINEN DISKUSSIONSGEGNER TRIFFST BEI DESSEN AUFTRITT,
69 einen dir Gleichgestellten, der dir ebenbürtig ist,
70 dann sollst du ihm überlegen werden durch ­Schweigen,
71 während er Schlechtes sagt.
72 Dann wird die Zustimmung bei den Zuhörern groß sein,
73 und dein Name wird gut und den Edlen bekannt sein.

§4
74 WENN DU AUF EINEN DISKUSSIONSGEGNER TRIFFST BEI DESSEN AUFTRITT,
75 einen Armseligen, dir in keiner Weise gleichgestellt,
76 dann ziehe nicht über ihn her, wie es seinem Erbärmlichsein entspricht,
77 (sondern) beachte ihn nicht, denn er straft sich selbst.
78 Rede ihn nicht an, um deinem Herzen Luft zu machen,
79 kühle nicht dein Mütchen an deinem Gegenüber,
81 denn (selbst) erbärmlich ist, wer einen Armseligen schlecht behandelt.
82 Man wird (ohnehin) in deinem Sinne handeln,
83 du triffst ihn mit der Bestrafung durch die Edlen.

§ 5
84 WENN DU IN LEITENDER STELLUNG BIST,
85 Mund die Angelegenheiten der breiten Masse lenkst,
86 dann strebe nach fortwährend richtigem Handeln,
87 damit dein Verhalten ohne Fehl ist.
88 Groß ist die Maat­, dauernd ihre Wirksamkeit,
89 sie blieb ungestört seit der Zeit des Osiris.
90 Bestraft wird, wer ihre Gesetze mißachtet,
91 das ist etwas, was dem Habgierigen entgeht.
92 Die Gemeinheit ist es, die Besitz zusammenrafft,
93 (aber) Unrecht hat noch nie sein Ziel erreicht.
97 'Wenn das Ende da ist, dauert die Maat an,
98 und der Mann wird sagen: "Das ist der Besitz meines Vaters".

§6
99  SCHMIEDE KEINE (BÖSEN) PLÄNE UNTER DEN MENSCHEN,
100 denn Gott vergilt mit Gleichem.
101 Wenn ein Mann sagt: "Ich will davon leben",
102 dann wird es ihm an Brot mangeln wegen dieses Wortes.
102 Wenn ein Mann sagt: "Ich will reich sein",
107 dann wird er sagen: "Ich habe meinen Verstand gegen mich benutzte"
111 Wenn ein Mann sagt: "Ich will einen anderen berauben",
112 dann wird er letztlich einem Fremden in die Hände fallen.
115 Noch nie wurden  die (bösen) Pläne der Menschen verwirklicht,
116 der Wille Gottes ist es, der Wirklichkeit wird.
117 Trachte danach, in tiefer Zufriedenheit zu leben,
118 denn was sie gewähren, kommt von selbst!

§7
119 WENN DU ZU DEN GÄSTEN GEHÖRST,
120 an der Tafel eines Mannes, der bedeutender ist als du,
121 dann nimm, was er dir gibt, was dir vorgesetzt wird,
123 und blicke (nur) auf das, was vor dir liegt.
124 Durchbohre ihn nicht mit zahllosen Blicken,
125 es ist ein Abscheu für den Kaa, dadurch belästigt zu werden.
126 Sprich nicht zu ihm, bis er das Wort ergreift,
127 denn man kennt nicht die Sorgen in (seinem) Herzen.
129 Du sollst so reden, wie er dich anspricht,
130 dann ist das, was du sagst, angenehm in (seinem) Herzen.
135 Wenn der Große hinter dem Brot sitzt,
136 dann ist sein Verhalten so, wie sein Ka ihn leitet.
137 Er wird dem geben, den er gerade bevorzugt,
138 es ist der Einfall einer Nacht, der sich realisiert.
139 Es ist der Ka, der ihm die Arme ausstreckt,
140 der Große gibt, wenn der (kleine) Mann nicht erreicht.
142 Man ißt das Brot nach dem Willen Gottes,
144 nur der Ungebildete beklagt sich deswegen.

§8
145 WENN DU EIN MANN BIST, DEM MAN VERTRAUEN SCHENKT,
146 den ein Großer zum anderen sendet,
147 dann sei absolut zuverlässig, wenn er dich sendet,
148 übermittle für ihn die Botschaft so, wie er sie gesagt hat.
149 Hüte dich davor, Schlimmes anzurichten durch eine Rede,
150 die zwei Große einander entzweit!
151 Beachte die Wahrheit, (doch) gehe nicht über sie hinaus,
152 ein Zornesausbruch3 sollte wirklich nicht wiederholt werden!
159 Rede nicht schlecht über irgendeinen Menschen,
160 ob groß oder gering,  das ist ein Abscheu für den Ka.

§9
161 WENN DU PFLÜGST, DAMIT (ETWAS) WÄCHST AUF DEM ACKER,
162 und Gott es reichlich in deine Hand gibt,
165 dann sättige nicht deinen Mund in Gegenwart deiner Nachbarn,
166 denn groß ist der Respekt, den der Schweiger verbreitet.
169 Sei nicht überheblich gegenüber dem Kinderlosen,
170 rede weder abschätzig noch prahlerisch darüber.
171 Es gibt manch einen Vater, der traurig ist,
172 und manche Mutter mit Kind, und doch ist eine andere zufriedener als sie.
173 Es kann ein einzelner sein, den Gott fördert,
174 und die Herrin eines ganzen Stammes möchte ihm folgen.

§ 10
175 WENN DU ARM BIST, DANN SEI GEFOLGSMANN EINES REICHEN,
176 und gut sei all dein Verhalten vor Gott.
177 Habe nicht beständig eine frühere Armut vor Augen,
178 und sei nicht überheblich ihm gegenüber.
180 Achte ihn für das, was er geworden ist,
181 denn Wohlstand kommt nicht von selbst:
182 Das ist ihr Gesetz für den, den sie lieben.
183 Den Überfluß hat er sich (zwar) selbst gesammelt,
184 (aber) es ist Gott, der ihn reich werden ließ,
185 er schützt ihn, (auch) wenn er schläft.

§11
186 FOLGE DEINEM HERZEN, SOLANGE DU LEBST,
187 und tue nicht mehr, als verlangt wurde.
188 Beschneide nicht die Zeit der Muße,
189 es ist ein Abscheu für den Ka, wenn ihre Zeit geschmälert wird.
190 Verschwende nicht Zeit  für die täglichen Bedürfnisse,
191 über das Bestellen deines Haushalts hinaus.
192 Wenn Besitz entstanden ist, dann folge dem Herzen,
193 denn nichts nutzt der Besitz, wenn man träge(?) ist.

§ 12
197 WENN DU EIN BEDEUTENDER MANN BIST,
198 dann zeuge einen Sohn, zum Wohlgefallen Gottes.
199 Wenn er zuverlässig ist und nach deiner Art gerät,
202 wenn er dafür sorgt, daß dein Besitz in Ordnung ist,
203 dann erweise ihm alles Gute,
204 er ist dein Sohn, von deinem Ka gezeugt!
205 Wende dein Herz nicht ab von ihm,
206 denn (nur) böser Same schafft Streit.
207 Wenn er (aber) fehlgeht und deinen Rat mißachtet,
210 wenn er sich allen Worten widersetzt hat,
211 wenn sein Mund überquillt von übler Rede,
215 dann sollst du ihn bestrafen für sein Mundwerk, wie es sich gehört.
216 Wer sich dir widersetzt ist einer, den sie tadeln,
217 er ist einer, dem das Geschick (schon) im Mutterleib bestimmt wurde.
218 Nicht geht der fehl, den sie leiten,
219 doch wen sie schifflos machten, der findet keine Überfahrt.

§ 13
220 WENN DU DICH IN EINEM AMT AUFHÄLTST,
221 Dann verhalte dich deinem Rang gemäß,
222 der dir am ersten Tag zugewiesen wurde;
223 überschreite (ihn) nicht, sonst wirst du abgewiesen!
224 Aufmerksam ist man zu dem, der angemeldet eintritt,
225 und gut ist die Position dessen, der gerufen wurde.
227 Das Amt 8verfährt nach einer festen Ordnung,
228 jeder Vorgang läuft gemäß der Vorschrift.
229 Es ist Gott, der den Rang fördert,
231 nichts erreicht man durch Ellbogen.

§ 14
232 WENN DU MIT MENSCHEN ZUSAMMEN BIST,
233 dann schaffe dir eine vertrauenswürdige Klientel.
234-35 Ein Vertrauter, sder sich nicht um seine leiblichen Bedürfnisse besorgt,
237 der wird selbst zu einem, der Befehle erteilt,
239 zu einem wohlhabenden Mann, durch sein Verhalten.
240 Dann wird (auch) dein Name gut sein, und man redet nicht über dich,
241 dein Leib ist wohlgenährt, dein Gesicht zu deiner Umgebung geneigt,
242 man preist dich, (auch) wenn man dich nicht kennt.
243 Ein Vertrauter aber, der auf seinen Leib hört,
244 der setzt Verachtung an die Stelle seiner Beliebtheit,
245 (sein) Herz ist geschoren, seine Glieder ungesalbt­.
247 Es ist der Großherzige, den Gott fördert,
248 wer (dagegen) auf seinen Leib hört, gehört dem Feind.

§15
249 RICHTE DEINEN AUFTRAG AUS, OHNE ETWAS ZU VERBERGEN,
250 nachdem dein Rat in der Ratsversammlung deines Herrn gegeben wurde.
251 Wenn er überquillt beim Sprechen,
252 dann kehrt sich das nicht gegen den Überbringer der Meldung.
253 Man gibt nicht zur Antwort: "Wer ist das, der dies weiß?",
254 es ist der Große, dessen Rechnung nicht aufgeht.
255 Wenn er (dann) plant, ihn deswegen zu strafen,
256 dann verstummt er beim "ich habe gesprochen".

§ 16
257 WENN DU EIN MANN IN LEITENDER POSITION BIST,
258 mit weitreichenden Plänen bei deinen Anordnungen,
259 dann tue unbedingt etwas Herausragendes,
260 an das man sich (noch)  an kommenden Tagen erinnert.
261 Inmitten von Lob kommt kein Gerede auf,
262 aber so (plötzlich) wie das Krokodil auftaucht, entsteht Streit.

§ 17
264 WENN DU EIN MANN IN LEITENDER POSITION BIST,
265 dann höre geduldig auf das Wort des Bittstellers.
266 Weise ihn nicht ab, bis er seinen Leib ganz ausgekehrt hat,
267 von dem, was er dir zu sagen beabsichtigte.
268 Ein Kummervoller wünscht mehr, sein Herz auszuschütten,
269 als daß geschieht, weswegen er kam.
273 Wenn aber Bittsteller abgewiesen werden,
274 dann sagt man: "Warum in aller Welt lehnt er das ab?"
275 Auch wenn sich all das, worum er bat, nicht erfüllt,
276 eine Herzensglättung ist das gute Zuhören.

§18
277 WENN DU WILLST, DASS DIE FREUNDSCHAFT ANDAUERT,
278 in einem Haus, zu dem du Zutritt hast
279 als Herr, Bruder, oder Freund,
280 an jedem Ort, zu dem du Zutritt hast
281 Hüte dich, den Frauen nahezutreten,
282 (denn) nicht gut ist der Ort, an dem dies getan wird.
283 Nicht bei Sinnen ist das Gesicht beim in sie Eindringen,
284 und Tausende von Männern werden abgelenkt von dem, was ihnen nützt.
287 Ein kurzer Augenblick, gleich einem Traum,
288 doch man verfällt dem Tod, wenn man sie erkannt hat.
292 Es ist ein schlimmer Spruch: "den Gegner schießen",
293 wenn man sich anschickt, ihn auszuführen widersetzt sich das Herz.
296 Wer (dennoch) fehltritt, weil er (zu sehr) danach giert,
297 dem kann kein einziges Vorhaben gelingen.

§ 19
298 WENN DU MÖCHTEST, DASS DEIN WESEN GUT IST
299 dann halte dich fern von allem Schlechten.
300 Hüte dich vor dem Laster der Habgier,
301 sie ist eine schlimme und unheilbare Krankheit,
302 der man nicht beikommen kanna.
303 Sie hat schon Väter und Mütter entzweit,
304 und auch die Brüder der Mütter,
308 und sie trennt Mann und Frau.
309 Sie ist ein Bündel von allem Schlechten,
310 ein Sack von allem Hassenswerten.
312 (Nur) der Mann wird Bestand haben, der die Maat bewahrt,
313 indem er sich gemäß seinem Rang verhält.
314 Er schafft ein Vermächtnis dadurch,
315 für den Habgierigen (aber) gibt es kein Grab.

§20
316 SEI NICHT HABGIERIG BEIM TEILEN,
317 begehre nicht mehr als deinen Anteil.
318 Sei nicht habgierig gegen deine Umgebung,
319 der Respekt vor dem Milden, ist größer als der vor dem Strengen.
320 Armselig ist der, der sich seiner Umgebung entzieht,
321 der ausgeschlossen ist vom Gespräch.
322 (Selbst) eine Kleinigkeit, die man begehrt,
323 läßt Streit in einem (sonst) ruhigen Mann entstehen.

§21
325 WENN DU WOHLHABEND GEWORDEN BIST UND DEINEN HAUSSTAND BEGRÜNDET HAST,
326 deine Frau liebst, so wie es sich gehört,
327 dann fülle ihren Leib und kleide ihren Rücken,
328 ein Heilmittel für ihre Glieder ist das Salböl.
329 Erfreue ihr Herz, solange du lebst,
330 denn sie ist ein nützlicher Acker für ihren Herrn.
331 (Doch) laß nicht zu, daß sie vor Gericht streitet,
332 halte sie fern von der Macht, halte sie ab!
333 Ein Gewittersturm ist ihr Auge, wenn sie blickt
335 das bedeutet: sie (möglichst) in deinem Hause festhalten
336 aber wenn du sie festhalten willst, dann ist sie (wie) Wasser.
337 Eine Schlampe (aber) sollte sich selbst überlassen bleiben,
338 wenn sie streitet, dann mache ihr einen Kanal (gemeint: "lass sie schimpfen").

§22
339 STELLE DEINE VERTRAUTEN ZUFRIEDEN MIT DEM, WAS DU BESITZT,
340 dann wirst du einer, den Gott lobt
341 Von dem, der "seine Vertrauten nicht zufriedenstellt,
342 sagt man: ein eigensüchtiger Ka.
343 Man weiß nicht, was werden wird, da (nur) er den morgigen Tag kennt;
344 der Ka (aber), mit dem man zufrieden ist, ist ein aufrichtiger Ka.
346 Wenn Preisenswürdiges geschehen ist,
347 dann sind es die Vertrauten, die "'Willkommen" sagen.
348 Wenn (aber) kein Dank in den Ort gelangt,
349 dann erreicht man die Vertrauten im Unglück.

§23
350 DU SOLLST KEINE VERLEUMDUNG WIEDERHOLEN:
351 du hast sie nicht gehört,
352 sie ist etwas, was aus einem Hitzkopf herauskommt.
353 Wiederhole ein Wort, das du gesehen und nicht (nur) gehört hast,
354 letzteres bleibe unbeachtet, sprich niemals darüber,
355 denn dein Gegenüber weiß, was richtig ist.
356 Wenn ein Diebstahl befohlen und ausgeführt wird,
359 Siehe, Bestrafung ist wie ein (böser) Traum,
360 man verhüllt sich deswegen.

§24
362 WENN DU EIN ANGESEHENER MANN BIST,
363 der im Rat seines Herrn sitzt,
364 dann richte dein ganzes Trachten auf besondere Tüchtigkeit.
365 Du sollst schweigen, das ist sinnvoller als Geschwätzigkeit,
366 und du sollst nur sprechen, wenn du deine Lösung gefunden hast
367 Es ist der Künstler (der Fähige) der (allein) im Rat sprechen sollte.
368 Die Rede ist schwieriger als jede andere Tätigkeit,
369 wer sie beherrscht, der kann sie sich zunutze machen.

§25
370 WENN DU MACHT HAST, DANN VERBREITE RESPEKT VOR DIR:
371 durch Bildung und durch Zurückhaltung beim Sprechen.
372 Erteile Befehle nur gemäß deiner Befugnis,
373 denn wer dagegen verstößt, gerät ins Unheil.
374 Sei nicht hochmütig, damit du nicht erniedrigt wirst,
375 sei auch nicht stumm, hüte dich jedoch zu beleidigen.
376 Wenn du die Rede eines Hitzigen beantwortest,
377 dann wende dein Gesicht ab, beherrsche dich.
378 Die Flamme des Hitzkopfs verlischt
379 ein Sanfter, der beleidigt wird, dessen Weg bleibt (trotzdem) geebnet.
380 Wer den ganzen Tag lang verdrießlich ist,
381 dem wird auch nicht ein schöner Augenblick zuteil.
382 Wer (aber) den ganzen Tag ausgelassen ist,
383 dem wird der Hausstand nicht ordentlich begründet.

§26
388 SEI NICHT WIDERSETZLICH BEIM AUFTRITT EINES GROSSEN,
389 quäle nicht das Herz dessen, der  (viel) belastet ist.
391 Wenn er zürnt gegen den, der mit ihm streitet,
392 dann trennt sich (sein) Ka von dem, der ihn liebt.
393 Er ist es, der Nahrung gibt, zusammen mit Gott,
394 (und) er liebt das, was man für ihn tut.
395 Wende du das Gesicht (ihm) zu nach dem Wutanfall,
397 dann ist Ruhe bei seinem Ka und Schaden beim Gegner;
398 die Nahrung ist es, die Zuneigung wachsen läßt

§27
399 LEHRE DEN GROSSEN DAS, WAS IHM NÜTZT,
400 sorge für seine Unterstützung vor den Menschen.
401 Wenn du dafür sorgst, daß sein Wissen seinen Herrn beeindruckt,
404 dann wird dein Auskommen bei seinem Ka liegen.
406 Der Leib des Günstlings begehrt Geschenke,
407 und auch dein Rücken begehrt Kleidung aus diesem Grund.
408 Seine Unterstützung ruht auf dir zum Unterhalt deines Hausstandes,
409 zu Lebzeiten deines Gönners, den du liebst.
410 Er lebt davon,
411 und unterstützt seinerseits dich.
412 Das bedeutet, daß deine Beliebtheit andauert
413 im Leib derer, die dich lieben;
414 siehe, der Ka ist es, der es liebt zuzuhören.

§28
415 WENN DU DER SOHN EINES ANGEHÖRIGEN DER RATSVERSAMMLUNG BIST,
416 ein Beauftragter, mit dem die Menge zufrieden ist,
418 Wenn du sprichst, dann sei nicht parteiisch,
419 hüte dich, daß er seinen Gedanken ausspricht
420 "Ihr Edlen, er macht die Angelegenheit einseitig!",
421 so daß dein Fall  zu einer Anklage wird.

§29
422 WENN DU VERÄRGERT BIST WEGEN EINES VORFALLS,
423 dann verlasse dich dennoch auf einen Mann wegen seiner (sonstigen) Zuverlässigkeit.
424 Geh darüber hinweg und behalte es nicht im Gedächtnis,
425 denn er ist verschwiegen in deinem Interesse vom ersten Tag an.

§ 30
428 WENN DU BEDEUTEND WURDEST, NACHDEM DU FRÜHER UNBEDEUTEND WARST,
429 und Reichtum erworben hast nach früherer Armut,
431 in einer Stadt, die du kennst,
432 im Kontrast mit  deiner früheren Lage
433 Vertraue nicht zu sehr auf deinen Besitz,
434 der dir (doch) zuteil wurde als ein Geschenk Gottes.
435 Dann mußt du nicht hinter Deinesgleichen zurückstehen,
436 denen Gleiches zuteil geworden ist.

§31
441 KRÜMME DEINEN RÜCKEN VOR DEINEM VORGESETZTEN,
442 deinem Aufseher des Palastes.
443 (Denn) aufgrund seines Besitzes ist dein Hausstand dauerhaft,
444 und dein Lohn so, wie es sich gehört.
446 Unselig ist, wer sich seinem Vorgesetzten widersetzt,
448 wenn der Arm, der zum Grüßen bestimmt ist, nicht gebeugt
447 man lebt, solange er gnädig gestimmt ist.
450 Beraube nicht das Haus der Nachbarn,
451 und bemächtige dich nicht des Besitzes deines Vertrauten.
453 Und der soll dich nicht anklagen, bevor du gehört wurdest,
454 (denn) eine Unsinnigkeit ist das Prozessieren.
455 Wenn er das weiß, wenn er mit dem Streit beginnt:
456 unselig ist Auseinandersetzung anstelle des Vertrauens (?).

§32
457 SCHLAFE NICHT MIT EINEM ZARTEN KNABEN­,
458 du kennst nicht den Widerstand gegen den Samen (?) aus seinem Glied
459 und es gibt kein "Kühl­werden" für das, was in seinem Leib ist.
460 Er soll nicht die Nacht verbringen, um Unrechtes zu tun;
462 um (erst) >kühl< zu werden, nachdem er seinem Herzen geschadet hat.

§33
463 WENN DU DEN CHARAKTER EINES FREUNDES ERPROBST,
464 dann stelle nicht Fragen über ihn, sondern geh selbst zu ihm.
465 Triff dich mit ihm allein,
466 damit du nicht (zu sehr) leiden mußt unter seinem Wesen.
467 Besprich dich mit ihm nach einer (gewissen) Zeit,
470 und erprobe sein Herz durch das Mittel der Rede.
471 Wenn ihm das, was er sah, wieder entgeht,
472 und er etwas tut, worüber du dich ärgerst,
473-474 dann sei (dennoch) freundlich zu ihm, laß dich nicht hinreißen,
475 nimm dich zusammen, sei nicht beleidigend!
476 Antworte ihm nicht in einem Zornesanfall,
477 geh nicht weg von ihm, greife ihn (aber auch) nicht an!
479 Auch seine Zeit kommt ganz gewiß,
480 man entkommt nicht dem, was bestimmt ist.

§34
481 SEI FREIGIEBIGE SOLANGE DU LEBST,
482 (denn) was den Speicher verließ, kehrt nicht zurück.
483 Die Nahrung, die verteilt wird, ist es, die man begehrt,
484 und ein Ankläger ist der, der einen leeren Bauch hat.
485 Es entsteht Widerstand in dem, der benachteiligt wird,
486 laß ihn dir nicht zu nahe kommen!
487 Die Güte eines Mannes bleibt als Erinnerung
488 für die Jahre nach der Amtsausübung.

§35
489 KENNE DEINE NACHBARN, DANN WIRD ES DIR GUT GEHEN,
490 sei nicht bösartig gegen deine Freunde.
491 Sein Ackerland ist das, was er bewässert, es ist größer als seine Reichtümer
492 des einen Besitz gehört auch dem anderen.
493 Der Charakter eines "Sohnes eines Mannes" bringt ihm Nutzen,
494 gutes Wesen bedeutet Erinnerung.

§36
495 STRAFE, WIE ES SICH GEHÖRT, UND ZÜCHTIGE, WIE ES SICH GEZIEMT,
496 dann wird die Eindämmung des Verbrechens beispielhaft.
497 Strafe aber (nie?) ohne (vorheriges) Verbrechen
498 sie läßt den Beklagten (?) zum Widersacher werden.

§ 37
499 WENN DU DIR EINE FRAU ALS MÄTRESSE NIMMST,
500 eine mit fröhlichem Wesen, ihren Mitbürgern bekannt,
501­ die sprunghaft ist und den Augenblick liebt
503 Verstoße sie nicht, (sondern) gib ihr zu essen,
506 eine fröhliche Frau bringt Glück


Epilog
507 Wenn du auf das hörst, was ich dir gesagt habe,
508 dann werden alle deine Pläne gelingen.
509 Ihre­ Bewahrung der Maat ist ihr Reichtum,
510 und ihr Gedächtnis kommt aus dem Mund der Menschen,
511 wegen der Vortrefflichkeit ihrer Lehrsprüche.
512 Jedes Wort soll bewahrt werden,
514 und auf ewig nicht verlorengehen in diesem Land.
515 Es sollen gute Ratschläge erteilt werden,
516 und es sollen die Edlen demgemäß sprechen.
517 Das ist die Unterweisung eines Mannes, für die Nachwelt zu sprechen,
518 er soll sie hören, da er ein Künstler ist, der hören kann.
519 Es ist schön, für die Nachwelt zu sprechen und diese ist es, die darauf hören wird.
520­ Wenn ein Vorbild gegeben wird durch einen Vorgesetzten,
522 dann ist er für immer wirkungsvoll,
523 und all seine Weisheit währt ewig.
524 Es ist der Gebildete, der seinen Ba mit Dauerhaftem versorgt,
525 und es geht ihm gut dadurch auf Erden.
526 Man kennt den Gebildeten wegen seiner Bildung,
527 und (?) den Edlen wegen seines guten Beispiels.
528 Sein Herz und seine Zunge werden sich entsprechen 
529 und seine Lippen sind aufrichtig, wenn er spricht.
530 Seine Augen blicken,
531 und seine Ohren hören auf das, was nützlich ist für seinen Sohn,
532 der Maat gemäß handelnd und frei von Lüge.

II.
534 NUTZBRINGEND IST DAS HÖREN FÜR DEN HÖRENDEN SOHN,
535 Das Hören zieht ein in den Hörenden
536 und der Hörende wird zum Hörer.
537 Gutes Hören bedeutet gute Rede,
538 der Hörende ist ein Besitzer von Nutzbringendem.
540 Nutzbringend ist das Hören für den Hörenden,
541 besser ist das Hören als alles andere,
542 es entsteht große Beliebtheit.
543 Wie gut ist es, wenn ein Sohn annimmt, was sein Vater sagt,
544 ihm selbst wird (ehrwürdiges) Alter zuteil dadurch.
545 Einer, den Gott liebt, ist der Hörende,
546 (Einer, der) nicht hört, den haßt Gott.
550 Es ist das Herz, das l6>8 seinen Herrn zum Hörenden oder nicht Hörenden macht,
552 Leben, Heil und Wohlergehen eines Mannes ist sein Herz.
553 Es ist der Hörende, der auf das Gesagte hört,
554 wer das Hören liebt, der handelt nach dem Gesagten.
556 Wie gut ist es, wenn ein Sohn auf seinen Vater hört,
557 wie freut sich der, zu dem dies gesagt wurde.
558 Erfreulich ist ein Sohn als "Herr des Hörens",
560 ein Hörender, zu dem dies gesagt wird, ist machtvoll (schon) im (Mutter­)Leib,
561 geehrt vor seinem Vater.
562 Sein Gedächtnis ist im Mund der Menschen,
563 der Lebenden und der Zukünftigen.

III.
564 WENN DER "SOHN EINES MANNES" ANNIMMT, WAS SEIN VATER SAGT,
565 dann wird keines seiner Vorhaben fehlgehen.
566 Du sollst in deinem Sohn einen Hörenden heranziehen,
567 damit er es zu etwas bringt unter den Edlen,
568 indem er seinen Mund beherrscht, wie es ihm gesagt wurde,
569 und angesehen ist als ein Hörender.
570 Der Sohn kommt voran, dessen Verhalten herausragend ist,
572 doch es geht fehl die Absicht dessen, der nicht hört.
573 Der Gebildete sorgt sich früh um seinen dauerhaften Gewinn­,
574 der Dummkopf (dagegen) ist hart geschlagen.

IV.
575 DER DUMMKOPF, DER NICHT HÖRT,
576 der wird nie etwas vollbringen.
577 Er sieht Bildung in der Unbildung,
578 und Nutzen im Schaden.
579 Er tut alles Tadelnswerte,
580 (nur) um täglich dafür  getadelt zu werden.
581 Er lebt von dem, an dem man stirbt,
582 seine Nahrung ist das Verdrehen der Rede.
584 Sein Charakter ist daher den Edlen bekannt,
585 die sagen: "ein lebender Tod Tag für Tag".
586 Man geht über sein Treiben hinweg,
587 wegen der Vielzahl seiner täglichen Unannehmlichkeiten.

V.
588 EIN SOHN, DER HÖRT, IST EIN GEFOLGSMANN DES HORUS,
589 gut steht es um ihn, nachdem er gehört hat.
590 Wenn er alt geworden ist und Ehrwürdigkeit erreicht hat,
591 wird er in gleicher Weise zu seinen Kindern sprechen,
592 in Erneuerung der Lehre seines Vaters.
593 Ein jeder Mann, der lehrt, wie era es getan hat,
594 der wird vor seinen Kindern sprechen,
595  und die sollen zu ihren Kindern sprechen.
596 Sei ein Vorbild, laß dich nicht tadeln,
597 stärke die Maat, damit deine Kinder leben.
598­ Vom ersten, der ins  Unglück  gerät,
600 sollen die Menschen, die es sehen, sagen:
601 Das sieht dem ähnlich!«
602 Und (sie sollen) sagen zu dem, was sie hören
603 "Auch das ,sieht dem ähnlich!"
604 Blicke auf jeden von ihnen, beruhige die Menge,
607 denn Reichtum ohne sie führt zu nichts
608 Nimm nicht ein Wort weg und bringe es dann wieder,
609 setze nicht das eine an die Stelle eines anderen.
611 Hüte dich davor, die Schnüre in dir zu lösen,
612 nimm dich in acht, damit nicht ein Gebildeter sagt:
613 Höre: Wenn du Bestand haben willst im Mund des Hörenden,
615 dann sprich erst, wenn du selbst ein Künstler geworden bist.<
616 Wenn du für eine gute Sache sprichst,
617 dann sind all deine Angelegenheiten in Ordnung.

VI.
618 BEHERRSCHE DEIN HERZ UND HALTE DEINEN MUND IM ZAUM,
619 damit deine Angelegenheiten im Kreise der Großen Platz finden.
620 Sei unbedingt zuverlässig vor deinem Herrn,
621 handle so, daß man zu ihm sagt: "Dessen Sohn ist das",
622  und daß man zu denen, die es hören, sagt:
623 "Gepriesen ist, wem er geboren wurde!"
624 Sei gesammelt während du sprichst,
625 dann wirst du Herausragendes sagen.
626 Und dann mögen die Edlen, die es hören, sagen:
627 "Wie vollkommen ist das, was aus seinem Mund kommt!"

VII.
628 HANDLE SO, DASS DEIN HERR ÜBER DICH SAGT:
629 "Wie vollkommen ist der, den sein Vater  belehrt hat!"
630 Er kam heraus aus ihm, aus seinen Gliedern
631 er sprach zu ihm, als er (noch) gänzlich im (Mutter­)Leib war;
632 was er getan hat, ist mehr, als ihm gesagt wurde.
633 Siehe, ein vollkommener Sohn, ein Geschenk Gottes,
634 der mehr gibt, als ihm vor seinem Herrn gesagt wurde,
635 der verwirklicht die Maat, da sein Herz gemäß seinem Rang handelte­.
637 Genauso mögest du mir nachfolgen, heil an Gliedern,
638 und der König sei zufrieden mit allem, was geschah,
639 und mögest du (viele) Lebensjahre verbringen.
640 Nicht ist gering, was ich auf Erden geleistet habe:
641 Ich verbrachte 110 Lebensjahre,
642 als ein Geschenk des Königs für mich;
643 die Ehrungen übertrafen die der Vorfahren,
644 durch Verwirklichung der Maat für den König, bis zum Stand der Ehrwürdigkeit.«

645 'Es IST VON SEINEM ANFANG BIS ZU SEINEM ENDE GEKOMMEN,
646 WIE ES IN DER SCHRIFT VORGEFUNDEN WORDEN WAR.


Quelle (und weitere Erklärungen zu einzelnen Begriffen): 
Günter Burkard "Die Lehre des Ptahhotep"


Originalveröffentlichung in: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Band III, Lieferung 2, Gütersloh 1991, S. 195-221 

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Der Text mit ägyptischen Hieroglyphen (sehr schön gemacht!):
"Die hier dargestellte Fassung zeigt einen Auszug aus dem Papyrus Prisse. Das hieratische Original wurde zuvor bereits in Hieroglyphen transkribiert. Einige Beispiele innerhalb des Textes sollen einen Eindruck von der "Hieroglyphen-Schreibschrift" geben."
http://www.astrodoc.net/andere/Ptahhotep/ptahhotep.htm


Eine kurze Zusammenfassung:
http://commonweb.unifr.ch/artsdean/pub/gestens/f/as/files/3610/10550_121328.pdf

Mehr zur Datierung:
https://www.hausarbeiten.de/document/142179

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sumerische Götter

Anunna : bezeichnet eine Gruppe von Göttern im mesopotamischen Pantheon. Später wird es manchmal verwendet, um die Götter der Unterwelt zu beschreiben (im Gegensatz zu den Göttern des Himmels, den Igigi ). Igigi / Igigu : Dieser semitische Begriff beschreibt eine Gruppe von möglicherweise sieben oder acht Göttern. Es ist wahrscheinlich, dass der Gott Marduk einer von ihnen war, aber die Gesamtmitgliedschaft in dieser Gruppe ist unklar und wahrscheinlich im Laufe der Zeit verändert. Greenstone- Zylinderdichtung des Schreibers Adda zeigt von links nach rechts: (Isimud), Enlil(?) oder Ninurta(?), Inanna mit Flügeln, Utu mit Schwert, Enki mit einem fließenden Strom voller Fische..  Enkis zweigesichtiger Minister Isimud steht zu seiner Rechten. Altakkadisch ca .2300-2200 BCE.  (BM 89115). © The Trustees of the British Museum. ----------------------------------- An :   Mesopotamischer Himmelsgott, eine der höchsten Gottheiten; bekannt als An in Sumerian und Anu in A

Streitgespräch zwischen Schaf und Getreide

aus ETCSL 5.3.2 1-11. Als auf dem Hügel des Himmels und der Erde (Gott) An die Götter der Anunna hervorbrachte, da er weder erzeugtes noch geschaffenes Korn mit ihnen hervorbrachte, und da er im Land weder das Garn von Uttu (der Göttin des Webens) noch den Webstuhl für sie herstellte (und) Uttu - ohne Schafe (nicht) erschien, gab es keine zahlreichen Lämmer, und ohne Ziegen gab es (auch) keine zahlreichen Kinder, (auch) die Schafe brachten ihre Zwillingslämmer (noch) nicht zur Welt, und die Ziegen brachte ihre Drillingskinder (noch) nicht zur Welt -, die Anunna, die großen Götter, kannten nicht einmal die Namen von Ezina-Kusu (Korn) oder Schaf. 12-25. Es gab kein Muš-Korn von dreißig Tagen; es gab kein Muš-Korn von vierzig Tagen; es gab kein Muš-Korn von fünfzig Tagen; Es gab kein kleines Getreide, Getreide von den Bergen oder Getreide von den heiligen Wohnungen. Es gab kein Tuch zum Anziehen; Uttu war nicht geboren worden - kein königlicher Turban wurde getragen; Herr Niĝir-si, d