Sumerisches Streitgesprächs zwischen Dattelpalme und Tamariske
01. „Die Tamariske öffnete ihren Mund (und) sprach,
02. sagte zur Dattelpalme:
03. ‘Weil? mein Fleisch das Fleisch der Götter ist,
04. bist du es, der deine Früchte gebracht
05. und vor mich gestellt hat.
06. Wie eine Sklavin, die vor ihre Herrin …
07. 10 Ban-Gefäße stellt,
08. bist du es, der das Tagwerk? erfüllt (und) Trauben
09. zu mir gebracht hat.
10. Deine Esel(slasten) hast du vor mich [gestellt].‘“
11. „In ihrem Zorn antwortete die Dattelpalme,
12. sprach zur Tamariske, ihrem Bruder:
13. ‘Wenn man auf der Terrasse einen Hochsitz baut,
14. schön veranstaltet,
15. ruft man dann den Gott in Lehm? an?‘, sagst (du).
16. Du magst zwar ,Fleisch der Götter‘ sagen,
17. (doch) ruft man den Namen des Hochsitzes an,
18. (dann) bedeckt Silber das Fleisch der Götter.
19. Lasse mir das Göttliche, (das du hast)! Sage mir deine Vorzüge!‘“
Übersetzung: Michael P. Streck
vgl.: ETCSL 5.3.7
Akkadischen Streitgesprächs zwischen Dattelpalme und Tamariske
In jenen Tagen, in jenen Nächten, in fernen Jahren, nachdem die Götter das Land gegründet, Städte für die fernen Menschen gebaut hatten, nachdem sie überall Berge aufgeschüttet, Flüsse, das Leben des Landes gegraben hatten, setzten die Götter des Landes eine Versammlung an. Anu, Enlil, Ea berieten gemeinsam. Unter ihnen saß Shamash, dazwischen setzte sich die große Herrin der Götter.
Vormals hatte es noch kein Königtum im Land gegeben, und die Herrschaft war den Göttern geschenkt. Die Götter gewannen die schwarzköpfigen Menschen aber lieb, gaben einen König über das Land. Ganz Kish gaben sie ihm zur Behütung. Der König pflanzte in seinem Palast Dattelpalmen. Den Raum um sie herum füllte er mit Tamarisken. Im Schatten der Tamariske brachte man das Mahl herbei. Im Schatten der Dattelpalme dröhnte laut die Trommel, die Pauke, die Trommel wurde geschlagen?. Das Volk jubelte, der Palast jauchzte.
Die Bäume waren feindlich, wetteiferten beide miteinander. Tamariske und Dattelpalme veranstalteten beide einen Wettstreit, wobei sie […] machten. So die Tamariske: „Ich bin ja so groß!“ Wahrlich die Dattelpalme: „Ich hänge herab auf dich.
Du, Tamariske, bist ein unbrauchbarer Baum. Was sind deine Zweige, Tamariske, ohne Früchte? Unsere Früchte trägt man auf den Tisch des Königs. Der König ißt, die Leute sprechen viel über mich.
Den Gärtner lasse ich Gewinn erhalten, lasse ihn die Herrin bekommen. Seine Mutter zieht das Kind auf. Das Geschenk meiner Kraft ißt der Erwachsene. Meine Früchte befinden sich ständig vor der königlichen Familie.“
Die Tamariske öffnete ihren Mund, antwortete übervollen Mundes sehr stolz: „Mein Körper ist deinem Körper überlegen. Du bringst mir deine schönen Dinge. Wie eine Sklavin, die ihrer Herrin ihr Tagwerk bringt und überreicht, so bringst du, was mir teuer und gut ist.“
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, sprach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Wenn er? auf unserer Terrasse einen Hochsitz! angelegt hat, wir das Leben des Gottes? angerufen haben, … Wenn wir den Gott wegen der Sünden angerufen haben, magst du zwar das Fleisch der Götter sein. Doch nicht weiß die Tamariske, die {X} Götter zu verschönern. Das Verschönern des Fleisches der Götter ist ein Stolz.“
„Deine Wohltat […] vor […].“ Die Tamariske antwortete … sehr stolz: „Ich denke an die Mobilien im Palast des Königs. Was von mir befindet sich im Haus des Königs? Von meinem Tisch ißt der König. Aus meinem Becher ißt die Königin. Mit meinem Löffel essen die Krieger. In meinem Backtrog knetet der Bäcker das Mehl. Ich bin ein Weber und schlage die Fäden. Ich bekleide die Truppen und lasse den König erstrahlen. Ich bin ein Beschwörer und erneuere den Tempel. […] ist mein Mund und meinesgleichen habe ich nicht.“
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, sprach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Beim gizinakku, beim Opfer des Fürsten Sîn, opfert der König nicht, ohne daß ich dabeistehe. In die vier Windrichtungen werden meine Handreinigungsriten durchgeführt. Meine Wedel sind auf die Erde gehäuft und man feiert ein Fest.
Und gerade dann taugt die Tamariske nur für die Hand des Bierbrauers, und Treber ist wie ein Erdwall auf sie gehäuft.“
Die Tamariske öffnete ihren Mund, antwortete übervollen Mundes sehr stolz: „Komm, laß uns gehen, ich und du, zur Stadt deiner Schmiede, dem Ort der Arbeit.
Folgendermaßen: Bin ich denn nicht ringsherum voll von Harz, nicht voll von Weihrauch?. Die qadistu-Priesterin nimmt Tamariskenwasser […] und man spricht einen Lobpreis und veranstaltet ein Gerade dann befindet sich die Dattelpalme in der Hand des Schlächters, und ihre Wedel in Kot und Blut […].“
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, spr]ach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Komm, laß uns gehen, ich und du, zur Stadt meines Festes, dem Ort der Freuden. Deinen Bearbeiter, Tamariske, den Schreiner, lege ich auf meine Mittelrippen, und der Zimmermann ehrt mich und preist mich täglich.“
Die Tamariske öffnete ihren Mund, antwortete übervollen Mundes sehr stolz: „Für den Handwerker habe ich jeglichen Gewinn. Für den Bauern habe ich alles, was er braucht. Von meinen Zweigen schneidet er ab?, von meinen … Aus meinem Schoß wird seine Hacke hervorgebracht. Mit der Hacke von mir wird der Kanal gegraben. Er öffnet den Bewässerungsgraben und es trinkt das Feld. Ich habe die Erde geprüft, und in das Weiche des Bodens [lege ich] das Getreide. Das Königtum erneuere ich, und das Getreide ist überaus prächtig […]
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, sprach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Mehr als du habe ich für den Handwerker jeglichen Gewinn. Für den Bauern habe ich Gewinn, soviel er braucht: Leitseile, den Strick, Seile des Geschirrs, das Seil für den Gurt, das zum … gehört, … für den Wagen […], das Gerät für den Bauern, alles was es gibt. Ich bin größer als du.“
„Wer höhnt nicht über wen? Deine Beleidigung […] ertrage ich, und die Wipfel der großen martû-Bäume […] schneide ich ab. Wie ein Mattenflechter, der […], will ich mich über die Stärke meiner großen Kraft freuen. Wahrlich, ich habe dich […] gestellt. Als Arbeitsgerät, der Stärkung der Menschen, ist dir mein … zweifach überlegen.“
„Ich bin sechsfach gewaltiger, siebenfach größer als du. Für das Getreide bin ich der Vertreter. Drei Monate lang, ständig, essen die Waise, die Witwe, der arme Mann […] Speise ohne Mangel. Gut sind meine Datteln […] die Nachkommen […] Meine Schößlinge rühmt man […] Gepriesen werde ich ….“
Quelle: Dattelpalme und Tamariske in Mesopotamien nach dem akkadischen Streitgespräch von Michael P. Streck
01. „Die Tamariske öffnete ihren Mund (und) sprach,
02. sagte zur Dattelpalme:
03. ‘Weil? mein Fleisch das Fleisch der Götter ist,
04. bist du es, der deine Früchte gebracht
05. und vor mich gestellt hat.
06. Wie eine Sklavin, die vor ihre Herrin …
07. 10 Ban-Gefäße stellt,
08. bist du es, der das Tagwerk? erfüllt (und) Trauben
09. zu mir gebracht hat.
10. Deine Esel(slasten) hast du vor mich [gestellt].‘“
11. „In ihrem Zorn antwortete die Dattelpalme,
12. sprach zur Tamariske, ihrem Bruder:
13. ‘Wenn man auf der Terrasse einen Hochsitz baut,
14. schön veranstaltet,
15. ruft man dann den Gott in Lehm? an?‘, sagst (du).
16. Du magst zwar ,Fleisch der Götter‘ sagen,
17. (doch) ruft man den Namen des Hochsitzes an,
18. (dann) bedeckt Silber das Fleisch der Götter.
19. Lasse mir das Göttliche, (das du hast)! Sage mir deine Vorzüge!‘“
Übersetzung: Michael P. Streck
vgl.: ETCSL 5.3.7
Akkadischen Streitgesprächs zwischen Dattelpalme und Tamariske
In jenen Tagen, in jenen Nächten, in fernen Jahren, nachdem die Götter das Land gegründet, Städte für die fernen Menschen gebaut hatten, nachdem sie überall Berge aufgeschüttet, Flüsse, das Leben des Landes gegraben hatten, setzten die Götter des Landes eine Versammlung an. Anu, Enlil, Ea berieten gemeinsam. Unter ihnen saß Shamash, dazwischen setzte sich die große Herrin der Götter.
Vormals hatte es noch kein Königtum im Land gegeben, und die Herrschaft war den Göttern geschenkt. Die Götter gewannen die schwarzköpfigen Menschen aber lieb, gaben einen König über das Land. Ganz Kish gaben sie ihm zur Behütung. Der König pflanzte in seinem Palast Dattelpalmen. Den Raum um sie herum füllte er mit Tamarisken. Im Schatten der Tamariske brachte man das Mahl herbei. Im Schatten der Dattelpalme dröhnte laut die Trommel, die Pauke, die Trommel wurde geschlagen?. Das Volk jubelte, der Palast jauchzte.
Die Bäume waren feindlich, wetteiferten beide miteinander. Tamariske und Dattelpalme veranstalteten beide einen Wettstreit, wobei sie […] machten. So die Tamariske: „Ich bin ja so groß!“ Wahrlich die Dattelpalme: „Ich hänge herab auf dich.
Du, Tamariske, bist ein unbrauchbarer Baum. Was sind deine Zweige, Tamariske, ohne Früchte? Unsere Früchte trägt man auf den Tisch des Königs. Der König ißt, die Leute sprechen viel über mich.
Den Gärtner lasse ich Gewinn erhalten, lasse ihn die Herrin bekommen. Seine Mutter zieht das Kind auf. Das Geschenk meiner Kraft ißt der Erwachsene. Meine Früchte befinden sich ständig vor der königlichen Familie.“
Die Tamariske öffnete ihren Mund, antwortete übervollen Mundes sehr stolz: „Mein Körper ist deinem Körper überlegen. Du bringst mir deine schönen Dinge. Wie eine Sklavin, die ihrer Herrin ihr Tagwerk bringt und überreicht, so bringst du, was mir teuer und gut ist.“
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, sprach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Wenn er? auf unserer Terrasse einen Hochsitz! angelegt hat, wir das Leben des Gottes? angerufen haben, … Wenn wir den Gott wegen der Sünden angerufen haben, magst du zwar das Fleisch der Götter sein. Doch nicht weiß die Tamariske, die {X} Götter zu verschönern. Das Verschönern des Fleisches der Götter ist ein Stolz.“
„Deine Wohltat […] vor […].“ Die Tamariske antwortete … sehr stolz: „Ich denke an die Mobilien im Palast des Königs. Was von mir befindet sich im Haus des Königs? Von meinem Tisch ißt der König. Aus meinem Becher ißt die Königin. Mit meinem Löffel essen die Krieger. In meinem Backtrog knetet der Bäcker das Mehl. Ich bin ein Weber und schlage die Fäden. Ich bekleide die Truppen und lasse den König erstrahlen. Ich bin ein Beschwörer und erneuere den Tempel. […] ist mein Mund und meinesgleichen habe ich nicht.“
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, sprach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Beim gizinakku, beim Opfer des Fürsten Sîn, opfert der König nicht, ohne daß ich dabeistehe. In die vier Windrichtungen werden meine Handreinigungsriten durchgeführt. Meine Wedel sind auf die Erde gehäuft und man feiert ein Fest.
Und gerade dann taugt die Tamariske nur für die Hand des Bierbrauers, und Treber ist wie ein Erdwall auf sie gehäuft.“
Die Tamariske öffnete ihren Mund, antwortete übervollen Mundes sehr stolz: „Komm, laß uns gehen, ich und du, zur Stadt deiner Schmiede, dem Ort der Arbeit.
Folgendermaßen: Bin ich denn nicht ringsherum voll von Harz, nicht voll von Weihrauch?. Die qadistu-Priesterin nimmt Tamariskenwasser […] und man spricht einen Lobpreis und veranstaltet ein Gerade dann befindet sich die Dattelpalme in der Hand des Schlächters, und ihre Wedel in Kot und Blut […].“
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, spr]ach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Komm, laß uns gehen, ich und du, zur Stadt meines Festes, dem Ort der Freuden. Deinen Bearbeiter, Tamariske, den Schreiner, lege ich auf meine Mittelrippen, und der Zimmermann ehrt mich und preist mich täglich.“
Die Tamariske öffnete ihren Mund, antwortete übervollen Mundes sehr stolz: „Für den Handwerker habe ich jeglichen Gewinn. Für den Bauern habe ich alles, was er braucht. Von meinen Zweigen schneidet er ab?, von meinen … Aus meinem Schoß wird seine Hacke hervorgebracht. Mit der Hacke von mir wird der Kanal gegraben. Er öffnet den Bewässerungsgraben und es trinkt das Feld. Ich habe die Erde geprüft, und in das Weiche des Bodens [lege ich] das Getreide. Das Königtum erneuere ich, und das Getreide ist überaus prächtig […]
Übervollen Mundes antwortete die Dattelpalme, sprach zu ihrem Bruder, der Tamariske: „Mehr als du habe ich für den Handwerker jeglichen Gewinn. Für den Bauern habe ich Gewinn, soviel er braucht: Leitseile, den Strick, Seile des Geschirrs, das Seil für den Gurt, das zum … gehört, … für den Wagen […], das Gerät für den Bauern, alles was es gibt. Ich bin größer als du.“
„Wer höhnt nicht über wen? Deine Beleidigung […] ertrage ich, und die Wipfel der großen martû-Bäume […] schneide ich ab. Wie ein Mattenflechter, der […], will ich mich über die Stärke meiner großen Kraft freuen. Wahrlich, ich habe dich […] gestellt. Als Arbeitsgerät, der Stärkung der Menschen, ist dir mein … zweifach überlegen.“
„Ich bin sechsfach gewaltiger, siebenfach größer als du. Für das Getreide bin ich der Vertreter. Drei Monate lang, ständig, essen die Waise, die Witwe, der arme Mann […] Speise ohne Mangel. Gut sind meine Datteln […] die Nachkommen […] Meine Schößlinge rühmt man […] Gepriesen werde ich ….“
Quelle: Dattelpalme und Tamariske in Mesopotamien nach dem akkadischen Streitgespräch von Michael P. Streck
cdli
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