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Eršema von Ningirgilu (Inanna)

CDLI P345457
CT 15, pl. 23, BM 023584
altbabylonisch
eme-sal

[Bezug zu "Inanna´s Reise in die Unterwelt"]

o 1 Zwischen Knospen und Zweigen weine ich um sie.
o 2 Meine Weise, die Dame Gašangirgilu. (Inanna)
o 3 Zerstörerin der Länder, Priesterin Gašanana. (Inanna)
o 4 Für meine wahre Königin, die Herrin von Emush. (Inanna)
o 5 Göttin, die über die Menschen wacht, Mutter mit der wahren Brust.
o 6 Lagar-Priesterin des Tempels, Herrin, schöne Frau.

o 7 Nachdem du zwischen den Knospen und Zweigen saßest.
o 8 Unter den Knospen und Zweigen des reinen Himmels.
o 9 Unter den Knospen und Zweigen der Erde.
o 10 Der Ort, den du zu einem Ort der Stille gemacht hast.

o 11 Sänger, sprich zu meiner Mutter: "Wann wirst du sie befreien?"
o 12 Sprich zu Gašangirgilum: "Wann wirst du sie freilassen?"
o 13 "Lagar-Priesterin des Tempels, Herrin, schöne Frau, wann wirst du sie befreien?"
o 14 Sprich zu Nanna aus dem Schilfdickicht: "Wann wirst du sie freilassen?"
o 15 Sprich zu meinem Vater aus dem weiten Schilfdickicht, dem heiligen An:
o 16 "Wann wirst du die freilassen, die Silber angehäuft hat, wann wirst du sie freilassen?"
o 17 "Wann wirst du die freilassen, die Edelsteine angehäuft hat, wann wirst du sie freilassen?"

o 18 "Ich, die Silber hatte, mein Silber ist zu Ende."
o 19 "Ich, die ich Lapis hatte, meine Edelsteine sind am Ende."
o 20 "Meine Taverne wurde in ihrer Gegenwart zerstört!"
o 21 "Meine Taverne wurde in ihrem Beisein vernichtet!"
o 22 "Mein Vater verunreinigte das Silber in ihrem Beisein!"
o 23 "Mein Vater plünderte Edelsteine vor ihr!"
o 24 "Ich weine über den Weisen, der sich klagend hinlegt."
o 25 "Ich weine wegen Gašangirgilu, die sich klagend hinlegt."


r 1 ... wehklagend in unserem Haus ...
r 3 ... in der Steppe mit Weinen und Seufzen ...
r 4 Wenn meine Mutter, die mich geboren hat, schreckliche Tränen weint, ...
r 5 Ich will zu Enlil gehen und schreien: "Wehe dem, der ..."
r 6 Ich will dorthin gehen und schreien: "Wehe, meine zerstörte Stadt!", schreien: "Wehe, der, der ..."
r 7 Mein zerstörtes Haus, meine zerstörte Stadt, ... wirklich ...
r 8 Sie wringt ihre reinen Hände, sie weint bitterlich.
r 9 Sie pocht auf ihre Brüste, als wären sie eine reine U-Trommel, sie weint bitterlich.
r 10 Sie reißt ihr Haar aus wie Gras im Wald, sie weint bitterlich.

r 11 Zu jener Zeit, nachdem diese Worte gehört wurden,
r 12 ließ die grimmige Herrin Ereschkigal ihre Schwester zurückkehren.
r 13 Meine Weise, die Herrin Gašangirgilu, kam aus der Unterwelt hervor.

r 14 Eršema von Ningirgilu. (Inanna = Gašangirgilu)




Abweichende Zeilen unter dem Kolophon:

r 15 Du bist die wahre Dame, die klagend am Boden liegt, niemand kann dich erwecken!
r 16 Du liegst unter den Knospen und Zweigen, niemand kann dich aufrichten!
r 17 Du liegst unter den Knospen an meinem reinen Ort, niemand kann dich aufrichten!
r 18 Du liegst an dem reinen Ort, dem versunkenen Ort, niemand kann dich aufrichten!
r 19 Du liegst an meinem Ort der Stille, niemand kann dich aufrichten!
r 20 Nachdem mein Vater mit dem Silber fertig war.
r 21 Nachdem mein Vater mit den Edelsteinen fertig war.




obel (upenn.edu)
CT 15, pl. 23, BM 023584 (P345457) - Cuneiform Digital Library Initiative (mpg.de)

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