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Das Königtum im Himmel


„Das Lied vom Ursprung“: Das Königtum im Himmel oder die Theogonie


01 -- [ ... ]
02 -- Die uralten Götter, die [ ... ],
03 -- diese uralten Götter, die mächtigen, mögen zuhören.
04 -- Nara, Napšara, Minki (und) Ammunki mögen zuhören.
05 -- Ammezzadu [ ... ], Vater (und) Mutter der/s [ ... ] mögen zuhören.
06 -- [ ... ] Vater (und) Mutter der Išḫara mögen zuhören.
07 -- Ellil (und) NIN.LIL, die unten und oben mächtige und beständige Götter sind,
08 -- [ ... ] und Ruhe mögen zuhören.
09 -- Vormals, in früheren Jahren, war Alalu im Himmel König.
10 -- Alalu sitzt auf dem Thron.
11 -- Der starke Anu aber, der erste der Götter, steht vor ihm
12 -- und verneigt sich hinab zu (seinen) Füßen.
13 -- Trinkbecher aber gibt er ihm in seine Hand.
14 -- Für neun gezählte Jahre war Alalu im Himmel König.
15 -- Im neunten Jahr aber lieferte Anu dem Alalu einen Kampf
16 -- (und) besiegte ihn, den Alalu,
17 -- Er lief vor ihm davon.
18 -- In die dunkle Erde hinab ging er.
19 -- Er ging hinab in die dunkle Erde.
20 -- Auf den Thron aber setzte sich Anu.
21 -- Anu sitzt auf seinem Thron.
22 -- Der starke Kumarbi aber gibt ihm zu Trinken
23 -- (und) verneigt sich zu seinen Füßen hinab.
24 -- Trinkbecher gibt er ihm in seine Hand.
25 -- Für neun gezählte Jahre war Anu im Himmel König.
26 -- Im neunten Jahr aber lieferte Anu dem Kumarbi einen Kampf.
27 -- Kumarbi, des Alalu Nachkomme, lieferte dem Anu einen Kampf.
28 -- Kumarbis Augen hält er nicht mehr stand, der Anu.
29 -- Dem Kumarbi entschlüpfte er aus seiner Hand,
30 -- und er floh, Anu,
31 -- und er ging in den Himmel.
32 -- Hinter ihm näherte er sich, der Kumarbi,
33 -- ergriff ihn an den Füßen, den Anu,
34 -- und zog ihn aus dem Himmel hinab.
35 -- Er biss seine Genitalien ab.
36 -- Seine Männlichkeit vermischte sich in Kumarbis Innerem wie Bronze.
37 -- Als Kumarbi des Anu Männlichkeit hinuntergeschluckt hatte,
38 -- freute er sich
39 -- und lachte.
40 -- Zum ihm drehte er sich zurück, der Anu,
41 -- (und) begann, zu Kumarbi zu sprechen:
42 -- „Freust du dich über dein Inneres,
43 -- weil du meine Männlichkeit verschluckt hast?
44 -- Freu dich nicht über dein Inneres!
45 -- In dein Inneres habe ich dir eine Last gelegt:
46 -- Dabei habe ich dich geschwängert mit dem Wettergott, dem Gewichtigen;
47 -- zum zweiten aber habe ich dich geschwängert mit dem Aranzaḫfluss, dem Unaufhaltsamen;
48 -- und zum dritten habe ich dich geschwängert mit dem gewichtigen Tašmišu
49 -- und dir drei schreckliche Götter in dein Inneres (als) Last gelegt.
50 -- Deshalb/Später wirst du (damit) enden, die Felsen des Taššaberges mit deinem Kopf zu schlagen.
51 -- Als Anu aufgehört hatte zu sprechen,
52 -- ging er hinauf in den Himmel,
53 -- und versteckte sich.
54 -- Aus dem Mund spuckte Kumarbi, der weise König, aus,
55 -- aus dem Mund spuckte er des Mundes [ ... , (mit) ... ] vermischt aus.
56 -- Weil/Was Kumarbi nach oben herausspuckte,
57 -- nahm der Berg Kanzura den gefürchteten Gott auf.
58 -- Kumarbi aber ging gesundet ... nach Nippur
59 -- und setzte sich auf den herrschaftlichen [ Thron?]
60 -- Kumarbi [ ... ] nicht …
61 --  ... zählt [ ... ]
62 -- Der siebte Monat trat ein.
63 -- [ ... ] in seinem Inneren [ ... ]
64 -- „Komm dem Kumarbi heraus auch aus seinem kräftigen [ ... ],
65 -- oder komm ihm aus der Schwellung heraus,
66 -- oder komm ihm aus dem guten Ort heraus.“
67 -- A.GILIM begann, die Worte gegenüber Kumarbi, (nämlich) seinem Inneren, zu sprechen:
68 -- „Du sollst leben, Herr der Quellen der Weisheit!“
69 -- Wenn [ ... ] herauszukommen?,
70 -- er hat dir, dem Kumarbi, unten …  gebissen.
71 -- Welche [ ... ]?
72 -- Die Erde gibt mir ihre Mannhaftigkeit/Kraft.
73 -- Der Himmel gibt mir seine Heldenhaftigkeit.
74 -- Anu aber gibt mir seine Männlichkeit.
75 -- Kumarbi aber gibt mir Verstand.
76 -- Nara gibt mir Mannhaftigkeit?.
77 -- Napšara aber gibt mir [ ... ]
78 -- [ ... ] den Weinstock?.
79 -- Ellil gibt mir seine Mannhaftigkeit, [ ... ], seine Gewichtigkeit und seinen Verstand.
80 -- [ ... ] des ganzen Inneren [ ... ]
81 -- [ ... ] im [ ... ] und [ ... ] der Seele [ ... ]
82 -- [ ... ]
83 -- [ ... ]
84 -- [ ... ]
85 -- bekämpf[- ... ] den Šeri.
86 -- [ ... ] einmal [ ... ] den? Lastkarren.
87 -- [ ... ] gibt schwer [ ... ] die [ ... ]
88 -- Sie sollen vor mir [ ... ] stehen.
89 -- Šuwaliyat …
90 -- Als [ ... ] mir [ ... ] gab,
91 -- [ ... ] er mir [ ... ]
92 -- Anu begann zu sprechen:
93 -- „Komm [ ... ]
94 -- Ich fürchtete dich, das zornig blickende [ ... ]
95 -- Du [ ...].
96 -- Die [ ... ], die ich alle gab,
97 -- komm [ ... ] Himmel?!
98 -- Wie eine Frau [ ... ] des [ … ] sie ihn, hervor mit [ ... ],
99 -- komm ebenso!
100 -- Wettergott der Stadt [ ... ], komm!
101 -- Komm mit Donner aus den [ ... ]!
102 -- Komm [ ... ] alle [... ]
103 -- Wenn es gut (ist),
104 -- komm aus dem guten Ort.“
105 -- Er begann, in Kumarbis Innerem zu sprechen:
106 -- „[ ... ] die stehenden [ ... ] den Ort [ ... ]
107 -- Wenn ich [ ... ],
108 -- zerquetscht [ ... ] die wie Rohr.
109 -- Wen[n] ich [aus] dem guten Ort herauskomme,
110 -- wird es mich deswegen auch verunreinigen.
111 -- Im Himmel (und) auf der Erde [ ... ]
112 -- wird es mich mit dem Ohr verunreinigen.
113 -- Wenn ich aus dem guten Ort aber herauskomme,
114 -- schreit es mir [ ... ] wie eine Frau [ ... ]
115 -- Als ich den Wettergott des Himmels hinein- … ,
116 -- bestimmte ich es.
117 -- Wie einen Stein zerbrach er ihn, seinen Kopf, den Kumarbi,
118 -- und diesem oben aus seinem Kopf kam er, KA.ZAL, der heldenhafte König.“
119 -- Als er ging,
120 -- trat er vor Ea.
121 -- Kumarbi verneigte sich,
122 -- und fiel nieder.
123 -- Kumarbi änderte sich aus …
124 -- Er fragte nach NAM.ḪE, der Kumarbi,
125 -- [und er begann], Ea gegenüber zu sprechen:
126 -- „Gib mir den Sohn!
127 -- Ich werde ihn auffressen.
128 -- Die Frau, die mir [ ... ],
129 -- [ ... ]
130 -- Auch die [ ... ], die mir ihn, den Wettergott, [ ... ],
131 -- werde ich auffressen.
132 -- Ich werde [ihn] wie dünnes Rohr zerbrechen.
133 -- [ … ]
134 -- [ ... ] verletze ich [ ... ] vorne [ ... ]
135 --  ... ordnete [ ... ] an.
136 -- Er hörte auf zu [ ... ], Ea.
137 -- „Frage [ ... ]!
138 -- Sammelte er ihn von selbst zusammen?“
139 -- [ ... ] den Kumarbi [ ... ]
140 -- [ ... ], Ea?.
141 -- Er begann, zu ihm hinzusehen.
142 -- Kumarbi begann, [ ... ] zu essen.
143 -- Der Diorit aber [ … ] dem Kumarbi in seinem Mund die Zähne.
144 -- Als er ihm die Zähne in seinem Mund ge[...]t hatte,
145 -- [ ... ]
146 -- und er begann zu klagen.
147 -- Kumarbi [ ... ]
148 -- und begann, die Worte zu sprechen:
149 -- „Ich fürchtete [ ... ]
150 -- Ich [ ... ]“
151 -- Wie das Greisenalter? [ ... ] Kumarbi [ ... ]
152 -- Er begann, zu Kumarbi zu sprechen:
153 -- „Man soll [ ... ] nennen.
154 -- Er soll [ ... ] liegen.“
155 -- Den Diorit aber warf [ ... ] in [eine Grube?].
156 -- „Von jetzt an soll man es dir [ ... ] nennen.
157 -- Die Reichen, die Helden (und) die Herren sollen dir Rinder (und) Schafe schlachten.
158 -- Die Armen aber sollen dir mit memal-Speise opfern.
159 -- Nicht wie [ ... ] sie [ ... ]
160 -- Weil/Was [ ... ] den Kumarbi aus dem Mund [ ... ],
161 -- [ ... ] niemand wieder [ ... ]
162 -- [ ... ] sprach er, der Kumarbi:
163 -- [ ... ] entstand in seinem Körper! [ ... ]
164 -- [ ... ]-en die Länder oben und unten.
165 -- Die Reichen begannen, mit Rindern (und) Widdern zu schlachten.
166 -- Die Armen aber begannen, mit memal-Speise zu opfern.
167 -- [ ... ] begannen [ ... ]
168 -- Seinen Kopf verschlossen sie [ ... ] wie ein Kleidungsstück, seinen Kopf, den Kumarbi.
169 -- Aus dem guten Ort kam der heldenhafte Wettergott heraus.
170 -- [ ... ], die Schicksalsgöttinnen.
171 -- [ ... ] seinen guten Ort wie ein Kleidungsstück [ ... ]
172 -- [ ... ] seinen  ... Ort so wie [ ... ] den zweiten Platz [ ... ]
173 -- Dem Aranzaḫfluss aber [ ... ] danach [ ... ]
174 -- [ ... ] kam heraus.
175 -- [ ... ] ließen ihn gebären.
176 -- Als [ ... ] den Kumarbi wie eine Frau des Bettes? … ,
177 -- [ ... ] dem Berg Kanzura [ ... ]
178 -- Sie ließen ihn gebären, den Berg Kanzura.
179 -- [ ... ], der Held, kam (hervor).
180 -- [ ... ] kam aus dem guten Ort heraus.
181 -- [ ... ] und [ ... -]te, Anu.
182 -- [ ... ] beobachtet [ ... ]
183 -- [ ... begann] zu [sprechen]:
184 -- „[ ... ]
185 -- Oder [ ... ]
186 -- Wir vernichten [ ... ]
187 -- Anu [ ... ]
188 -- [ ... ] aber vernichten wir ihn [ ... ]
189 -- [ ... ] in unserem Inneren [ ... ]
190 -- Wir vernichten NAM.ḪE [ ... ].
191 -- Wenn [ ... ] wie [ ... ],
192 -- [ ... ] die Worte, die [ ... ] sprach/du sprachst,
193 -- [ ... ] vernichtest du den Kumarbi.
194 -- [ ... ]
195 -- [ ... ] und auf meinen Thron [ ... ]
196 -- [ ... ] den Kumarbi.
197 -- Wer uns [ ... ],
198 -- [ ... ], den Wettergott.
199 -- Wenn [ ... ] aber [ ... ] wächst,
200 -- machen [ ... ] irgendeinen anderen.
201 -- [ ... ] lässt [ ... ] los.
202 -- [ ... ]
203 -- Lass ihn los!
204 -- [ ... ] der Herr der Quellen der Weisheit.
205 -- Mach [ ... ] zum König!
206 -- [ ... ] des Wortes [ ... ]
207 -- [ ... ] auf der Fußsohle? [ ... ]
208 -- Als der Wettergott [ ... ]
209 -- wurde [ ... ]im Innern böse.
210 -- [ ... ] sprach zu Šeri:
211 -- „[ ... ] kommen gegen [ ... ] zum Kampf.
212 --  ... besiegt [ ... ]
213 -- Auch Kumarbi  ... erhebt sich,
214 -- und Ea [ ... ], der Sohn,
215 -- und der Sonnengott [ ... ].
216 -- Ich jagte [ ... ] in der Zeit [ ... ]
217 -- Ich besiegte ihn [ ... ]
218 -- Auch den Zababa [ ... ],
219 -- sobald ich ihn in die Stadt brachte,
220 -- wer kämpft jetzt noch  ... gegen mich?
221 -- Šeri antwortete dem Wettergott:
222 -- „Mein Herr, warum verfluchst du sie?
223 -- [ ... ], die Götter.
224 -- Mein Herr, warum verfluchst du sie?
225 -- [ ... ], warum verfluchst du EN.KI und [ ... ]?“
226 -- [ ... ] hört [ ... ]
227 -- Ea [ ... ] mit [ …] nicht ebenso [ ... ]
228 -- [ …] deine große Weisheit (ist) so groß wie das Land.
229 -- Das kraftvolle? [ ... ] kommt zu dir [ ... ]
230 -- Du kommst [ ... ] Nacken [ ... ]
231 -- Du kannst (es) nicht heben.“
232 -- [ ... ] sagt:
233 -- „Ich [ ... ]
234 -- Er (ist) weise [ ... ], (der Gott) Ea.
235 -- [ ... ]
236 --  ... Kampf  ..., Ea.
237 -- [ ... ] in [ ... ]
238 -- „[ ... ]-Vogel [ ... ] des [ ... ]
239 -- [ ... ] soll sich in [ ... ] lösen.
240 -- Und die Augenbraue [ ... ] sich [ ... ]
241 -- [ ... ] soll aus [ ... ] dem Gold [ ... ] machen.
242 -- Als Ea die Worte hörte,
243 -- wurde er ihm im Inneren böse.
244 -- Und Ea begann, die Worte zur Schutzgottheit des Feldes(?) zu antworten:
245 -- „Sprich mir keine Verwünschungen (aus)!
246 -- Wer mich verflucht hat,
247 -- verflucht mich [ ... ]
248 -- Du, die du mir wieder [ ... ],
249 -- du verfluchst mich.
250 -- Unter einem Topf Bier [ ... ],
251 -- und der Topf da schmilzt.“
252 -- [ ... ]
253 -- [ ... ]
254 --  ... Lastkarren [ ... ]
255 --  ... mit dem Lastkarren [ ... ]
256 -- [ ... ]
257 -- und [ ... ]
258 -- Als der sechste Monat vergangen war,
259 -- [ ... ] Lastkarren …
260 -- [ ... ] Lastkarren Männlichkeit? …
261 -- [ ... ] Lastkarren wieder/zurück [ ... ] Stadt [ ... ]
262 -- Er nahm Verstand für sich,
263 -- [ ... ]
264 -- Ea, [Herr der Weisheit ... ]
265 -- [ ... ] ging nach Abzuwa.
266 --  ... weiß er.
267 -- Auch Ea, Herr der Weisheit, zählt die Monate:
268 -- Der erste Monat, der zweite Monat, der dritte Monat verging.
269 -- Der vierte Monat, der fünfte Monat, der sechste Monat verging.
270 -- Der siebte Monat, der achte Monat, der neunte Monat verging,
271 -- und der zehnte Monat trat ein.
272 -- Im zehnten Monat begann die Erde zu kreißen.
273 -- Als die Erde kreißte,
274 -- gebar sie [ ... ] Söhne.
275 -- Ein Bote ging.
276 -- [ ... ] erkannte [ ... ] auf seinem Thron an.
277 -- Ea sandte das erstklassige Wort [ ... ] aus:
278 -- „Die Erde gebar zwei Söhne.“
279 --  ... hörte [ ... ] die Worte des Ea.
280 -- Ihm [ ... ] mündlich der Bote aber, der hinab ging,
281 -- durch ihn sandte der König ein Geschenk.
282 -- Ein Gewand seines Körpers …  ihm.
283 -- Ein Mantel ihm, Gott auf die Brust [ ... ]
284 -- ein IPANTU aus Silber für den Boten,
285 -- zwischen [ihnen] umwindet er [ ... ].

286 -- Erste Tafel des Liedes des GÁxÈ.A, nicht fertig.
287 -- Von der Hand (des) Ašḫapala, Sohn des Tarḫuntaššu,
288 -- Enkel des LAMMA-SUM
289 -- und Urenkel des Waršiya.
290 -- Ausgebildeter des Ziti.
291 -- Die Tafel war abgerieben,
292 -- und ich, Ašḫapala, habe sie vor Ziti (ab)geschrieben.
293 -- [ ... ]
294 -- [ ... ]
295 -- [ ... ]
296 --  ... nicht [ ... ] 



Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 344 (TRde 2009-08-31)


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andere Übersetzung

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01 [...] welche frühere Götter sind, 
02 [...] die mächtigen Götter mögen zuhören: Nara,  
03 Napschara, Minki, Ammunki, Ammezzadu, (alle) mögen zuhören. 
04 […] Vater und Mutter mögen zuhören. 
05 [...] Vater (und) Mutter der Ischhara mögen zuhören. Ellil 
06 und Ninlil, die unten und oben stark und mächtig sind, 
07 mögen zuhören. Die... des kulkulimma mögen zuhören. Einst, 
08 in früheren Jahren war Alalu im Himmel König. Alalu allein saß auf dem Götterthron. Der starke Anu, der erste unter den Göttern, 
10 stellte sich vor ihn als Diener und neigte sich zu seinen Füßen nieder. 
11 Er überreichte ihm die Becher zum Trinken in seine Hand. 
12 Nur für neun zu zählende Jahre war Alalu König im Himmel. Im neunten Jahr 
13 lieferte Anu gegen Alalu einen Kampf. Er besiegte Alalu; 
l4 dieser floh vor ihm und ging in die dunkle Erde hinunter. 
15 Ja hinunter in die dunkle Erde ging er. Anu setzte sich auf den Thron. 
16 Anu sitzt nun auf dem Götterthron; der starke Kumarbi reicht ihm nun zu trinken. 
17 Er neigte sich zu seinen Füßen nieder und überreichte ihm die Becher zum Trinken in seine Hand.
18 Nur für neun zu zählende Jahre war Anu König im Himmel. Im neunten Jahr 
19 zog Kumarbi gegen Anu zum Kampf. Kumarbi, Alalus Sproß, 
20 lieferte gegen Anu einen Kampf. Kumarbis Augen kann er 
21 nicht standhalten. Den Händen des Kumarbi 
22 konnte er aber entkommen und fliehen, Anu. Er ging zum Himmel. 
23 Kumarbi folgte ihm hinterher und packte ihn an seinen Füßen, den Anu, 
24 und zog ihn vom Himmel herunter. 
25 Seine Lenden biß er ab. Seine Mannheit 
26 vermischte sich in Kumarbis Innerem wie Bronze (mit Zinn). Kumarbi schluckte Anus Mannheit hinunter; 
27 er (Kumarbi) freute sich sehr darüber und lachte. Anu wandte sich zurück 
28 zu Kumarbi und begann zu sprechen: "Über dein Inneres 
29 freust du dich sehr, da du meine Mannheit geschluckt hast. 
30 Freue dich aber über dein Inneres nicht; denn in dein Inneres habe ich eine Last 
31 gelegt. Erstens habe ich dich mit dem ehrwürdigen Wettergott geschwängert. 
32 Zweitens habe ich dich mit dem unwiderstehlichen Fluß Aranzach geschwängert. 
33 Drittens habe ich dich mit dem ehrwürdigen Taschmischu geschwängert. Dazu noch drei furchtbare Götter 
34 habe ich in dein Inneres als Last gelegt. Aus Reue wirst du dazu kommen, 
35 mit deinem Kopf gegen die Felsen des Taschscha-Gebirges 
36 zu schlagen." 
37 Nachdem Anu aufgehört hatte zu sprechen, stieg er zum Himmel hinauf. 
38 Er, Kumarbi, der weise König, verbarg sich und spie aus seinem Mund; 
39 aus seinem Mund spie er heraus, was in seinem Mund 
40 vermischt war. Was Kumarbi ausspie, 
41 das konnte(?) das Ganzura-Gebirge als Frucht erregend betrachten(?). 
42 Kumarbi ging jammernd (?) nach Nippura. 

Vs. 
04 Marduka begann in seinem Inneren zu Kumarbi zu sprechen: >Mögest du am Leben bleiben, du Herr der Urweisheit"

11. Der Mythos vom Königtum der Götter und Kumarbi, CTH 344

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Zusammenfassung:

Zunächst werden mehrere Urgottheiten angerufen, sie mögen zuhören. Dann folgt der eigentliche Mythos.
In alten Tagen war Alalu König im Himmel und Anu war sein Mundschenk, der ihm zu Füßen saß. Nach neun Jahren lieferte Anu dem Alalu einen Kampf und vertrieb ihn. Alalu floh hinunter zur finsteren Erde. Dann war Anu König im Himmel und Kumarbi war sein Mundschenk. Nach neun Jahren kam es zum Kampf, bei dem Anu aus Kumarbis Handgriffen entweichen konnte und zum Himmel floh. Kumarbi aber zog den Anu an den Füßen vom Himmel herunter und biss ihm die Genitalien ab und Anus Sperma mischte sich in Kumarbis Bauch.

Kumarbi spie das Sperma auf den Berg Kanzura aus und begab sich nach Nippur. Der Text wird nun lückenhaft, aber es wird angenommen, dass das Ausgespiene zum Fluss Tigris (hurr. Aranzaḫ) wurde. Noch in Kumarbis Bauch unterhielt sich der Wettergott Teššup mit Anu, der ihm verriet, aus welcher Stelle er am Ende der Schwangerschaft aus Kumarbis Körper treten könne. Der Rest lässt noch erkennen, dass auch die Erde schwanger wird – wohl vom ausgespienen Sperma – und zwei Kinder gebiert. Kumarbi begibt sich zudem zu Ea, weil er seinen Sohn verschlingen möchte, erhält aber verdorbene Speisen. Ein Zauberer namens "Der Arme" wird geholt, um Teššups Geburt einzuleiten.

Nach der Geburt des Wettergottes verbündet sich Anu mit diesem und seinen Brüdern. Aber Kumarbi zeugt mehrere Kinder, darunter den Felsendämon Ullikummi, um seine Herrschaft zu sichern. Diese Kämpfe sind bekannt als "Lied von Ullikummi", der Mythos des Schlangendämonen Ḫedammu und der Mythos des Silberdämonen Ušḫuni.

https://de.wikipedia.org/wiki/Königtum_im_Himmel


Relief eines Gottes, analog zu Kumarbi, Tell Halaf, 9. Jhr. v.u.Z.

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In alten Tagen war Alalu König im Himmel geworden. Nachdem er den Thron bestiegen hatte, huldigte ihm Anu, der war der erste der Götter. Er reichte im den Becher. Neun Jahre herrschte Alalu, dann besiegte Anu ihn in seiner Schlacht, und Alalu floh vor ihm auf die dunkle erde. Anu aber bestieg den thron, und nun huldigte ihm Kumarbi, indem er ihm den Becher reichte. neun Jahre währte auch die Herrschaft Anus, bis er in einem gewaltigen Zweikampf dem Kumarbi unterlag, der ihn aus dem Himmelregiment stürzte. Bevor er ihn aber vom Thron stieß, biss er ihm die Schamteile ab und verschlang sie. Anu aber kehrte sich noch einmal zu ihm und verhieß ihm, dass er keinen grund zur Freude über diesen Sieg haben werde, denn nun brächte Kumarbi mit der Mannheit des Anu drei mächtige Götter zur Welt. Nachdem er das zu Kumarbi gesagt hatte, verschwand Anu und verbarg sich im Himmel. Kumarbi aber spie daraufhin die verschlungenen Schamteile des Anu wieder aus und begab sich voller Zorn nach Nippur. Was er aber ausgespieen hatte, fiel auf den Berg Kanzura, und die erde ward davon schwanger und gebar nach zehn Monaten zwei Söhne, den Tigris und den Gott Taschmischu, über deren Geburt Anu frohlockte, denn mit ihrer Hilfe gedachte er die Schmach, die Kumarbi ihm angetan hatte, zu rächen. Kumarbi hatte aber seinerzeit nicht alles ausspeien können, was er von den Schamteilen des Anu verschlungen hatte, und ging nun schwanger mit dem Gewittergott, der mit Hilfe einer List des alten Gottes Ea nach seiner Geburt dem Zugriff seines Gebärers Kumarbi entzogen wurde, der ihn verschlingen wollte. Auch dieser Sohn des Anu sollte zum Sturze des Kumarbi beitragen, ebenso wie der Kriegsgott Zababa und der Stier des Gewittergottes.

Quellen:
· W. Beltz „Das Tor der Götter“ S.45
· M. Eliade „Die Schöpfungsmythen“ S.160

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