CBS 8371 (Nippur), Ur-III
"Skorpionhochzeit" (FSB 64)
Die Hörner des Stieres sind eine Hörner-Standarten;
Sein Rückgrat ist ein Schilfrohrbündel;
Sein Leib ist Gold, auf den Boden gedrückt;
Seine Klauen sind Bronze, flitzen auf dem Boden umher.
Das ist ein En. Er nahm den Weg.
En nahm den Weg nach Gipar.
Inanna kommt an den Bräutigam heran (?),
Dumuzi kommt (?) mit dem Bräutigam (?).
Nachdem er kam,
Nachdem er kam,
Nachdem der schwarze Stier (1) kam,
Nachdem der weiße Stier (2) kam,
goss er (1) das Wasser seines Mundes aus,
zerstreute er (1) (damit) das Feuer seines Schwanzes;
nahm er (2) für mich das Wasser seines Mundes ein,
löschte er (2) (damit) das Feuer seines Schwanzes aus.
Nicht einmal Asalluhi,
Enkis Sohn, soll sie im abzu – UD.U.KIB von Eridu (?)
auflösen können!
Diese neusumerische Beschwörung gegen einen Skorpion hat zahlreiche Parallelen sowohl in älteren als auch in späteren Beschwörungen. Erst aus den parallelen Texten folgt, dass diese Beschwörung gegen einen Skorpion gerichtet ist, weil der Skorpion selbst im vorliegenden Text ungenannt bleibt. Der Skorpionhochzeit im eigentlichen Sinne des Wortes geht im Text eine Szene voraus, die mit der Heiligen Hochzeit assoziiert werden kann. Es handelt sich um En, Inana, Dumuzi und gipar, wo, wie bekannt, die Heilige Hochzeit stattgefunden hat. Diese Szene weist meiner Meinung nach auf das Thema der Beschwörung und deren Sitz im Leben hin, und zwar darauf, dass die Beschwörung im Ritus der Heiligen Hochzeit oder in einem ähnlichen Ritus, der die Fruchtbarkeit im Lande zu sichern versuchte, ihren Gebrauch fand. Diese Beschwörung mit den markant beschriebenen Szenen der Heiligen Hochzeit und der Paarung der Skorpione offenbart auch den wahren Sinn der früheren Beschwörungen aus Fāra und Ebla (FSB 62, 008), wo der Skorpion mit den gleichen Wörtern geschildert ist.
VAT 12597 I 1-9 (Šuruppak)
"Heilige Hochzeit" (FSB 61)
LAK358-nu-ru.
Der Skorpion des AB!
Hörner-Standarten sind (oben) gespalten.
Leib ist Gold;
Zunge und Körpermitte sind wie....
Der Bote geht.
(Das ist) der Spruch von Ningirim.
Enenuru.
(Für die) Befruchtung.
Der Skorpion!
Seine Hörner sind wie eine Standarte.
Sein Schwanz ist (oben) gespalten;
Sein Leib ist Gold;
(Seine) Zunge (und) seine Sehne sind wie ein kostbarer Stein.
Er sendet einen Leibwächter.
Das ist ein Spruch von Ningirim
Die Beschwörung ist wohl die älteste in der Reihe der Texte, die in sich die Erzählungen über die Hochzeit der Skorpione und die Heilige Hochzeit vereinigen. Möglicherweise waren sie Teil des Rituals der Heiligen Hochzeit. Das Thema der Beschwörung wird wohl in der ersten Zeile der Version B angedeutet: ĝèšdù „begatten“. Das Wort ĝèš-dù kommt nur in einem Text aus Ebla (B) vor. ĝèš ist Penis; zum Wort dù – „ein Junges im Muttertier pflanzen“ ,zum Verb ĝèš-dù „befruchten“. Das Wort ĝèš-dù „befruchten“ steht am Anfang des Textes unmittelbar nach der Einleitungsformel und hat anscheinend keine syntaktische Verbindung mit dem weiteren Text. Das Wort verbindet diesen Text thematisch mit einigen späteren sumerischen Beschwörungen, wo das Paarungszeremoniell der Skorpione im Kontext der heiligen Hochzeit beschrieben wird.
https://d-nb.info/1074139194/34
"Skorpionhochzeit" (FSB 64)
Die Hörner des Stieres sind eine Hörner-Standarten;
Sein Rückgrat ist ein Schilfrohrbündel;
Sein Leib ist Gold, auf den Boden gedrückt;
Seine Klauen sind Bronze, flitzen auf dem Boden umher.
Das ist ein En. Er nahm den Weg.
En nahm den Weg nach Gipar.
Inanna kommt an den Bräutigam heran (?),
Dumuzi kommt (?) mit dem Bräutigam (?).
Nachdem er kam,
Nachdem er kam,
Nachdem der schwarze Stier (1) kam,
Nachdem der weiße Stier (2) kam,
goss er (1) das Wasser seines Mundes aus,
zerstreute er (1) (damit) das Feuer seines Schwanzes;
nahm er (2) für mich das Wasser seines Mundes ein,
löschte er (2) (damit) das Feuer seines Schwanzes aus.
Nicht einmal Asalluhi,
Enkis Sohn, soll sie im abzu – UD.U.KIB von Eridu (?)
auflösen können!
Diese neusumerische Beschwörung gegen einen Skorpion hat zahlreiche Parallelen sowohl in älteren als auch in späteren Beschwörungen. Erst aus den parallelen Texten folgt, dass diese Beschwörung gegen einen Skorpion gerichtet ist, weil der Skorpion selbst im vorliegenden Text ungenannt bleibt. Der Skorpionhochzeit im eigentlichen Sinne des Wortes geht im Text eine Szene voraus, die mit der Heiligen Hochzeit assoziiert werden kann. Es handelt sich um En, Inana, Dumuzi und gipar, wo, wie bekannt, die Heilige Hochzeit stattgefunden hat. Diese Szene weist meiner Meinung nach auf das Thema der Beschwörung und deren Sitz im Leben hin, und zwar darauf, dass die Beschwörung im Ritus der Heiligen Hochzeit oder in einem ähnlichen Ritus, der die Fruchtbarkeit im Lande zu sichern versuchte, ihren Gebrauch fand. Diese Beschwörung mit den markant beschriebenen Szenen der Heiligen Hochzeit und der Paarung der Skorpione offenbart auch den wahren Sinn der früheren Beschwörungen aus Fāra und Ebla (FSB 62, 008), wo der Skorpion mit den gleichen Wörtern geschildert ist.
Old Babylonian (ca. 1900-1600 BC)
VAT 12597 I 1-9 (Šuruppak)
"Heilige Hochzeit" (FSB 61)
LAK358-nu-ru.
Der Skorpion des AB!
Hörner-Standarten sind (oben) gespalten.
Leib ist Gold;
Zunge und Körpermitte sind wie....
Der Bote geht.
(Das ist) der Spruch von Ningirim.
Enenuru.
(Für die) Befruchtung.
Der Skorpion!
Seine Hörner sind wie eine Standarte.
Sein Schwanz ist (oben) gespalten;
Sein Leib ist Gold;
(Seine) Zunge (und) seine Sehne sind wie ein kostbarer Stein.
Er sendet einen Leibwächter.
Das ist ein Spruch von Ningirim
Die Beschwörung ist wohl die älteste in der Reihe der Texte, die in sich die Erzählungen über die Hochzeit der Skorpione und die Heilige Hochzeit vereinigen. Möglicherweise waren sie Teil des Rituals der Heiligen Hochzeit. Das Thema der Beschwörung wird wohl in der ersten Zeile der Version B angedeutet: ĝèšdù „begatten“. Das Wort ĝèš-dù kommt nur in einem Text aus Ebla (B) vor. ĝèš ist Penis; zum Wort dù – „ein Junges im Muttertier pflanzen“ ,zum Verb ĝèš-dù „befruchten“. Das Wort ĝèš-dù „befruchten“ steht am Anfang des Textes unmittelbar nach der Einleitungsformel und hat anscheinend keine syntaktische Verbindung mit dem weiteren Text. Das Wort verbindet diesen Text thematisch mit einigen späteren sumerischen Beschwörungen, wo das Paarungszeremoniell der Skorpione im Kontext der heiligen Hochzeit beschrieben wird.
ED IIIa (ca. 2600-2500 BC)
https://d-nb.info/1074139194/34
Kommentare
Kommentar veröffentlichen