Direkt zum Hauptbereich

hethitische Kosmologie


Im "Lied von Ullikummi" befindet sich die Erde-Himmel-Einheit vor ihrer Trennung in einem Urmeer. Damit Himmel und Erde nicht in die Tiefe absinken, werden sie von dem in diesem Meer stehenden Riesen Upelluri gestützt.

A III (Q1)

29 Upelluri, auf dem die dunkle Erde und der Himmel gebaut sind!

40 Upelluri begann zu Ea zu sprechen:
41 "Als man auf mir Himmel und Erde gebaut hatte, da ahnte ich nichts.
42 Als sie kamen und Himmel und Erde mit einer Riesensäge voneinander trennten,
43 auch da war ich ohne Ahnung.

52 ... und die uralte Säge*
53 herausholen kann, mit der man einst Himmel und Erde auseinandergetrennt hatte.


CTH 345.I.3.1 (Q2)

201 -- „Lebend sollst du sein, Upelluri, in der dunklen Erde,
202 -- auf dem Himmel und Erde gebaut sind.“

216 -- Upelluri begann, dem Ea zu antworten:
217 -- „Als man Himmel und Erde auf mir baute,
218 -- merkte ich nichts.
219 -- Als man dann aber Himmel und Erde mit dem Schneidewerkzeug auseinander schnitt,
220 -- merkte ich auch da nichts.

233 -- Die alte Säge soll man hinaus legen, *
234 -- mit der man Himmel und Erde auseinander geschnitten hat. 

* Säge: laut V. Haas: "kupferne Sichel"


CTH 670 (Q3)
Die Mondsichel erhob sich, die Finsternis gebar die Erde, die Helligkeit gebar die Sterne


CTH 492.1 (Q4)
82 -- […] Himmel (und) Erde aus Eisen

CTH 332.2 (Q5)
19 -- Auf ihm aber (ist) der Himmel aus Eisen. 


CTH 434.1 (Q6)
08 -- Als sie Himmel und Erde nahmen,
09 -- trennten sich die Götter;
10 -- die überirdischen Götter nahmen sich den Himmel,
11 -- die unterirdischen Götter aber nahmen sich die Erde und die Unterwelt
12 -- und jeder nahm sich, was seines Aufgabe war.

16 --  … zu den Gulš-Göttinnen und den MAḪ-Göttinnen des Ufers,
17 -- diejenigen, die den Menschen erschaffen.

-----------------------------------

Q1: AIII: https://epub.ub.uni-muenchen.de/6983/1/6983.pdf
Q3: Geschichte der hethitischen Religion von Volkert Haas (CTH 670)Q4: https://www.hethport.uni-wuerzburg.de/txhet_besrit/translatio.php?xst=CTH%20492.1&expl=&lg=DE&ed=S.%20Melzer
Q5: http://www.hethport.uni-wuerzburg.de/txhet_myth/translatio.php?xst=CTH%20332.2&expl=&lg=DE&ed=E.%20Rieken%20et%20al.
Q6: https://www.hethport.uni-wuerzburg.de/txhet_besrit/translatio.php?xst=CTH%20434.1&expl=&lg=DE&ed=F.%20Fuscagni

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

sumerische Götter

Anunna : bezeichnet eine Gruppe von Göttern im mesopotamischen Pantheon. Später wird es manchmal verwendet, um die Götter der Unterwelt zu beschreiben (im Gegensatz zu den Göttern des Himmels, den Igigi ). Igigi / Igigu : Dieser semitische Begriff beschreibt eine Gruppe von möglicherweise sieben oder acht Göttern. Es ist wahrscheinlich, dass der Gott Marduk einer von ihnen war, aber die Gesamtmitgliedschaft in dieser Gruppe ist unklar und wahrscheinlich im Laufe der Zeit verändert. Greenstone- Zylinderdichtung des Schreibers Adda zeigt von links nach rechts: (Isimud), Enlil(?) oder Ninurta(?), Inanna mit Flügeln, Utu mit Schwert, Enki mit einem fließenden Strom voller Fische..  Enkis zweigesichtiger Minister Isimud steht zu seiner Rechten. Altakkadisch ca .2300-2200 BCE.  (BM 89115). © The Trustees of the British Museum. ----------------------------------- An :   Mesopotamischer Himmelsgott, eine der höchsten Gottheiten; bekannt als An in Sumerian und Anu in A

Die Lehre des Ptahhotep

Ptahhotep , auch Ptah-hotep , war ein altägyptischer Wesir und Stadtverwalter, der gegen Ende des Alten Reichs gelebt und unter Isesi, dem vorletzten Pharao der 5. Dynastie, amtiert hat. Er war in späterer Zeit Verfasser von insgesamt 37 Lebensmaximen, die als die älteste vollständig erhaltene Weisheitslehre gelten und ihm den Beinamen Der Weise einbrachten. ( wiki ) Der " Papyrus Prisse " in hieratischer Schrift zählt zur altägyptischen Literatur und enthält zwei Lehren, die als Weisheits- oder Lebenslehren bezeichnet werden: die Lehre für Kagemni, davon jedoch nur das Ende, und die Lehre des Ptahhotep , auch Maxime des Ptahhotep genannt. Er datiert vermutlich in die 13. Dynastie, wobei angenommen wird, dass sowohl der unvollständige Text der Lehre für Kagemni als auch die Lehre des Ptahhotep aus der Zeit des Alten Reiches stammen. ( wiki ) Papyrus Prisse: Dieser Papyrus enthält den vollständigen Text der Lehre und bietet gleichzeitig textgeschichtlich die beste

Atrahasis-Mythos

Bei dem Atrahasis-Mythos handelt es sich um ein akkadisches Epos aus dem 18. Jh. v.u.Z.. Die Geschichte, die in vielen ähnlichen Versionen (z.B. in der Bibel oder auch im Gilgamesch-Epos) existiert, handelt von einer großen Flut, die der Gott Ellil beschließt, um die Menschen zu vernichten, da sie ihm zuviel Lärm machen. Der menschenfreundliche Gott Enki warnt Atrahasis und hält ihn dazu an ein Boot zu bauen, um die große Flut zu überstehen. Atrahasis überlebt und bringt den Göttern ein großes Opfer dar. Atrahasis ("der ausnehmend Weise") ist der Held dieses akkadischen Mythos. Hiermit liegt eine religionsgeschichtliche Parallele zur biblischen Sintflutgeschichte vor: Atrahasis erscheint als vorbiblischer Noah. Die älteste Bekannte Version dieses Epos kann über das Kolophon in die Regierungszeit von Hammurabis Urenkel Ammi-Saduqa (1646-1626 v.u.Z.) datiert werden, daneben existieren noch weitere babylonische Fragmente. Weitere Abschriften und Überarbeitungen folgten im 1.