VAT 11117 - Handerhebungsgebet an Ishtar (Isthar 2)
frühneuassyrisch
1. Die alles durch einander wirbelt, Ishtar, die die Scharen zusammen führt,
2. Göttin der Männer, Ishtar der Frauen, deren Plan niemand in Erfahrung bringen kann,
3. dort, wohin du blickst, kommt der Todgeweihte wieder zum Leben, steht auf der Kranke.
Auf rechten Wege geht, der vom rechten Wege abgekommen, sieht er dein Angesicht!
4. Ich aber rief zu dir, dein müder, erschöpfter, ganz kranker Diener.
5. Sieh mich doch, meine Herrin, und nimm mein Flehen an!
6. Das "Es ist genug!" sprich für mich aus, auf dass sich für mich löse dein Gemüt,
7. das "Es ist genug!" für meinen jämmerlichen Leib, angefüllt mit Düsternis und Durcheinander,
8. das "Es ist genug!" für mein krankes Herz, angefüllt mit Tränen und mit Mühsal,
9. das "Es ist genug!" für meine jämmerlichen Opferbefunde, die Zeugnis sind von Düsternis und Durcheinander
VAT 9826 - Handerhebungsgebet an Ishtar (Isthar 2)
neuassyrisch (älter als 7. Jhr. v.u.Z.)
01. Ich wanke wie die Woge, die einen üblen Wind umarmt,
02. Es fliegt, es flattert mir das Herz als wär´s ein Vogel am Himmel.
03. Ich wimmere so wie eine Taube bei Nacht und auch bei Tage.
04. Ich glühe so, dass bitterlich ich weine.
05. In Ach und Weh ist mein Gemüt ganz krank. Was nur, oh Gott, oh Göttin, habe ich getan?
06. Ausgerechnet mir ergeht es wie einem, der weder Gott noch Göttin fürchtet.
07. Mir fielen Krankheit, Kopfschmerz, Verlust und Vernichtung zu,
08. es fielen mir zu die schrecklichsten Dinge, dass man sich wegdreht vor mir, dass man voll ist von Zorn,
09. Grimm, Groll und Wut von Göttern und Menschen.
10. Ich bekam, meine Herrin, ganz finstere Tage zu sehen, grauenvolle Monate, Jahre des Kummers,
11. Ich bekam, meine Herrin, ein Strafgericht zu sehen, Irrung und Wirrung.
12. Es hält Tod und Not mich fest.
13. Totenstill liegt da mein Heiligtum, totenstill liegt da mein Hausaltar,
14. über Haus und Tor und über meine Fluren ist Friedhofsruhe ausgegossen.
15. Und was meinen Gott angeht, so ist sein gesicht schon auf einen anderen Ort gerichtet!
16. Zerstreut ist meine Sippe, mein Obdach aufgelöst.
17. Ich harre meiner Herrin, für dich, ja dich bin ich ganz Ohr!
18. Dich rufe ich an: löse meine Schuld!
https://digi.hadw-bw.de/view/kal4/0122/image
Strauß, Rita; Schwemer, Daniel ; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 4): Ritualbeschreibungen und Gebete — Wiesbaden: Harrassowitz, 2011
frühneuassyrisch
1. Die alles durch einander wirbelt, Ishtar, die die Scharen zusammen führt,
2. Göttin der Männer, Ishtar der Frauen, deren Plan niemand in Erfahrung bringen kann,
3. dort, wohin du blickst, kommt der Todgeweihte wieder zum Leben, steht auf der Kranke.
Auf rechten Wege geht, der vom rechten Wege abgekommen, sieht er dein Angesicht!
4. Ich aber rief zu dir, dein müder, erschöpfter, ganz kranker Diener.
5. Sieh mich doch, meine Herrin, und nimm mein Flehen an!
6. Das "Es ist genug!" sprich für mich aus, auf dass sich für mich löse dein Gemüt,
7. das "Es ist genug!" für meinen jämmerlichen Leib, angefüllt mit Düsternis und Durcheinander,
8. das "Es ist genug!" für mein krankes Herz, angefüllt mit Tränen und mit Mühsal,
9. das "Es ist genug!" für meine jämmerlichen Opferbefunde, die Zeugnis sind von Düsternis und Durcheinander
VAT 9826 - Handerhebungsgebet an Ishtar (Isthar 2)
neuassyrisch (älter als 7. Jhr. v.u.Z.)
01. Ich wanke wie die Woge, die einen üblen Wind umarmt,
02. Es fliegt, es flattert mir das Herz als wär´s ein Vogel am Himmel.
03. Ich wimmere so wie eine Taube bei Nacht und auch bei Tage.
04. Ich glühe so, dass bitterlich ich weine.
05. In Ach und Weh ist mein Gemüt ganz krank. Was nur, oh Gott, oh Göttin, habe ich getan?
06. Ausgerechnet mir ergeht es wie einem, der weder Gott noch Göttin fürchtet.
07. Mir fielen Krankheit, Kopfschmerz, Verlust und Vernichtung zu,
08. es fielen mir zu die schrecklichsten Dinge, dass man sich wegdreht vor mir, dass man voll ist von Zorn,
09. Grimm, Groll und Wut von Göttern und Menschen.
10. Ich bekam, meine Herrin, ganz finstere Tage zu sehen, grauenvolle Monate, Jahre des Kummers,
11. Ich bekam, meine Herrin, ein Strafgericht zu sehen, Irrung und Wirrung.
12. Es hält Tod und Not mich fest.
13. Totenstill liegt da mein Heiligtum, totenstill liegt da mein Hausaltar,
14. über Haus und Tor und über meine Fluren ist Friedhofsruhe ausgegossen.
15. Und was meinen Gott angeht, so ist sein gesicht schon auf einen anderen Ort gerichtet!
16. Zerstreut ist meine Sippe, mein Obdach aufgelöst.
17. Ich harre meiner Herrin, für dich, ja dich bin ich ganz Ohr!
18. Dich rufe ich an: löse meine Schuld!
https://digi.hadw-bw.de/view/kal4/0122/image
Strauß, Rita; Schwemer, Daniel ; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 4): Ritualbeschreibungen und Gebete — Wiesbaden: Harrassowitz, 2011
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