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Ein Schlaflied (Šulgi N)


1-5. Uah! Ach! Möge er durch mein Singen kräftig werden, möge er durch mein Singen gedeihen! Möge er starke Wurzeln, wie das Wurzelwerk schlagen, möge er (seine) Zweige wie eine Sakir-Pflanze ausbreiten!
6-11. Herr, hiervon kennst du unseren Aufenthaltsort; Unter diesen prächtigen Apfelbäumen, die den Fluß überragen, mag ein Vorübergehender seine Hand ausstrecken, möge (auch) jemand, der dort liegt, seine Hand erheben. Mein Sohn, der Schlaf wird dich überholen, der Schlaf wird sich bei dir niederschlagen.
12-18. Schlaf komm, Schlaf komm, Schlaf komm zu meinem Sohn, Schlaf (komm) schnell zu meinem Sohn! Lege seine offenen Augen schlafen, lege deine Hand auf seine funkelnden Augen - wie auch auf seine murmelnde Zunge, lass das Plappern nicht seinen Schlaf verderben.
19-23. Möge er deinen Schoß mit Emmer füllen, während ich Miniaturkäse für dich versüße, jenen Käse, welcher der Heiler der Menschheit ist, der Heiler der Menschheit, und des Sohnes des Herrn, der Sohn von Lord Šulgi.
24-30. In meinem Garten sind es die Salate, die ich gewässert habe, und unter den Salaten ist es der Gakkulsalat (Kresse ?), den ich gehackt habe. Lass den Herrn diesen Salat essen! Durch mein Singen lass mich ihm eine Frau geben, lass mich ihm eine Frau geben, lass mich ihm einen Sohn geben! Möge ein glückliches Kindermädchen mit ihm reden, möge ein glückliches Kindermädchen ihn säugen!
31-38. Lass mich eine Frau für meinen Sohn (finden), und möge sie ihm einen ebenso süßen Sohn gebären. Möge seine Frau in seiner warmen Umarmung liegen und möge sein Sohn in seinen ausgestreckten Armen liegen. Möge seine Frau glücklich mit ihm sein, und möge sein Sohn mit ihm glücklich sein. Möge seine junge Frau in seiner Umarmung glücklich sein, und möge sein Sohn kräftig auf seinen sanften Knien wachsen.
39-48. Du bist unruhig - ich bin beunruhigt, ich bin ganz still und schaue auf die Sterne, während die Mondsichel auf mein Gesicht scheint. Deine Knochen sollen an der Wand aufgereiht sein! (1) Der Mann der Mauer soll Tränen für dich vergießen! Der Mungo soll die Balag-Trommeln für dich schlagen! Der Gecko soll seine Wangen für dich aushöhlen! Die Fliege soll ihre Lippen für dich aufschlagen! Die Eidechse soll ihre Zunge für dich ausreißen!
49-56. Möge das Wiegenlied uns gedeihen lassen! Möge das Wiegenlied uns gedeihen lassen! Wenn du gedeihst, wenn du gedeihst, wenn du (erlernst) das Schütteln der Kannen, Schlafe süß ......, das süße Bett .......
2 Zeilen fragmentarisch
57-63. Möge eine Frau deine Unterstützung sein, und vielleicht ein Sohn. Möge ein Sohn dein Vermögen sein. Möge das gereinigte Korn deine Liebhaberin sein, und möge Ezina-Kusu (die Korngöttin) dir helfen. Mögest du eine für dich sprechende Schutzgöttin haben. Mögest du zu einer Regierung der günstigen Tage gebracht werden. Mögest du auf Festen lächeln.
64-66. (Aber) mein Sohn ist ……; er weiß (noch) nichts. Er kennt die Länge seines Alters nicht. Er kennt die Wohnung des ...... nicht.
67-73. Kannst du entdecken ....... Mögest du essen .......
Kannst du ...... sein. Mögest du ...... sein.
74-91. ...... Ziegen, Schafe und Esel ......
Ninkasi (die Göttin des Bieres) ...... in ihrem Bottich ......
Die Hirtenfrau ...... Er ...... die ...... der Dattelpalme. Als Erstlingsabgaben bietet er Sprößlinge der Dattelpalme an.
92-114. Was dich betrifft, schlafe nun! Möge deine Palme, die ihre Wedel ausstrecken und Freude verbreiten wie ein Feigenbaum. Platziere Holzkohle neben Urim! Platziere glühende Asche neben Unug! Ergreife den Mund des Feindes wie ......! Binde seine Arme wie Schilfbündel! Lass den Feind vor dir nieder kauern, damit er deinen Rücken nicht wie ein Sack aufreißt,
4 Zeilen fragmentarisch
ca. 6 Zeilen fehlen


(1) - das, was hier wie im Bezug von Totenritualen klingt, bezieht sich (wohl) darauf, das der Sohn schlafen soll 



Übersetzungshilfe aus: "Erzählungen aus dem Land Sumer" - herausgegeben von Konrad Volk

Šulgi 2094-2047 v.u.Z.





U-a a-u-a
In meinem Ururu-Gesang mag er groß werden,
In meinem Ururu-Gesang kann er groß werden,
Wie der Irina-Baum kann er stämmig werden,
Wie die Shakir-Pflanze mag er eine breite Krone bekommen.
Nach mehreren Zeilen fährt sie fort:
Komm Schlaf, komm Schlaf,
Komm, wo mein Sohn ist,
Setze seine ruhelosen Augen in Schlaf
Lege deine Hand auf seine gemalten Augen,
Und was seine plappernde Zunge angeht,
Lass die plappernde Zunge nicht schlafen (oder eher: nicht den Schlaf stören?).
Sie verspricht ihrem Sohn Salat und Käse, damit er sich besser fühlt und gegen Ende des Gesanges wünscht er sich eine Familie, Essen, Glück und den guten Willen der Götter:
Möge die Frau deine Unterstützung sein,
Möge der Sohn dein Los sein,
Möge die geronnene Gerste deine Braut sein,
Möge Ashnan, die Kusu-Göttin, dein Verbündeter sein,
Mögest du einen eloquenten Schutzengel haben,
Mögest du eine Herrschaft der glücklichen Tage erreichen,
Mögen die Feste deine Stirn hell machen.





Old Babylonian (ca. 1900-1600 BC)

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