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Das Lied von Ullikummi


CTH 345

Ullikummi (übersetzt wahrscheinlich Zerstörer der Kummiya) ist ein riesenhafter Steindämon der hurritischen Mythologie, die von den Hethitern übernommen wurde. Er ist ein Feind von Teššub.
Kumarbi, gestürzt von seinem Sohn Teššub, den er durch Anu ungewollt empfing, kann den Verlust seiner Herrschaft nicht akzeptieren und versichert sich der Unterstützung des Gottes des Meeres.

Die Irširra-Ammengöttinnen verstecken den noch jungen Ullikummi auf der rechten Schulter des Weltenriesen Ubelluri, der wie Atlas die Welt auf seinen Armen trägt. Dort wächst Ullikummi in die Höhe und erstarkt zu ungeheurer Größe, sodass sein Schatten bald die Welt verdunkelt. Er wird vom Sonnengott Šimige entdeckt, der umgehend den Wettergott Teššub informiert. Dieser sendet Ištar/Šawoška, die versucht, den Steinriesen mit ihren Verführungskünsten unschädlich zu machen. Doch da der Steinriese blind und taub ist, nützt das alles nichts. Nun greift Teššub selbst mit Donner und Regen an, doch seine Waffen bleiben erfolglos. So siegt Ullikummi, zwingt Teššub zur Abdankung und wird selbst Götterkönig.

Teššub appelliert an Ea, die Götter im Süßwasser-Ozean des Abzu anzurufen, um zu sehen, was getan werden könne, um der verzweifelten Situation gerecht zu werden. Ea konsultiert Enlil, der ihm zeigt, wo er die mythische Sichel (oder Säge) aus Kupfer finden könne, mit der einst Himmel und Erde getrennt wurden. Mit der Hilfe des weisen Ea gelingt es, Ullikummi wieder zu stürzen, indem er seine Füße mit dieser Sichel abschneidet und zerstört. Teššub erlangt erneut die Macht und herrscht über die Erde.
Der ganze Mythos steht in Verbindung mit einem Frühlingsfest, was die erneute Herrschaft von Teššub darstellt. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Ullikummi


Das Meer erhält eine Botschaft durch seinen Wesir Impaluri, in welcher es um Kumarbi geht, der auf dem Thron sitze. Das Meer trägt Impaluri auf, dass dieser im Namen des Meeres Kumarbi zu einem Gastmahl einladen solle. Der Meereswesir überbringt die Botschaft und geleitet selbst den erwarteten Gast zum Mahl, bei dem das Meer und Kumarbi aßen und siebenmal Bier und Wein tranken.


Das Ullikummi-Lied handelt zusammen mit dem Hedammu-Lied von den raffinierten und listigen Verschwörungen des streitsüchtigen, mürrischen und unruhigen, aber auch humorvoll-jovialen hurritischen Gottes Kumarbi. Gelangweilt und unzufrieden mit den bestehenden Machtkonstellationen der Götter, stiftet er ständig Unruhe. In der vorliegenden Erzählung versucht er aber niemals, ernsthaft und offen zu rebellieren und die Macht an sich zu reißen. Vielmehr möchte er die alteingesessenen Götter etwas »reizen«, sie beängstigen, ja sich über ihre Macht, ihre leiblichen Genüsse und darüber amüsieren, daß sie allzu einseitig um ihre eigenen Angelegenheiten bekümmert sind. So kann man einige Stellen in der Erzählung als pure Satire ansehen. Das Ullikummi-Lied gleicht einer Mischung von Abenteuer- und Kriminalgeschichte. Im Vergleich zu anderen Mythen und Legenden ist es ungewöhnlich breit angelegt, lang und ausführlich. Die Sprache ist ungewöhnlich blumig; man kann das Bemühen des Verfassers feststellen, die nebensächlichsten Handlungen entsprechend ihrer Funktion in der Gesamterzählung zur Sprache bringen zu wollen und die spannenden Momente geschickt als Höhepunkte darzustellen. Der Szenenwechsel zwischen den sich gleichzeitig abspielenden Handlungen und Ereignissen ist wohl gleitend. So gesehen ist das Ullikummi-Lied ein erstklassiges Stück Literatur und nimmt als solches einen herausragenden Platz unter den geistigen Schöpfungen der vorgriechischen Antike ein.



AI 
4 (In diesem Mythos) will ich Kumarbi, den Vater aller Götter, besingen. 
5 Kumarbi holt (seinen) Verstand vor seinen Sinn, 
6 und eines bösen Tages zieht er einen Bösewicht groß. 
7 (Dadurch) versucht er sich am Wettergott zu rächen, 
8 (indem) er gegen den Wettergott einen Widersacher großzieht. 
9 Kumarbi holt (seinen) Verstand vor seinen Sinn; 
10 er steckt ihn (auf eine Schnur) wie Perlen. 
11 Nachdem Kumarbi (so seinen) Verstand vor seinen Sinn geholt hatte, 
12 erhob er sich plötzlich von seinem Thron, 
13 nahm sein Szepter in seine Hand, an seine Füße 
14 zog er (anstelle) von Schuhen die flinken Winde an 
15 und ging von Urkisch, der Stadt, weg. 
16 Er gelangte an einen kalten See. 

13 Nun in dem kalten See 
14 liegt ein großer Stein. 
15 Seine Länge ist drei Doppelstunden, seine Breite aber [ist eine Doppelstunde]. 
16 Sein Schamteil (was er unten hält) ist eine halbe Doppelstunde groß. Nun 
17 überkam ihn die Lust, und er 
18 schlief mit dem Felsen. Sein männliches Glied dringt hinein. 
19 Fünfmal hat er ihn (den Felsen) beschlafen, 
20 zehnmal hat er ihn beschlafen. 

A II . 
6  Kumarbi, der Göttervater, sitzt (da). 
7 Als Impaluri (der Wesir des Meeres) Kumarbi (da sitzen) sah, 
8 stand er auf und ging zum Meer. 
9 Impaluri begann dem Meer 
10 zu erzählen: "Warum glaubt mir mein Herr 
11 nicht? Kumarbi sitzt (doch) an der Seite des Meeres. 
12 Ihn habe ich selbst gesehen! 
13 [...] Kumarbi, der Göttervater, sitzt fürwahr da!" 
14 Als das Meer Impaluris Worte hörte, 
15 da begann das Meer zu Impaluri zu sprechen: 
16 "Impaluri, mein Wesir, die Worte, welche 
17 ich zu dir sprechen werde — nun halte diesen Worten (dein) Ohr 
18 geneigt. Nun geh (und) teile diese wichtigen Worte Kumarbi mit!" 

7 Nun gehe (und) sprich zu Kumarbi: "Warum 
8 bist du wütend in (mein) Haus gekommen, 
9 so dass das Haus bebte und das Gesinde 
10 Furcht ergriff? Es 
11 waren schon Zedernhölzer für dich gebrochen 
12 und Speisen speziell für dich gekocht worden. 
13 Für dich halten Tag und Nacht 
14 die Musikanten die Lyren 
15 bereit. Steh (nun) auf 
16 und komm in mein Haus!" 
17 Er stand auf, Kumarbi, 
18 Impaluri lief ihm voran. 
19 Kumarbi aber lief hinterher. 
20 Er, Kumarbi, 
21 ging in das Haus des Meeres. 
22 Nun spricht das Meer: "Für Kumarbi 
23 sollen sie einen Stuhl zum Sitzen hinstellen; 
24 deinen Esstisch sollen sie vor ihn hinstellen; 
25 Essen und Trinken sollen sie herbeibringen; 
26 Bier soll man für ihn zum Trinken herbeitragen!" 
27 Die Köche trugen die Gerichte herbei, die Mundschenke 
28 trugen süßen Wein zum Trinken herbei. Einmal tranken sie, zweimal tranken sie, 
29 dreimal tranken sie, viermal tranken sie, fünfmal tranken sie, 
30 sechsmal tranken sie, siebenmal tranken sie. Und Kumarbi 
31 begann zu Mukischanu, seinem Wesir, zu sprechen: 
32 "Mukischanu, mein Wesir, den Worten, die ich zu dir sprechen werde, 
33 halte mir (dazu) dein Ohr geneigt! Nimm das Szepter in die Hand, 
34 zieh die Schuhe an deine Füße an und geh! 
35 Gehe hinaus. Gehe in das Wasser 
36 und sprich diese Worte vor dem Wasser: 
37 "Kumarbi […]

A III 
10 Die Frauen haben es auf die Welt gebracht. [...] 
11 Die Schicksalsgöttinnen und die Muttergöttinnen hoben das Kind auf und 
12 setzten es auf Kumarbis Knie. Kumarbi freute sich sehr über dieses Kind, 
13 und er begann das Kind zu säubern 
14 und wollte (ihm) einen süßen Namen geben. 
15 Kumarbi begann zu denken: 
16 "Was für einen Namen werde ich ihm wohl geben, dem Sohn, den mir die Schicksalsgöttinnen (und) Muttergöttinnen 
17 gegeben haben?" Wie eine Messerklinge aus ihrem Griff 
18 sprang er heraus. Es soll geschehen, dass sein Name Ullikummi sein soll! 
19 Er soll hinauf zum Himmel zur Königsherrschaft steigen! 
20 Er soll Kummiya, die süße Stadt, unterdrücken; 
21 den Wettergott soll er schlagen, ihn soll er wie Häcksel zerstoßen; 
22 wie die Ameisen soll er ihn mit seinem Fuß zerdrücken; 
23 Taschmischu soll er wie dürres Schilf knicken. 
24 Alle Götter soll er vom Himmel wie Vögel herunter schütten, 
25 wie leeres Essgeschirr soll er sie zerbrechen." 
26 Als Kumarbi aufhörte zu sprechen, 
27 begann er erneut nachzudenken: "Wem soll ich es, 
28 das Kind, überantworten? Wer wird es wohl nehmen und es 
29 wie ein Geschenk behandeln? Wer wird sich um es kümmern, 
30 Es wieder in die dunkle Erde bringen, ohne dass 
31 der Sonnengott des Himmels und der Mondgott (es) sehen? 
32 Möge es der Wettergott, der heldenhafte König von Kummiya, nicht sehen 
33 und es nicht töten! Möge es nicht sehen die 
34 Ischtar, die Königin von Ninive, die launische Dame, 
35 und es nicht wie dürres Schilf 
36 knicken!" 
37 Kumarbi begann zu Impaluri zu sprechen: 
38 "Impaluri, den Worten, die ich dir sagen werde, 
39 neige mir diesen Worten dein Ohr! 
40 Nimm das Szepter in deine Hand, ziehe an deine Füße die flinken Winde anstelle von Schuhen 
41 und geh hinab zu den Irschirra-Gottheiten 
42 und teile den Irschirra-Gottheiten diese wichtige Botschaft mit: 
43 "Kommt, Kumarbi, der Vater der Götter, ruft euch 
44 zum Hause der Götter. Wegen welcher Angelegenheit er euch ruft, 
45 sollt ihr jetzt nicht erfahren, kommt nun eiligst!" 
46 Da werden die Irschirra-Gottheiten es, das Kind, nehmen, und sie 
47 werden es in die dunkle Erde tragen. Die Irschirra-Gottheiten aber 
48 [...] die ... nicht zu den großen. 

C III 
4 Als Impaluri 
5 die Worte hörte, nahm er das Szepter in seine Hand, 
6 an seine Füße zog er die Schuhe an 
7 und ging fort, Impaluri; 
8 er erreichte die Irschirra-Gottheiten. 
9 Impaluri begann zu den Irschirra-Gottheiten die Worte 
10 zu sprechen: "Kommt, 
11 Kumarbi, der Vater der Götter, 
12 ruft euch! Wegen welcher Angelegenheit er euch ruft, sollt ihr (jetzt) nicht erfahren. 
13 Nun beeilt euch und kommt!" 
14 Als die Irschirra-Gottheiten die Worte hörten, 
15 beeilten sie sich sehr. 
16 Sie standen vom Stuhl auf und reisten schnell (und) gelangten zu Kumarbi. 
18 Kumarbi begann zu den Irschirra-Gottheiten 
19 zu sprechen: 
20 "Nehmt dieses Kind und behandelt es wie ein wertvolles Geschenk 
21 und bringt es in die dunkle Erde! 
22 Beeilt euch sehr! 
23 Auf Upelluris (der Himmel und Erde auf seinen Schultern trägt) 
24 rechte Schulter stellt ihr es wie eine Messerklinge. 
25 An einem einzigen Tag soll es eine Elle wachsen, 
26 in einem Monat soll es aber ein IKU (Flächenmaß) wachsen. 
27 Der Stein, der auf seinen Kopf […]

B111 
18 schlägt, 
l9 möge seine Augen zudecken". 

AIV 
6 Als die Irschirra-Gottheiten die Worte hörten, 
7 nahmen sie das Kind von Kumarbis Schoß. Die Irschirra-Gottheiten 
8 hoben das Kind auf und drückten es sich wie ein Kleid auf ihre Busen. 
9 Wie der Wind hoben sie es auf und 
10 schwangen es auf Enlils Knie. Enlil hob die Augen 
11 und erblickte das Kind, wie es vor der Gottheit da stand! 
12 Sein Körper ist aus Stein, (genauer gesagt) aus Diorit-Stein gemacht! 
13 Nun dachte Enlil: 
14 "Wer ist (wohl) dieses Kind, das sie großgezogen haben, die Schicksalsgöttinnen, 
15 Muttergöttinnen? Wer kann nun 
16 den gewaltigen Streitereien der großen Götter zusehen? Das ist die
17 Boshaftigkeit von niemand anderem als Kumarbi. Nachdem Kumarbi (zuvor) den Wettergott 
18 großgezogen hat, erschafft er nun gegen ihn diesen Dioritriesen 
19 als dessen Widersacher." 
20 Als Enlil aufhörte die Worte zu sprechen, 
21 da stellten sie das Kind auf Upelluris rechte Schulter wie eine Messerklinge. 
22 Nun wächst er, der Dioritriese. Die starken 
23 Wassermassen ziehen ihn groß. An einem Tag wächst er eine Elle, 
24 in einem Monat wächst er aber ein IKU. Der Stein, 
25 der auf seinen Kopf schlägt, 
26 deckt seine Augen zu. 
27 Als der fünfzehnte Tag kam, da wuchs der Stein (schon) hoch, und im Meer 
28 stand er wie eine Messerklinge kniehoch (im Wasser). Er, der Steinriese, kam aus dem Wasser heraus. 
29 In der Länge war er wie ein Berg. Das Meer 
30 reicht ihm wie ein Kleid bis zum Gürtel. 
31 Der Steinriese ist wie ein Belagerungsturm emporgehoben. Oben im Himmel 
32 erreicht er die hohen Tempel und Schreine. 
33 Der Sonnengott blickte vom Himmel herab und nahm Ullikummi in Augenschein! 
34 Auch Ullikummi schaut zum Himmel, den Sonnengott an. Und der Sonnengott 
35 dachte: "Was für ein Gott ist es, der im Meer drinnen so schnell 
36 heranwächst? Sein Körper hat doch mit dem der Götter keine Ähnlichkeit." 
37 Der Sonnengott machte eine Drehung und ging zum Meer. 
38 Als der Sonnengott das Meer erreichte, legte er seine Hand auf seine Stirn 
39 und schaute den Steinriesen etwas näher an. Vor lauter Zorn 
40 wurde er bleich. 
41 Nachdem der Sonnengott des Himmels den Steinriesen erblickt hatte, zog der Sonnengott seine Strahlen 
42 (erneut?) zurück und stieg hinauf. 
43 Er ging zum Wettergott. Als dieser den Sonnengott sich gegenüber sah, 
44 begann er zu Taschmischu zu sprechen: "Wer ist der, 
45 der daher kommt? Der Sonnengott des Himmels, der König der Länder, weshalb kommt er wohl? 46 Die Angelegenheit muss wichtig sein, man kann sie nicht beiseite schieben; 
47 der Streit muss stark sein, gewaltig muss sein der Kampf. 
48 Bestimmt ist es ein Aufstand im Himmel oder Hunger oder Sterben im Lande?" 
49 Der Wettergott begann zu Taschmischu zu sprechen: "Einen Stuhl zum Sitzen 
50 soll man ihm bereitstellen. Zum Essen soll man ihm den Tisch decken!" 
51 Sobald er in dieser Weise gesprochen hatte, trat der Sonnengott zu ihnen. 
52 Sie stellten ihm einen Stuhl zum Sitzen, aber er setzte sich nicht. Zum Essen 
53 deckte man ihm einen Tisch; er hat sich aber dem Tisch nicht einmal genähert. Einen Becher zum Trinken 
54 gaben sie ihm, der berührte aber nicht einmal seine Lippen. 
55 Der Wettergott begann erneut zum Sonnengott zu sprechen: 
56 "Ist der Bedienstete schlecht, der den Tisch 
57 hingestellt hat, weshalb du nicht isst? Ist der Mundschenk schlecht, der den Becher 
58 bediente, weshalb du nicht trinkst?
Zweite Tafel -BI 
2 Als der Wettergott diese Worte hörte, wurde er vor lauter Zorn 
3 bleich. Der Wettergott 
4 begann dem Sonnengott des Himmels zu erwidern: 
5 "Das Essen auf dem Tisch möge dir wohlschmeckend sein, so iss! 
6 Der Wein im Becher möge wohlschmeckend sein, so 
7 trink! Trink nun und sättige dich! 
8 Steh dann auf und geh zum Himmel hinauf!" 
9 Als er, der Sonnengott, diese Worte gehört hatte, 
10 freute er sich in seiner Seele. 
11 So schmeckte ihm das Essen auf dem Tisch gut, und er aß. 
12 Der Wein im Becher schmeckte ihm gut, und er trank. 
13 Nun stand der Sonnengott auf und ging fort zum Himmel hinauf. 
14 Nach der Abreise des Sonnengottes des Himmels holte der Wettergott seinen Verstand vor seinen Sinn. 
15 Der Wettergott und Taschmischu 
16 fassten sich gegenseitig bei der Hand, und sie sind aus dem Schrein 
l7 und aus dem Tempel herausgekommen. Ischtar, ihre Schwester, 
18 kam auch, mit heldenhaftem Aussehen vom Himmel. 
19 Ischtar denkt wieder: "Wohin laufen sie, 
20 die beiden Brüder?" Und eilends 
21 stand sie auf, Ischtar, und stellte sich den beiden Brüdern 
22 vorne in den Weg. Sie fassten auch ihre Hand, 
23 und so marschierten sie auf den Berg Hazzi zu. 
24 Der König von Kummiya richtet die Augen, 
25 (ja) er richtet die Augen auf den ungeheuren 
26 Dioritriesen und sah diesen ungeheuren Dioritriesen. 
27 Vor lauter Zorn 
28 wurde er bleich. 
29 Der Wettergott setzte sich zu Boden und vergoss 
30 Tränen wie Wasserkanäle. Mit tränengefüllten Augen 
31 spricht da der Wettergott die Worte: "Wer 
32 kann ihn da mit ansehen, diese Urgewalt, wer kann wohl 
33 gegen ihn kämpfen, wer mag ihm zusehen, 
34 diesem Schreckensgespenst?" Ischtar 
35 erwidert dem Wettergott: "Mein Bruder, er kann weder viel noch wenig 
36 wissen. Aber er ist mit zehnfacher Heldenhaftigkeit versehen, 
37 und zwar von den Schicksalsgöttinnen, die dieses Kind erzeugten. 
38 Wenig oder viel weiß er zwar nicht, 
39 aber tapfer ist er. Als ich im Haus des Ea war, 
40 da war ich von männlicher Gestalt gewesen. Du aber 
41 bist... Nun will ich gehen. 

B II  
5 Ischtar zog sich an und verließ den Tempel. 
6 Von Ninive kam sie zum Meer. 
7 und nahm die Lyra und das Tamburin in ihre Hände 
8 und ging weg, Ischtar. 
9 Sie räucherte Zedernholz und spielte Lyra und Tamburin; 
10 sie schlug eine goldene (Zimbel?) und 
11 ließ dazu ein Lied ertönen; Himmel und Erde 
12 da unten ließen es widerhallen. 
13 Nun musiziert Ischtar ununterbrochen und 
14 legt Muschelschale (und) Kieselsteine aneinander.  
15 Da bildet sich eine große Welle aus dem Meer heraus, 
16 und die große Welle spricht zu Ischtar: 
17 "Für wen singst du denn, 
18 und für wen füllst du den Mund mit Wind? 
19 Dieser Mann ist taub, er kann nicht 
20 hören; seine Augen sind blind, 
21 so kann er nicht sehen. Er besitzt kein Gefühl. 
22 Geh weg, Ischtar, und finde deinen Bruder, 
23 bevor er noch unwiderstehlicher wird, 
24 bevor der Schädel seines Kopfes 
25 noch schrecklicher wird!" 
26 Als Ischtar dies in der erwähnten Weise gehört hatte, 
27 löschte sie den Zedernrauch aus und legte Lyra und Tamburin 
28 beiseite; auch die silberne (Zimbel?) legte sie ab 
29 und begann zu jammern: 

B III 
3 "Futter sollen sie mischen und gutes Feinöl herbeitragen 
4 und damit die Hörner des Stieres Scheri salben, 
5 den Schwanz des Stieres Telia sollen sie mit Silber belegen, 
6 die Achse soll man wenden. Drinnen soll man ihre starken ... 
7 bringen, draußen aber soll man mit dem harsandanabit (ein Teil des Wagens?) 
8 gewaltige Steinmengen herbeitragen, man soll 
9 Unwetter herbeirufen, man soll Regengüsse und Sturmwinde herbeirufen, 
10 die 90 IKU lange Felsblöcke abbrechen und 800 IKU (Fläche?) zudecken können. 
11 Einen Blitz, der stark 
12 aufflammt, soll man aus dem Schlafzimmer 
13 heraustragen; auch die Lastwagen soll man hinausstellen. 
14 Bewerkstellige dies alles nun, bereite sie vor und bringe mir Bescheid!" 
15 Als Taschmischu die Worte hörte, beeilte er sich 
16 und machte sich davon. Er brachte den Stier Scheri von der Wiese; 
17 er brachte den Stier Telia vom Imgarra-Gebirge 
18 und band sie fest draußen am Toreingang. 
19 Futter gab er ihnen. Auch Feinöl brachte er und des Stieres Scheri 
20 Hörner salbte er damit. Des Stieres Telia Schwanz 
21 belegte er mit Silber, die Achse 
22 wendete er. Drinnen brachte er ihre starken [...], draußen aber 
23 trug er gewaltige Steinmengen mit dem harsandanahit. 
24 Ein Unwetter rief er herbei, Regengüsse und Sturmwinde rief er herbei, 
25 die 90 IKU lange Felsblöcke abbrechen und 800 IKU (Fläche?) zudecken können. 

BIV 
9 In einer Entfernung von 1000 Ellen trat er zum Kampf an. 
10 Er trug die Kriegsausrüstung und einen Wagen 
11 mit sich. Vom Himmel brachte er Wolken mit. 
12 Der Wettergott nahm den Steinriesen in Augenschein, und er erblickte ihn. 
13 Er war lang und breit. Ferner war seine [...] 
14 dreifach hoch war er gewachsen. Er drehte sich um. 
15 Der Wettergott begann zu Taschmischu zu sprechen: 
16 "Fahre den Wagen her!"
Dritte Tafel - AI 
2 Als die Götter die Worte hörten, 
3 haben sie ihre Wagen vorbereitet 
4 und gaben die nötigen Anordnungen. Aschtabi sprang auf seinen Streitwagen 
5 und fuhr den Wagen. Die übrigen
6 Streitwagen machte er einsatzbereit. 
7 Er donnert, der Aschtabi, 
8 Aschtabis Donner erreichte unten die Erde. Einen Donner 
9 ließ er unten ins Meer fallen.[Da das Meer überfloss, 
10 mussten sie das Meerwasser mit einem Holzbehälter ausleeren. Aschtabi [...] 
11 70 Götter haben ergriffen. Der Wettergott 
12 konnte nicht siegen. Nun Aschtabi alarmierte, so daß 
13 noch 70 Götter auf das Land hinab stürzten . 
14 Der Körper des Steinriesen hielt aber immer noch stand. Er bewegte sich, 
15 und der Himmel bebte; der Himmel kam ins Wanken. 
16 Da schüttelte er, der Dioritriese, den Himmel wie ein leeres Tuch. 
17 Er wuchs dabei immer noch länger. [...] vorne war er 1900 ... lang, hinten 
18 ... lang. Seine Füße erreichen unten die dunkle Erde. 
19 Der Steinriese ist wie ein Belagerungsturm (?) emporgehoben. Er erreicht den Schrein und den Tempel. 
20 In der Länge ist der Steinriese 9000 ... groß, 
21 seine Breite beträgt aber 9000 [...] groß. Vor dem Stadttor von Kummiya 
22 stand er wie ein Belagerungsturm, der Steinriese. Oben auf der Tempelterrasse 
23 brachte er Hepat zum Stehen, so daß Hepat die Botschaft der Götter nicht hören konnte, 
24 noch konnte sie den Wettergott und Schuwaliyatta mit (ihren) Augen sehen. 
25 Hepat begann zu Takiti die Worte zu sprechen: "Ich kann weder den Körper des Wettergottes, meines Herrn, sehen, 
26 noch die bedeutenden Mitteilungen hören; ich kann auch nicht die Botschaft des Schuwaliyatta 
27 und aller anderen Götter hören. Hat etwa dieser, den sie Ullikummi, 
28 den Dioritriesen, nennen, ihn besiegt? Warum 
29 ist dies meinem ehrwürdigen Ehemann geschehen?" 
30 Hepat begann Takitu zu erwidern: "Höre auf 
31 meine Worte! Nimm dein Szepter in die Hand, an deine Füße ziehe anstelle von Schuhen die eiligen 
32 Winde an und geh und bring mir Bescheid, warum 
33 der Dioritriese meinen ehrwürdigen Ehemann, den König, getötet hat!" 
34 Als Takitu die Worte hörte, beeilte er sich sehr 
35 [...] zog er heraus. 
36 Da geht er an das Meeresufer, aber die Straße führt nicht mehr weiter. 
37 Takitu kehrt zurück und kommt zu Hepat. 
38 Takitu begann zu Hepat zu sprechen: "Meine Herrin, die Straße führt nirgends aus …"

AII 
1 Als Taschmischu die Worte des Wettergottes hörte, 
2 erhob er sich schnell und nahm das Szepter in die Hand, 
3 zog an seine Füße anstelle von Schuhen die eiligen Winde 
4 an und ging hinauf auf den hohen Turm. 
5 Er nahm seinen Platz gegenüber Hepat und sprach: "Laßt mich in die Todeswelt gehen, 
6 bis er die Jahre vollendet hat, die ihm bestimmt sind." 
7 Als Hepat Taschmischu so sprechen hörte, 
8 da wäre Hepat fast von dem Dach herunter 
9 gefallen. Die Dienerinnen hielten sie aber 
10 fest, damit sie nicht vom Dach fiel; sie ließen sie nicht hinunter. Als Taschmischu aufhörte, die Worte 
11 zu sprechen, ging er vom Turm hinunter 
12 und ging zum Wettergott hinunter. Taschmischu begann zum Wettergott zu sprechen: 
13 "Wohin sollen wir uns auf dem Berg Kandurna setzen? 
14 Wenn wir uns auf den Berg Kandurna setzen, 
15 wird sich der andere auf den Berg Lalapaduwa setzen. 
16 Wohin sollen wir umziehen? Sonst wird es oben im Himmel keinen Herrscher mehr geben?" 
17 Taschmischu begann weiter zu dem Wettergott zu sprechen: "Wettergott, mein Herr, höre 
18 meinen Worten zu! Den Worten, die ich dir sagen werde, 
19 halte die Ohren geneigt. Wohlauf, gehen wir nach Abzuwa, zu Ea, 
20 dem Gott der Weisheit, und fragen ihn nach den Tontafeln über die alten Zeiten. 
21 Wenn wir an das Tor des Hauses von Ea gelangen, wollen wir uns fünfmal an der Tür des Ea und
22 fünfmal an der Innentür des Ea verbeugen. 
23 Wenn wir aber vor Ea ankommen, wollen wir uns dann fünfzehnmal vor Ea verbeugen. 
24 Vielleicht erscheinen wir dem Ea vernünftig, und irgendwie 
25 hört er uns zu und hat Mitleid mit uns und 
26 gibt uns Bescheid über die alten Zustände in den früheren Tontafeln." 
27 Als der Wettergott Taschmischus Worte hörte, beeilte er sich 
28 sehr und stand sofort von seinem Thron auf. 
29 Der Wettergott und Taschmischu hielten sich einander bei der Hand, und auf einmal verreisten sie und sie 
30 kamen in der Stadt Abzuwa an. Der Wettergott ging zu Ea. An der ersten Tür 
31 verbeugte er sich fünfmal; an der Innentür verbeugte er sich fünfmal. Als sie vor Ea anlangten, 
32 verbeugte er sich vor Ea fünfzehnmal 

AH3 
47 Taschmischu begann zu Ea zu sprechen: 
48 "[...] mir die Worte des [...] 
49 [...] setzt er/sie und mich hast du vor dem Wettergott [...] 
50 Er soll aufstehen und gegen... ziehen."
51 Als Taschmischu aufhörte die Worte zu sprechen, 
52 lief er zu Ea und küsste sein Knie dreimal, 
53 und auch seine Knöchel küsste er viermal. [...] 
54 Er begann Streit und ihm [...] 
55 Solange ihm drinnen .. [...] 
56 Der Dioritriese (Unhold) ... auf der rechten Schulter... 
57 Ea begann Taschmischu zu erwidern: 
58 "Auf den Kundurna-Berg [...] 
59 auf den Lalapaduwa-Berg [...] 
60 in die dunkle Erde [...] 
61 väterliche, großväterliche Götter und die uralten Götter 
62 brachten die Säge heraus [...] 
63 und begannen, Ullikummi unten wegzuschneiden. ... 

A III 
11 Ea begann zu Enlil zu sprechen: "Weißt du nicht, Enlil, 
12 dass niemand dir Bescheid gebracht hat? Weißt du nicht, welchen Widersacher Kumarbi 
13 gegen den Wettergott erschaffen hat? Der Dioritriese, der im Wasser drinnen 
14 wuchs? Seine Länge ist 9000 Meilen(?). Wie ein Belagerungsturm 
15 erhebt er sich. [.. .] 

23 Nachdem Ea die Worte gesprochen hatte, 
24 ging er zu Upelluri und schaute ihn an. 
25 Upelluri hob die Augen hoch und schaute Ea an. 
26 Upelluri begann zu Ea die Worte zu sprechen: 
27 "Mögest du am Leben bleiben, Ea!" Er stand auf, und Ea 
28 begann zu Upelluri Grußworte zu sprechen: "Mögest du leben, 
29 Upelluri, auf dem die dunkle Erde und der Himmel gebaut sind!" 
30 Ea begann dem Wettergott zu erwidern: "Weißt du nicht, 
31 Upelluri — hat dir niemand Bescheid gebracht, 
32 weißt du nicht, was für einen beängstigend schnell wachsenden Gott Kumarbi 
33 gegen die Götter erschaffen hat? Da Kumarbi 
34 ernsthaft den Tod des Wettergottes wünscht, 
35 schafft er gegen ihn einen Widersacher, den Dioritriesen, 
36 der im Wasser wuchs. Davon weißt du nichts! Wie ein Belagerungsturm 
37 erhebt er sich; am Himmel 
38 hat er die heiligen Tempel und Hepat blockiert. Da du, Upelluri, von der dunklen Erde 
39 weit weg bist (d.h. »hoch stehst«), kannst du diesen schnell wachsenden Gott nicht wahrnehmen." 40 Upelluri begann zu Ea zu sprechen: 
41 "Als man auf mir Himmel und Erde gebaut hatte, da ahnte ich nichts. 
42 Als sie kamen und Himmel und Erde mit einer Riesensäge voneinander trennten, 
43 auch da war ich ohne Ahnung. Nun 
44 schmerzt mich die rechte Schulter irgendwie, aber ich mag nicht wissen, welcher Gott es ist." 
45 Nachdem Ea die Worte gehört hatte, 
46 drehte er sich um die rechte Schulter des Upelluri. Da 
47 stand der Dioritriese auf Upelluris rechter Schulter. 
48 Ea begann zu den früheren Göttern zu sprechen: "Hört meine Worte, 
49 ihr früheren Götter, die ihr euch in alten Zuständen gut 
50 auskennt! Öffnet nochmals die mütterlichen, väterlichen und großväterlichen 
51 versiegelten Häuser, so dass man das alte väterliche Siegel herausholen kann 
52 und sie damit erneut öffnen und die uralte Säge 
53 herausholen kann, mit der man einst Himmel und Erde auseinandergetrennt hatte. 
54 Die Füße Ullikummis, des Dioritriesen, soll man damit unten absägen, 
55 den Kumarbi gegen die Götter als Widersacher 
55 großgezogen hat!" 

AIV 
9 Ea begann Taschmischu zu erwidern: "Lauf weg, 
10 mein Sohn, steh da nicht vor mir! In meiner Seele spielt sich etwas Übles ab. 
11 In der dunklen Erde habe ich mit meinen Augen die Totengeister gesehen. Sie 
12 stehen da wie Staubwolken und kullus (?)" 
13 Ea begann zu Taschmischu zu sprechen: "Ich habe 
14 ihm, Ullikummi, dem Dioritriesen, den ersten Schlag gegeben. Nun geht und bekriegt ihr ihn erneut! 
15 Lass ihn da am Stadttor nicht wie eine Messerklinge stehen!" Als Taschmischu 
16 diese Worte hörte, freute er sich sehr und klatschte dreimal in seine Hände, so dass 
17 die Götter oben im Himmel ihn hörten. Er klatschte noch ein zweites Mal, und der Wettergott, 
18 der heldenhafte König von Kummiya, hörte ihn. Am Versammlungsort erhoben sie sich; 
19 und alle Götter begannen aus Hohn, Ullikummi, den Dioritriesen, wie Stiere 
20 anzubrüllen. 
21 Der Wettergott sprang auf seinen Wagen wie ein gagastiya (Bergziege?) und
22 kam zusammen mit einem Blitz hinunter ins Meer, und er, der Wettergott, sagte ihm, dem Dioritriesen, den Kampf an. 
23 Der Dioritriese begann zum Wettergott die Worte zu sprechen: "Was ich dir, dem Wettergott, sage, ist: 
24 Schlag nur zu! Ea, der König der Weisheit, steht ja mit Leib und Seele auf deiner Seite. 
25 Was soll ich dir, dem Wettergott, sagen? Ich habe eine Ratsversammlung abgehalten; ich habe meine Weisheit vor meinen Sinn 
26 wie die Perlen auf eine Schnur gesteckt. Ich werde in den Himmel hinauf zum Königtum 
27 gehen und in Kummiya, der süßen Stadt, die heiligen Tempel und Schreine 
28 ergreifen und die Götter vom Himmel wie Mehl herabstreuen!" 
29 Ullikummi begann weiter zum Wettergott zu sprechen: "In Männerart .. . 

KUB 33.101 + KBo 26.69 (E2) III 
Hier versucht Taschmischu, dem Wettergott Mut zuzusprechen: 
1 Nun kam Taschmischu zum Wettergott. 
2 Der Dioritriese geht in Richtung auf den Himmel. Taschmischu 
3 macht Mut und spricht: "Fürchte dich nicht, 
4 Wettergott. Ea, der König der Weisheit, wird dich unterstützen; 
5 er ist auf deine Seite getretene 
6 In meiner Seele fasste ich 
7 meine Weisheit zusammen und sprach: 
8 "Fass in deiner Seele deine Weisheit zusammen 
9 und sprich wie folgt: "[...]. 
10 Laß ihn den Ullikummi in den Himmel hinauf zum Königreich gehen 
11 und Kummiya, die süße Stadt einnehmen und den Wettergott, 
12 Kummiyas heldenhaften König, schlagen 
13 und die Götter soll er vom Himmel wie Mehl herabstreuen!"




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CTH 345.I.1
Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 345.I.1 (TRde 2009-08-29)

01 -- [ ... ] besinge ich,
02 -- [ ... ] in welchem Sinn [ ... ] (ist),
03 -- der]Ratsschluss aber in den Sinn nimmt.
04 -- Den Vater aller Götter, Kumarbi, besinge ich.
05 -- Kumarbi nimmt sich Ratsschluss in den Sinn. 
06 -- Er zieht einen schlechten Tag als Schlechten (Menschen) groß 
07 -- und plant gegen den Wettergott Übles.
08 -- Gegen den Wettergott zieht er einen Rivalen groß. 
09 -- Kumarbi nimmt sich Ratsschluss in den Sinn.
10 -- Er steckt ihn sich wie einen Schmuckstein an.
11 -- Als sich Kumarbi den Ratsschluss in den Sinn genommen hatte,
12 -- erhob er sich sogleich vom Stuhl.
13 -- Er nahm einen Stab mit der Hand.
14 -- An seine Füße aber zog er Schuhe, die eilenden Winde. 
15 -- Von der Stadt Urkiš aus zog er los
16 -- und kam am ikunta-Quellteich an.
17 -- Als Kumarbi …  
18 -- Im ikunta-Quellteich liegt ein großer Fels.
19 -- In der Länge ist er drei Meilen.
20 -- In der Breite aber ist er [x] und eine halbe Meile.
21 -- Was er unten hat,
22 -- darauf richtete sich (sein, d.h. des Kumarbi) Begehren. 
23 -- Er schlief mit dem Felsen.
24 -- Er steckte ihm seine Mannheit hinein. 
25 -- Er nahm ihn fünfmal.
26 -- Und noch zehnmal nahm er ihn.

[…]

35 -- Kumarbi, der Vater der Götter, sitzt da.
36 -- [ ... ] erblickte den Kumarbi.
37 -- [ ... ] er ging zum Meer. 
38 -- Impaluri begann, die Worte dem Meer wieder zu sagen:
39 -- „Was mein Herr mir sagte,
40 -- ich ging zur Seite des Meeres. 
41 -- Ich schaute [ ... ].
42 -- Kumarbi sitzt auf seinem Thron, der Vater der Götter.“
43 -- Als das Meer des Impaluri Worte gehört hatte,
44 -- begann das Meer dem Impaluri zu antworten:
45 -- Impaluri, ... die Worte, die ich dir sage,
46 -- {Text A:} halte ihnen das Ohr geneigt! 
47 -- {Text B/C:} Impaluri, höre meine Worte an.
48 -- Geh und richte sie Kumarbi aus. 
49 -- Geh und sprich zu Kumarbi: 
50 -- "Warum kam er zürnend vor (mein) Haus,
51 -- Beben ergriff das Haus, 
52 -- und Furcht ergriff das Gesinde.
53 -- Und ich [ ... ]
54 -- Für dich ist schon Zeder gebrochen,
55 -- und für dich sind schon Suppen gekocht.
56 -- Für dich aber halten Tag und Nacht die Sänger die Leiern bereit.
57 -- Steh auf,
58 -- und komm fort in mein Haus!‘“
59 -- Er stand auf, der Kumarbi,
60 -- und ihm voran geht Impaluri.
61 -- Kumarbi aber geht aus seinem Haus,
62 -- und er zog los, der Kumarbi.
63 -- Er ging in das Haus des Meeres. 
64 -- Das Meer sprach:
65 -- „Für Kumarbi stelle man einen Schemel zum Sitzen hin,
66 -- einen Tisch aber stelle man vor ihn hin.
67 -- Man bringe ihm zu essen und zu trinken.
68 -- Bier aber bringe man ihm zum Trinken.“
69 -- Die Köche brachten die Suppen,
70 -- die Mundschenke aber brachten ihm süßen Wein zum Trinken.
71 -- Sie tranken einmal.
72 -- Sie tranken zweimal.
73 -- Sie tranken dreimal.
74 -- Sie tranken viermal.
75 -- Sie tranken fünfmal.
76 -- Sie tranken sechsmal.
77 -- Sie tranken siebenmal.
78 -- Kumarbi begann, zu Mukišanu, seinem Wesir, zu sprechen.
79 -- „Mukišanu, mein Wesir, das Wort, das ich dir sage,
80 -- halte mir dein Ohr hin.
81 -- Nimm einen Stab mit der Hand,
82 -- an deine Füße aber zieh Schuhe,
83 -- und geh.
84 -- [ ... ]
85 -- Zum Wasser hin …  
86 -- diese Worte sprich vor den Wassern:
87 -- " ... Kumarbi [ ... ]‘“ 
[ ... ] 
90 -- Als es Nacht …  
91 --  ... die Nachtwache trat ein …  
92 --  ... trat ein.
93 -- [ ... ]
94 -- [ ... ] der Stein den Stein [ ... ]
95 -- [ ... ] bring[... ] ihn zur Welt [ ... ]
96 -- [ ... ] Felsen weg [ ... ]
97 -- [ ... ] Sohn Kumarbi leuchtet [... ] 
98 -- Sie brachten ihn zur Welt, die Frauen …  
99 -- Die Schicksalsgöttinnen (und) die Muttergöttinnen hoben das Kind hoch 
100 -- und setzten es dem Kumarbi auf die Knie.
101 -- Kumarbi begann, sich an jenem Sohn zu erfreuen.
102 -- Er begann, ihn zu wiegen
103 -- und begann, ihm einen erstklassigen Namen [ ... ] zu geben.
104 -- Kumarbi begann, zu sich selbst zu sprechen: 
105 -- „Welchen Namen gebe ich ihm?
106 -- Der Sohn, den mir die Schicksalsgöttinnen (und) die Muttergöttinnen gaben,
107 -- sprang aus dem Körper hervor wie ein Speer.
108 -- Fortan soll Ullikummi ( = ‚Zerstöre Kumme!‘) der Name sein.
109 -- Er soll in den Himmel zum Königtum hinaufgehen.
110 -- Er soll Kummiya, die erstklassige Stadt, nieder drücken.
111 -- Den Wettergott aber soll er schlagen.
112 -- Er soll ihn wie Spreu zerkleinern.
113 -- Er soll ihn aber wie eine Ameise mit dem Fuß zertreten.
114 -- Den Tašmišu aber soll er wie ein dünnes Rohr zerquetschen.
115 -- Alle Götter aber soll er wie Vögel aus dem Himmel hinab schütten.
116 -- Er soll sie wie leere Töpfe zerbrechen.“ 
117 -- Als Kumarbi die Worte fertig gesprochen hatte,
118 -- begann er, zu sich selbst zu sprechen: 
119 -- „Wem gebe ich ihn, jenen Sohn?
120 -- Wer nimmt ihn,
121 -- behandelt ihn als Geschenk 
122 -- und [ ... ]?
123 -- Und (wer) wird ihn in die [dunkle] Erde hineinbringen?
124 -- Der Sonnengott des Himmels und der Mondgott sollen ihn nicht sehen!
125 -- Nicht aber soll ihn der Wettergott sehen, der heldenhafte König der Stadt Kummiya.
126 -- Er soll ihn nicht töten!
127 -- Nicht soll ihn Ištar sehen, die Königin der Stadt Ninive, die [ ... ] Frau!
128 -- Sie soll ihn nicht wie ein dünnes Rohr zerquetschen!“ 
129 -- Kumarbi begann, zu Impaluri zu sprechen:
130 -- „Impaluri, die Worte, die ich dir sage,
131 -- halte meinen Worten das Ohr hingeneigt.
132 -- Nimm einen Stab mit der Hand.
133 -- An deine Füße aber zieh Schuhe, die eilenden Winde.
134 -- Geh zu den Irširra-Gottheiten hinab
135 -- und sprich diese gewichtigen Worte zu den Irširra-Gottheiten:
136 -- ‚Kommt!
137 -- Er ruft euch, der Kumarbi, der Vater der Götter, ins Haus der Götter.
138 -- In der Angelegenheit aber, in der er euch ruft,
139 -- [die kenne ich nicht] 
140 -- Kommt sofort!‘ 
141 -- Die Irširra-Gottheiten nehmen es, das Kind.
142 -- und die bringen es in die dunkle Erde.
143 -- Die Irširra-Gottheiten aber [ ... ] ... Augen [ ... ]
144 -- Nicht aber [ ... ] er zu den großen [ ... ].“ 
145 -- Als Impaluri die Worte gehört hatte,
146 -- nahm er einen Stab mit der Hand.
147 -- An seine Füße zog er die Schuhe,
148 -- und er ging hinaus, der Impaluri,
149 -- und kam bei den Irširra-Gottheiten an. 
150 -- Impaluri begann, die Worte den Irširra-Gottheiten wieder zu sagen:
151 -- „Kommt!
152 -- Es ruft euch Kumarbi, der Vater der Götter.
153 -- Die Angelegenheit aber, in der er euch ruft,
154 -- die kenne ich nicht.
155 -- Beeilt euch, kommt!“
156 -- Als die Irširra-Gottheiten die Worte hörten,
157 -- beeilten und sputeten sie sich.
158 -- Sie standen vom Stuhl auf. 
159 -- Sie durchquerten den Raum mit einem Mal
160 -- und gelangten zu Kumarbi.
161 -- Kumarbi begann, zu den Irširra-Gottheiten zu sprechen: 
162 -- „Dieses Kind nehmt,
163 -- behandelt es als Geschenk.
164 -- Bringt es in die dunkle Erde.
165 -- Beeilt und sputet euch!
166 -- Setzt ihn Upelluri wie einen Speer auf die rechte Schulter.
167 -- An einem Tag soll er eine Elle wachsen.
168 -- In einem Monat aber soll er ein IKU-Maß (ca. 9-15 Meter) wachsen.
169 -- Der Stein aber, der ihm an den Kopf geschlagen wird,
170 -- soll auf seine Augen gedeckt sein.“ 
171 -- Als die Irširra-Gottheiten die Worte gehört hatten,
172 -- nahmen sie dem Kumarbi das Kind von den Knien.
173 -- Die Irširra-Gottheiten]hoben das Kind hoch
174 -- und drückten ihn sich wie ein Kleidungsstück an die Brust.
175 -- Sie hoben ihn hoch wie der Wind
176 -- und setzten ihn Enlil auf die Knie. 
177 -- Enlil hob die Augen.
178 -- Er schaut das Kind an,
179 -- Er steht vor der Gottheit stehend,
180 -- der Körper aber ist ihm aus Stein, aus Diorit, gemacht. 
181 -- Enlil begann, zu sich selbst zu sprechen: 
182 -- „Wer ist jenes Kind,
183 -- das sie noch großgezogen haben, die Schicksalsgöttinnen (und) die Muttergöttinnen?
184 -- Wer wird sie noch sehen, die schweren Schlachten der großen Götter? 
185 -- Es ist nicht das Kind irgendeines anderen,
186 -- es ist das Übel nur des Kumarbi.
187 -- Wie Kumarbi den Wettergott großzogen,
188 -- zog er ihm gegenüber aber diesen Diorit als Rivalen groß.“ 
189 -- Als Enlil die Worte fertig gesprochen hatte,
190 -- setzten sie das Kind wie einen Speer dem Upelluri auf die rechte Schulter. 
191 -- Er wird groß, der Diorit.
192 -- Die starken Wasser lassen ihn wachsen.
193 -- Und an einem Tag wächst er eine Elle.
194 -- In einem Monat aber wächst er ein IKU-Maß.
195 -- Der Stein aber, der ihm an den Kopf geschlagen wird,
196 -- ist auf seine Augen gedeckt. 
197 -- Als der fünfzehnte Tag eintrat,
198 -- war der Stein hoch gewachsen.
199 -- Er stand mit den Knien wie ein Speer im Wasser. 
200 -- Er kam aus dem Wasser hervor, der Stein.
201 -- Er (ist) in der Höhe wie ein [ ... ].
202 -- Ihm reicht das Meer bis zur Stelle des Gürtels wie ein Kleidungsstück. 
203 -- Wie ein maldani (Pilz, Keule?) erhebt er sich, der Stein
204 -- und stößt oben im Himmel an die Tempel und das kuntarra-Gemach. 
205 -- Der Sonnengott blickte vom Himmel hinab,
206 -- und er betrachtet Ullikummi.
207 -- Ullikummi aber sieht den Sonnengott des Himmels an.
208 -- Der Sonnengott begann, zu sich selbst zu sprechen: 
209 -- „Welche im Entstehen schnelle Gottheit steht da im Meer? 
210 -- Sein Körper [ ... ] entspricht nicht dem der Götter.“
211 -- Der Sonnengott des Himmels wandte seine Strahlen 
212 -- und ging hinaus zum Meer.
213 -- Als der Sonnengott hinaus zum Meer gelangte,
214 -- hielt sich der Sonnengott die Hand an seine Stirn.
215 -- [ ... ] den Ullikummi hinein [ ... ]
216 -- Und ihm änderte sich vor Zorn die Farbe
217 -- Als der Sonnengott des Himmels die Gottheit im Meer sah,
218 -- wandte der Sonnengott zum zweiten Mal wieder seine Strahlen.
219 -- Er ging [ ... ] hinaus.
220 -- Und er (der Sonnengott) ging hinab zum Wettergott.
221 -- Als er dem Sonnengott entgegensah,
222 -- begann Tašmišu, zum Wettergott zu sprechen:
223 -- „Warum kommt er, der Sonnengott des Himmels, der König der Länder?
224 -- Die Angelegenheit aber, in welcher er kommt,
225 -- die Angelegenheit ist wichtig]. 
226 -- Sie ist nicht abzutun. 
227 -- Er ist schwer, der Streit.
228 -- Schwer aber ist er, der Kampf.
229 -- Er ist ein Aufruhr des Himmels. 
230 -- Des Landes aber Hunger und Tod ist er.“
231 -- Der Wettergott begann, zu Tašmišu zu sprechen: 
232 -- „Zum Sitzen soll man ihm einen Stuhl hinstellen. 
233 -- Zum Essen aber soll man ihm eine Tafel schmücken.“ 
234 -- Während sie so sprachen,
235 -- trat der Sonnengott aber zu ihnen ins Haus.
236 -- Zum Sitzen stellten sie ihm einen Stuhl hin,
237 -- und er setzte sich nicht.
238 -- Zum Essen aber schmückten sie ihm eine Tafel,
239 -- und er näherte sich nicht.
240 -- Einen Becher gaben sie ihm,
241 -- und er legte die Lippe nicht daran. 
242 -- Der Wettergott begann, zum Sonnengott wiederum zu sprechen:
243 -- „Ist der Kämmerer schlecht,
244 -- der den Stuhl hingestellt hat, 
245 -- so dass du dich nicht gesetzt hast?
246 -- Ist der Tischbedienstete schlecht,
247 -- der den Tisch gedeckt hat,
248 -- so dass du nicht gegessen hast?
249 -- Ist der Mundschenk schlecht,
250 -- der den Becher gereicht hat,
251 -- (so dass) du nicht getrunken hast?“ 
252 -- Tafel 1 des Liedes von Ullikummi …  

[§ 1']
1 -- [ ... ] ist [ ... ]
2 -- [ ... ]
[§ 2']
3 -- Der Wettergott [ ... ] zurück zu [ ... ] 
4 -- [ ... ] aß ...  nicht.
5 -- [ ... ] erstklassig [ ... ]
6 -- [ ... ] antwortet [... ]
7 -- [ ... ] fort [ ... ] 
8 -- [ ... ]
9 -- [ ... ]
[§ 3'']
10 -- Die Angelegenheit, in welcher [ ... ]
[§ 4'']
11 -- Als der Wettergott diese Worte hörte,
12 -- änderte (sich) ihm vor Zorn [ ... ]. 
13 -- Der Wettergott begann, dem Sonnengott des Himmels zu antworten.
14 -- „[ ... ] soll erstklassig werden.
15 -- Iss!
16 -- Im Becher soll [ ... ] erstklassig werden.
17 -- [ ... ] 
18 -- [ ... ] iss dich satt!
19 -- Trink aber!
20 -- Still (deinen) Durst!
21 -- [ ... ] 
22 -- Geh hinauf in den Himmel!“
23 -- [ ... ] hörte er.
24 -- Der Sonnengott des Himmels freute sich [ ... ]. 
25 -- Das Brot auf dem Tisch wurde erstklassig,
26 -- und er aß.
27 -- Der süße Wein im Becher aber wurde erstklassig,
28 -- und er trank.
29 -- Der Sonnengott stand auf
30 -- und ging in den Himmel hinauf.
[§ 5'']
31 -- [ ... ]
32 -- [ ... ]
33 -- [ ... ] schne[ll ... ]
34 -- Nach dem Sonnengott des Himmels aber nahm sich der Wettergott Ratsschluss in den Sinn. 
35 -- Der Wettergott und Tašmišu nahmen sich an der Hand.
36 -- Sie kamen aus dem kuntarra-Gemach, aus dem Tempel, heraus.
37 -- [ ... ] sie gingen.
38 -- Ištar aber kam aus dem Himmel mit Heldenmut.
39 -- Als aber Ištar die beiden Brüder sah,
40 -- spricht Ištar zu sich: 
41 -- „Wo hinein eilen sie, die beiden Brüder? 
42 -- Ich gehe (und) beobachte sie.“
43 -- Sie, die Ungestüme, trat hin, die Ištar. 
44 -- Sie trat vor ihre zwei Brüder. 
45 -- Ištar begann, zum Wettergott zu sprechen:
46 -- „Wohin eilst du?
47 -- [ ... ] jeder Weg,
48 -- nenne ihn mir.“
49 -- [ ... ]
50 -- Der Wettergott begann, der Ištar zu antworten:
51 -- „Was der Sonnengott mir geantwortet hat,
52 -- [ ... ]“
53 -- [ ... ] er.
54 -- [ ... ]
55 -- Sie nahmen sich an der Hand
56 -- und gingen den Berg Ḫazzi hinauf.
57 -- Der König der Stadt Kummiya richtet (sein) Auge,
58 -- er richtet (sein) Auge auf den schrecklichen Diorit. 
59 -- Er erblickte den schrecklichen Stein. 
60 -- Ihm änderte (sich) [ ... ] vor Zorn. 
[§ 6'']
61 -- Der Wettergott setzte sich auf die Erde.
62 -- Die Tränen fließen ihm wie Kanäle hervor.
63 -- Der Wettergott, mit den Augen weinend, spricht das Wort:
64 -- „Wer wird ihn noch (zu) sehen ertragen können, jenen Streit? 
65 -- Wer wird noch kämpfen?
66 -- Wer wird sie noch (zu) sehen ertragen können, jene Schrecken?“ 
67 -- Ištar antwortet dem Wettergott:
68 -- „Mein Bruder, er kennt nicht einmal ein wenig Verstand,
69 -- aber Mut ist ihm zehnfach gegeben. 
70 -- [ ... ] der Sohn, den sie sich gezeugt haben,
71 -- [ ... ] 
72 -- Kennst du (denn) den Verstand nicht? 
73 -- [ ... ] wir waren in des Ea Haus?.
74 -- [ ... ] ich war ein Mann.
75 -- Du würdest [ ... ]
76 -- Ich gehe.
77 -- [ ... ]“
[§ 7''']
78 -- [ ... ] ein maldani-[ ... ] (Pilz?)
79 -- Welche [ ... ]
80 -- Als [ ... ]
81 -- [ ... ] sollen sein [ ... ]
[§ 8''']
82 -- Sie zog sich an (und) schmückte sich [ ...?
83 -- Sie ging aus Ninive fort. 
84 -- Sie ergriff mit der Hand das GIŠBALAG.DI-Instrument (und) das galgalturi-Instrument,
85 -- und Ištar ging zum Meer.
86 -- Sie verbrannte Zedernholz. 
87 -- Das GIŠBALAG.DI-Instrument aber (und) das galgalturi-Instrument spielte sie.
88 -- Gold aber bewegte sie. 
89 -- Sie entschied sich (für) ein Lied. 
90 -- Der Himmel und die Erde antworten ihr. 
[§ 9''']
91 -- Ištar singt.
92 -- Sie legt sich einen Stein des Meeres und einen Kiesel an. 
93 -- Aus dem Meer heraus (kommt) eine große Welle.
94 -- Die große Welle spricht zu Ištar:
95 -- „Vor wem singst du?
96 -- Vor wem aber füllst du den Mund mit Wind?
97 -- Der Mann (ist) taub
98 -- und hört nicht.
99 -- Die Augen (betreffend) aber (ist) er blind 
100 -- und sieht nicht.
101 -- Ihm (ist) kein Erbarmen (zu eigen).
102 -- Geh fort, Ištar!
103 -- Finde deinen Bruder,
104 -- solange er (scil. Ullikummi) noch nicht heldenhaft geworden ist,
105 -- solange der Schädel seines Kopfes noch nicht ungeheuerlich geworden ist.“
[§ 10''']
106 -- Als Ištar das gehört hatte,
107 -- löschte sie das Zedernholz.
108 -- Das GIŠBALAG.DI-Instrument aber (und) das galgalturi-Instrument warf sie fort.
109 -- Die goldenen Dinge aber [ ... ] sich.
110 -- Schreiend [ ... ] ging sie. 
111 -- Und [ ... ]
112 -- [ ... ]
[§ 11'''']
113 -- [ ... ]
114 -- [ ... ] 
115 -- „Man soll Viehfutter mischen.
116 -- Man soll Feinöl hinschaffen.
117 -- Man soll die Hörner des Stieres Šerišu salben.
118 -- Den Schwanz des Stieres Tella aber soll man mit Gold überziehen.
119 -- Die Achse aber soll man wenden,
120 -- und drinnen soll man ihnen schwere (Dinge) bringen.
121 -- Draußen am ḫaršandanaḫit-Radteil aber soll man schwere Steine lassen. 
122 -- Ein Gewitter aber soll man hervorrufen.
123 -- Die, die auf neunzig IKU-Maße Steine auseinander brechen,
124 -- (auf) achthundert aber bedecken,
125 -- (diese) Regen (und) Winde soll man rufen.
126 -- Den Blitz aber, der schrecklich leuchtet, 
127 -- soll man aus dem Schlafgemach herausbringen.
128 -- Die Lastkarren soll man herausstellen.
129 -- Dann bereite sie vor (und) stelle sie hin 
130 -- und bring mir Nachricht zurück.“
[§ 12'''']
131 -- Als Tašmišu die Worte gehört hatte,
132 -- beeilte (und) sputete er sich.
133 -- Den Stier Šerišu trieb er vom Weiden her.
134 -- Den Stier Tella aber trieb er vom Berg Imgarra her.
135 -- Er ...  in den äußeren Torbau.
136 -- [ ... ] er brachte Feinöl.
137 -- Er salbte die Hörner des Stieres Šerišu.
138 -- Den Schwanz des Stieres Tella aber ... überzog er mit Gold.
139 -- Die Achse aber wendete er.
140 -- Draußen am ḫaršandanaḫit-Radteil aber lässt er starke Steine.
141 -- [ ... ]
142 -- Die, die auf neunzig IKU-Maße Steine zerbrechen,
143 -- [ ... ]
[§ 13''''']
144 - 151 -- [ ... ]
152 -- Eintausend gipeššar-Längenmaße ...  stellte er sich, um [ ... ] zu kämpfen.
153 -- Dann ergriff er die Schlachtausrüstung.
154 -- Auch die Lastkarren ergriff er,
155 -- und aus dem Himmel fort brachte er die Wolken.
156 -- Der Wettergott richtete die Augen auf den Diorit
157 -- und betrachtete ihn.
158 -- In der Höhe [ ...] er?.
159 -- Ihm war außerdem [ ... ] in der Höhe dreimal [ ... ] gedreht. 
[§ 14''''']
160 -- Der Wettergott begann, zu Tašmišu zu sprechen:
161 -- „[ ... ] Lastkarren [ ... ]
162 -- [ ... ] Wind [ ... ] sie sollen gehen.“
163 -- [ ... ]
164 -- [ ... ]
165 -- [ ... ] ruf[- ... ]
166 -- Er ging.
167 -- [ ... ] Worte [ ... ]
168 -- [ ... ]
[§ 15'''''']
169 -- Zweite Tafel, nicht vollständig, des Liedes von Ullikummi.


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Anunna : bezeichnet eine Gruppe von Göttern im mesopotamischen Pantheon. Später wird es manchmal verwendet, um die Götter der Unterwelt zu beschreiben (im Gegensatz zu den Göttern des Himmels, den Igigi ). Igigi / Igigu : Dieser semitische Begriff beschreibt eine Gruppe von möglicherweise sieben oder acht Göttern. Es ist wahrscheinlich, dass der Gott Marduk einer von ihnen war, aber die Gesamtmitgliedschaft in dieser Gruppe ist unklar und wahrscheinlich im Laufe der Zeit verändert. Greenstone- Zylinderdichtung des Schreibers Adda zeigt von links nach rechts: (Isimud), Enlil(?) oder Ninurta(?), Inanna mit Flügeln, Utu mit Schwert, Enki mit einem fließenden Strom voller Fische..  Enkis zweigesichtiger Minister Isimud steht zu seiner Rechten. Altakkadisch ca .2300-2200 BCE.  (BM 89115). © The Trustees of the British Museum. ----------------------------------- An :   Mesopotamischer Himmelsgott, eine der höchsten Gottheiten; bekannt als An in Sumerian und Anu in A

Die Lehre des Ptahhotep

Ptahhotep , auch Ptah-hotep , war ein altägyptischer Wesir und Stadtverwalter, der gegen Ende des Alten Reichs gelebt und unter Isesi, dem vorletzten Pharao der 5. Dynastie, amtiert hat. Er war in späterer Zeit Verfasser von insgesamt 37 Lebensmaximen, die als die älteste vollständig erhaltene Weisheitslehre gelten und ihm den Beinamen Der Weise einbrachten. ( wiki ) Der " Papyrus Prisse " in hieratischer Schrift zählt zur altägyptischen Literatur und enthält zwei Lehren, die als Weisheits- oder Lebenslehren bezeichnet werden: die Lehre für Kagemni, davon jedoch nur das Ende, und die Lehre des Ptahhotep , auch Maxime des Ptahhotep genannt. Er datiert vermutlich in die 13. Dynastie, wobei angenommen wird, dass sowohl der unvollständige Text der Lehre für Kagemni als auch die Lehre des Ptahhotep aus der Zeit des Alten Reiches stammen. ( wiki ) Papyrus Prisse: Dieser Papyrus enthält den vollständigen Text der Lehre und bietet gleichzeitig textgeschichtlich die beste

Atrahasis-Mythos

Bei dem Atrahasis-Mythos handelt es sich um ein akkadisches Epos aus dem 18. Jh. v.u.Z.. Die Geschichte, die in vielen ähnlichen Versionen (z.B. in der Bibel oder auch im Gilgamesch-Epos) existiert, handelt von einer großen Flut, die der Gott Ellil beschließt, um die Menschen zu vernichten, da sie ihm zuviel Lärm machen. Der menschenfreundliche Gott Enki warnt Atrahasis und hält ihn dazu an ein Boot zu bauen, um die große Flut zu überstehen. Atrahasis überlebt und bringt den Göttern ein großes Opfer dar. Atrahasis ("der ausnehmend Weise") ist der Held dieses akkadischen Mythos. Hiermit liegt eine religionsgeschichtliche Parallele zur biblischen Sintflutgeschichte vor: Atrahasis erscheint als vorbiblischer Noah. Die älteste Bekannte Version dieses Epos kann über das Kolophon in die Regierungszeit von Hammurabis Urenkel Ammi-Saduqa (1646-1626 v.u.Z.) datiert werden, daneben existieren noch weitere babylonische Fragmente. Weitere Abschriften und Überarbeitungen folgten im 1.