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Za-mi an Nisaba (Šulgi B)



Ein Lobgesang von Šulgi (Šulgi B)

1-10. Um seinen Namen für alle Zeit bis in die fernen Tage berühmt zu machen und die Lobpreisgedichte über seine Macht, die Lieder über seine Macht und den anhaltenden Ruhm über seine außergewöhnliche Intelligenz, König Šulgi, König von Urim, der Nachwelt und den kommenden Tagen zu übermitteln, wurden die verborgene Weisheit der Lieder vor den mächtigen Sohn von Ninsumun dar gebracht. Er lobt seine eigene Kraft im Gesang und lobt seine eigene überlegene, ursprüngliche Intelligenz:

11-20. Ich bin ein König, Nachkomme, der von einem König gezeugt und von einer Königin geboren wurde. Ich, Šulgi, der Adlige, wurde von Geburt an mit einem günstigen Schicksal gesegnet. Als ich klein war, war ich in der Akademie, wo ich die Schreiberkunst von den Tafeln von Sumer und Akkad lernte. Keiner der Adligen konnte so auf Ton schreiben, wie ich es gekonnt habe. Dort, wo man regelmäßig für den Unterricht in der Schreibkunst hinging, qualifizierte ich mich in vollem Maße in Subtraktion, Addition, Abrechnung und Buchhaltung. Gerechter Nanibgal, Nisaba, gab mir reichlich Wissen und Verständnis. Ich bin ein erfahrener Schreiber, der nichts vernachlässigt.

21-38. Als ich, muskulös wie ein Gepard, galoppierend wie ein reinrassiger Esel im vollen Galopp aufsprang, brachte mir die Bevorzugung An´s Freude; Zu meiner Begeisterung sprach Enlil günstig über mich, und sie überreichten mir wegen meiner Gerechtigkeit das Zepter. Ich stelle meinen Fuß auf das Genick der fremden Länder; der Ruhm meiner Waffen ist bis weit in den Süden gedrungen, und mein Sieg wurde im Hochland begründet. Wenn ich Krieg und Streit auslöse, an einem Ort, den Enlil mir befohlen hat, gehe ich dem Hauptteil meiner Truppen voraus und kläre den Spähern das Gelände ab. Ich habe eine große Leidenschaft für Waffen. Ich trage nicht nur Lanze und Speer, sondern auch Schleudersteine. Die Tonkugeln, die tückischen Kugeln, die ich verschieße, fliegen wie ein heftiger Regensturm umher. In meiner Wut vergesse ich sie nicht.

39-51. Ich sähe Angst und Verwirrung im fremden Land. Ich sehe zu meinen Bruder und Freund, dem jungen Utu, als eine Quelle göttlicher Ermutigung. Ich, Šulgi, unterhalte mich mit ihm, wenn er sich dort aufrichtet; Er ist der Gott, der meine Schlachten im Auge behält. Der junge Utu, geliebt in den Bergen, ist die schützende Gottheit meiner Waffen; Durch seine Worte bin ich gestärkt und kampflustig. In diesen Schlachten, wo Waffen auf Waffen treffen, scheint Utu auf mich. So brach ich die Waffen des Hochlandes über meinem Knie und legte im Süden ein Joch um den Hals von Elam. Ich verstreute die Bevölkerung der Rebellenländer - wie hätten sie auch meinen Waffen widerstehen können? - wie Samen über Sumer und Akkad.

52-55. Lass mich rühmen, was ich getan habe. Der Ruhm meiner Macht ist weit und breit verbreitet. Meine Weisheit ist voller Scharfsinn. Übertreffen meine Leistungen nicht alle Qualifikationen?

56-76. Ich schreite vorwärts in der Erhabenheit, endlos durch das Espartogras und die Dickichte trampelnd und fange Elefant nach Elefant, fange die Kreaturen der Ebene; und ich setze dem heroische Brüllen in den Ebenen der verschiedenen Löwen, den Drachen der Ebenen, ein Ende, wo immer es herkommt und wohin es auch geht. Ich gehe ihnen weder mit einem Netz nach, noch lauere ich ihnen in einem Versteck auf; sondern lasse es zu einer Konfrontation von Stärke und Waffen kommen. Ich schleudere keine Waffe; wenn ich eine bitter-zackige Lanze in ihre Kehlen stürze, zucke ich bei ihrem Brüllen nicht zusammen. Ich bin keiner, der sich in ein Versteck zurückzieht, wenn ein Krieger einen anderen Krieger tötet, tue ich alles schnell auf der offenen Ebene. In der Wüste, wo die Pfade auslaufen, reduziere ich das Gebrüll im Versteck auf Stille. Im Schafstall und im Viehstall, wo die Köpfe ruhen, habe ich die Hirtenstämme beruhigt. Laß niemanden jemals über mich reden: "Könnte er sie wirklich alle allein unterwerfen?" Die Anzahl der Löwen, die ich mit meinen Waffen genommen habe, ist grenzenlos; ihre Summe ist unbekannt.

77-80. Lass mich rühmen, was ich getan habe. Der Ruhm meiner Macht ist weit und breit verbreitet. Meine Weisheit ist voller Scharfsinn. Übertreffen meine Leistungen nicht alle Qualifikationen?

81-94. Ich bin Šulgi, Gott der Männlichkeit, der Erste der Truppen. Wenn ich die Bogensehne am Bogen dehne, wenn ich einen perfekten Pfeil dazu habe, verschieße ich mit voller Kraft den Pfeil des Bogens. Der große wilde Stier, der Stier des Himmels, die wilde Kuh und der Bison brüllen. Wenn sie über die Ausläufer der Berge kommen, schieße ich stachelnde Pfeile auf sie mit meiner mächtigen Kraft. [1 Zeile unklar]. Wenn sie auf der Ebene zusammenbrechen, stürze ich sie um wie alte Türme. Ich lasse ihre Köpfe wie zerquetschte Krümel auf den Boden fallen. Wegen der wilden Esel setze ich keine Schlingen, grabe keine Gruben, schieße keine Pfeile gegen sie. Aber ich renne hinter ihnen her wie gegen meine eigenen Rivalen; Ich versuche nicht, sie zu umzingeln, um ihre Jungen zu töten, so wie die Leute kleine Eselfohlen töten.

95-113. Wenn ein stämmiges Wildschwein über die Ebene rennt, durchbohre ich seine Lungen mit einem Pfeil. Mit nur einem Schuss von mir bringe ich es zu Boden; kein einzelner Gefolgsmann aus meinen Regimentern kann mich im Bogenschießen übertreffen. Ich bin ein Mann mit scharfen Augen. Wenn ich die (Kompanien?) der Elitetruppen anführe, weiß ich am besten, wie man den Wurfstab so schnell wie das Licht, das vom Himmel ausgeht, wirft. Was ich geschlagen habe, erhebt sich nicht mehr von seinem Platz. [1 Zeile unklar]. Ich kann einen Ball (Tonkugelgeschoß?) so hoch in die Luft werfen, als wäre es ein Lappen. Ich kann Vierfüßler mit der Schleuder blitzschnell bezwingen. Ich, Šulgi, kann mit schnellem Tempo eine Ziege fangen; Nichts übertrifft meine Macht. ......die mir wurde gegeben. Wo immer ich meine Schritte hinleite, erreiche ich etwas; Wenn ich aus der Wüste zurückkehre, bringe ich immer etwas mehr für sie mit - für Ninsumun, meine eigene Mutter, ich bin ihr Sohn von fünf Dingen, von 10 Dingen ( = von allem).

114-117. Lass mich rühmen, was ich getan habe. Der Ruhm meiner Macht ist weit und breit verbreitet. Meine Weisheit ist voller Scharfsinn. Übertreffen meine Leistungen nicht alle Qualifikationen?

118-130. Ich, der König, bin der hervorragendste Kämpfer des Landes gegen den Feind. Ich, Šulgi, bin respektiert für meine immense körperliche Stärke. Ich bin mächtig. Nichts widersteht mir; Ich kenne keine Rückschläge. Meine Lastkähne auf dem Fluss sinken nicht unter mir; meine Eselschaften brechen nicht unter mir zusammen. Vorwärts schreitend wie mein Bruder und Freund, der junge Utu, wie mit den Beinen eines Löwen, bin ich der gute Pfleger meiner Staub machenden Esel, die so grölen, wie Löwen brüllen. Wie bei einem Hengst ist meine Stärke während des Rennens unerschütterlich; Ich komme zuerst im Rennen an, und meine Knie werden nicht müde. Ich habe keine Angst; Ich tanze mit Freude. Meine Worte sollen niemals vergessen werden. Das Lob für mich wegen meiner zuverlässigen Urteile ist in aller Munde.

131-149. Ich bin ein rituell reiner Omen-Interpret. Ich bin der Nintur (Schöpfergottheit) der Omensammlungen. Diese Worte der Götter sind für die genaue Ausführung von Handwasch- und Reinigungsriten, für Lobpreisungen der Priesterin oder für ihre Inthronisation im ĝipar, sowie für die Wahl der Lumaḫ und Nindīir-Priester durch heilige Opferschauen von herausragendem Wert, und ebenso um den Süden anzugreifen oder das Hochland zu besiegen, um das Emblemhaus zu öffnen, um Lanzen im "Kampfwasser" (Blut) zu waschen und um geschickte Entscheidungen über die rebellischen Länder zu treffen. Nachdem ich durch die Opferschau eines weißes Lamm und eines Schafes ein solides Omen bestimmt habe, werden Wasser und Mehl am Ort der Beschwörung geopfert. Dann, während ich die Schafe mit Worten des Gebets vorbereite, schaut mein Wahrsager so überrascht, wie ein Idiot. Das vorbereitete Schaf wird mir zur Verfügung gestellt, und ich verwechsle niemals ein günstiges Zeichen mit einem ungünstigen. Ich selbst habe eine klare Intuition, und ich urteile mit meinen eigenen Augen. Im Innersten von nur einem Schaf kann ich, der König, die Anzeichen für alles und jegliches finden.

150-153. Lass mich rühmen, was ich getan habe. Der Ruhm meiner Macht ist weit und breit verbreitet. Meine Weisheit ist voller Scharfsinn. Übertreffen meine Leistungen nicht alle Qualifikationen?

154-174. Ich, Šulgi, König von Urim, habe mich auch der Musik gewidmet. Nichts ist zu kompliziert für mich; Ich kenne das volle Ausmaß der Tigi(lieder) und der Adab(lieder), (habe) die Perfektion der Kunst der Musik. Wenn ich die Bünde an der Laute greife, die mein Herz entzückt, verletze ich niemals den Hals (des Instruments); Ich habe Regeln für das Heben und Senken der Intervalle entwickelt. Auf der gu-uš Lyra kenne ich die melodische Stimmung. Ich kenne das sa-eš und trommle auf seiner musikalischen Resonanzkörper. Ich kann das Miritum in meine Hände nehmen, ....... Ich kenne die Fingertechnik des alĝar und des Sabitum aus königlicher Schöpfungen. Ebenso kann ich Klänge auf dem Urzababitum, dem ḫarḫar, dem Zanaru, dem Ur-Gula und dem Dim-Lu-Magura erzeugen. Selbst wenn sie mir wie einem fähigen Musiker ein Musikinstrument bringen, welches ich noch nicht gehört habe - wenn ich es aufführe, mache ich seinen wahren Klang bekannt; Ich kann es genauso handhaben wie etwas, das ich zuvor (bereits) in meinen Händen hatte. Stimmen, Besaiten, Säubern und Befestigen sind nicht außerhalb meiner Fähigkeiten. Ich lasse die Rohrpfeife nicht wie eine rustikale Pfeife klingen, und aus eigener Initiative kann ich ein šumunša jammern oder eine Klage machen, so wie jeder, der dies regelmäßig tut.

175-189. Ich schenke Freude und Fröhlichkeit, und ich verbringe meine Tage in Prunk und Pracht aus. Aber die Leute sollten sich überlegen - egal ob man Ansehen hat - dass am unausweichlichen Ende des Lebens niemandem die bittere Galle des Landes der Unterdrückung erspart bleiben wird. Aber ich bin jemand, der mächtig genug ist, um auf seine eigene Kraft zu vertrauen. Wer auf seinen eigenen erhabenen Namen vertraut, kann große Dinge tun. Warum sollte er weniger tun? Seitdem mich meine wahre Mutter Ninsumun, zusammen mit meiner Mutter gebar, um Freude und Fröhlichkeit zu schenken, liebte sie hingebungsvoll meine ungeborene Frucht. Sie hat keinen Skandal von irgendjemandes Mund ertragen. Bevor sie ihren Jungen gebar, verbrachte diese Dame in größter Freude ihre Zeit in meinem Palast.

190-205. Vor Utu, Sohn von Ningal, erkläre ich, Šulgi, dass ich in meinem langen Leben, in dem ich seit dem Tag, an dem mein königliches Schicksal bestimmt war, große Dinge vollbracht habe, in meinem Leben, in dem alles in zufriedener Weise zur Verfügung stand, mir nie etwas fehlte . Bis in die ferne Zukunft möge dieses Lied den Namen von mir, dem König, mit einem Leben von langen Tagen segnen. Da ich musikalisch bin und beredsam bin, bin ich ein himmlischer Stern der Standhaftigkeit. Es ist eine Ehrfurcht gebietende Stirn, die Paläste errichtet, so wie ein Pflock und eine Messschnur die Städte erbauen. Mit der Großartigkeit, die von meiner Stirn ausgeht, welche ich die (Menschen der) Fremdländer wie ein Nasenseil tragen lasse, und dem angsteinflößenden Glanz, meiner persönlichen Waffe, die ich dem (Fremd-)Land wie ein Halsband aufbürde, bin ich im Stande, Verbrechen an den Wurzeln zu packen und rückgängig zu machen. Ich habe die Fähigkeit, große Dinge mit (nur) einem Wort in Einklang zu bringen.

206-220. Wenn ich ...... wie ein Sturzbach mit dem Gebrüll eines großen Sturms, bei der Eroberung einer Zitadelle in Elam (bin) ......, kann ich (erstens) verstehen, was ihr Sprecher antwortet. (Zweitens) Bin ich der Herkunft nach ein Sohn von Sumer; Ich bin ein Krieger, ein Krieger von Sumer. Drittens kann ich mich mit einem Mann aus den schwarzen Bergen unterhalten. Viertens kann ich mit einem Mann von Martu, einem Mann der Berge, als Übersetzer arbeiten. Ich selbst kann seine verwirrten Worte in seiner eigenen Sprache korrigieren. Fünftens, wenn ein Mann von Subir schreit ......, kann ich sogar die Worte in seiner Sprache unterscheiden, obwohl ich kein Mitbürger von ihm bin. Wenn ich in den Rechtssachen von Sumer Gerechtigkeit schaffe, gebe ich Antworten in allen fünf Sprachen. In meinem Palast wechselt niemand im Gespräch so schnell in eine andere Sprache wie ich.

221-243. Wenn ich ein vollendetes Urteil ausspreche, wird es herzlich willkommen geheißen, denn ich bin weise und erhaben im Königtum. So dass meine beratenden Versammlungen, die zusammen sitzen, um sich um die Menschen zu kümmern, Respekt in ihren Herzen hervorrufen, wenn der Hauptkünder das Horn ertönen lässt, sollten sie darüber nachdenken und debattieren; und damit der Rat die Politik richtig entscheiden sollte, habe ich meinen Gouverneuren beigebracht, zu beraten und zu debattieren. Während die Worte an ihren Esstischen wie ein Fluss fließen, gehe ich gegen das Verbrechen vor, so dass die Fundamente für meine weiten Herrschaften gesichert sind. Ich besiege eine Stadt mit Worten als Waffen, und meine Weisheit hält sie ebenso wie Gewalt mit brennenden Fackeln aus. Ich habe ihnen die Bedeutung der Worte "Ich habe keine Mutter" beigebracht. Meine Wörter können Wörter sein, die edel sind, wie das feinste Qualitätsöl; Ich weiß, wie man heiße Herzen kühlt, (die brennen) wie Feuer, und ich weiß, wie man einen Mund löscht, der wie ein Schilfrohr in Flammen steht. Ich wäge meine Worte gegen die des Angebers ab. Ich bin ein Mann von höchstem Wertmaßstab. Die Wichtigkeit der Demütigen ist für mich von besonderem Wert, und sie kann für keine meiner Aktivitäten kontraproduktiv sein. Auf Befehl von An und auf Befehl von Enlil werden Gebete für das Leben des Landes und für das Leben der fremden Länder gesprochen, und weder vernachlässige ich sie, noch lasse ich sie unterbrechen.

244-258. Ich weiß auch, wie man den Göttern dient, und ich kann die Herzen der Anuna-Götter kühlen (befriedigen). Ich bin Šulgi, dessen breiter Nacken in der Erhabenheit mächtig wird. Großartige Leistungen, die ich vollbracht habe und die mir Freude bringen, lege ich nicht nachlässig beiseite; Deshalb gebe ich dem Fortschritt den Vorzug. Ich gebe keine Anweisungen bezüglich der Entwicklung von Brachland, sondern widme mich großen Baugrundstücken. Ich habe Bäume auf Feldern und im Ackerland gepflanzt; Ich widme meine Kräfte Dämmen, ......, Gräben und Kanälen. Ich versuche einen Überschuss an Öl und Wolle sicherzustellen. Dank meiner Bemühungen sind Flachs und Gerste von höchster Qualität. Der Durst und der Hunger der Götter sind für mich die größte Sorge; Ich, Šulgi, bin das Leben von Sumer.

259-269. Ich bin unter den edelsten Herrschern nicht vergleichbar, und ich kann auch sagen, dass meine Taten große Taten sind. Alles ist erreichbar von mir, dem König. Seit der Zeit, als Enlil mir die Leitung seiner zahlreichen Leute - angesichts meiner Weisheit, meiner außerordentlichen Macht und meiner Gerechtigkeit, angesichts meiner entschlossenen und unvergeßlichen Worte und angesichts meines Sachverstandes, vergleichbar dem von Ištaran´s Urteilen - gab, hat mein Herz noch nie Gewalt gegen einen anderen König begangen, sei er ein Akkadier oder ein Sohn Sumers oder gar ein Tier aus Gutium.
270-280. Ich bin kein Narr in Bezug auf das Wissen, das seit der Zeit erlangt wurde, als die Menschheit vom Himmel oben auf ihren Weg (herab) gekommen war: Als ich Tigi und Zamzam Hymnen von vergangenen Tagen, alte von alten Zeiten, entdeckt habe, habe ich sie nie falsch erklärt und haben niemals ihren Inhalten widersprochen. Ich habe diese Altertümer bewahrt und sie nie in Vergessenheit geraten lassen. Wo auch immer das Tigi und das Zamzam erklangen, ich habe all dieses Wissen gewonnen, und ich habe diese Šir-gida-Lieder brillant in meinem eigenen guten Haus aufgeführt. Damit sie niemals in Vergessenheit geraten, habe ich sie dem Repertoire der Sänger hinzugefügt, und dadurch habe ich das Herz des Landes entflammt.

281-296. Was erworben ist, ist dazu bestimmt, verloren zu gehen. Welcher Sterbliche hat jemals den Himmel erreicht? Irgendwann in der fernen Zukunft mag ein Mann von Enlil aufstehen, und wenn er ein gerechter König ist, wie ich, dann sollen meine Oden, Gebete und Gelehrtenlieder über meinen heroischen Mut und meine Expeditionen diesem König in seinem guten Palast folgen. Er sollte sich den Nutzen, der ihm gewährt wurde, zu Herzen nehmen; Er sollte die Kraft meiner Oden erhöhen, die Überschwänglichkeit meiner Lieder aufnehmen und meine große Weisheit hoch schätzen. So wie eine starke Person auch die Dinge, die sie nicht aus eigener Kraft hervorgebracht hat, gleichberechtigt in Betracht ziehen kann, applaudiere und begrüße ich meine Leistungen. Lass ihn meinen guten Namen anrufen.

297-307. Aber wenn sein Herz Verrat gegen mich entwirft und er Gewalt gegen irgendetwas von mir begeht, möge Nanna dann gegen diesen Rebellen entscheiden und Utu die Fackel zünden lassen. Wohin auch immer der Weg des Königs führen mag, sein Wort wird ausgelöscht. Bis er die Tage seines Lebens vollendet hat, wird er alles in seiner Macht stehende tun, um die Hymnen in ihrer richtigen Form zu halten. Dadurch, dass ich mich mit dem König vertraut mache, wird er von mir erstaunt sein. Wegen meiner außerordentlichen Weisheit und meines alten Ruhms als Meister sollte er meine Hymnen als Beispiele wählen und selbst himmlische Schriften hervorbringen.

308-319. Im Süden, in Urim, ließ ich ein Haus der Weisheit von Nisaba in heiligem Boden errichten, um meine Hymnen zu schreiben. Landeinwärts in Nibru habe ich ein anderes gegründet. Möge der Schreiber dort Dienst tun und die Gebete, die ich im E-kur eingeführt habe, mit seiner Hand übertragen; und möge der Sänger auftreten, indem er aus dem Text rezitiert. Die Akademien  sollen nie verändert werden; Die Lernorte dürfen niemals aufhören zu existieren. Dies und das ist nur mein gesammeltes Wissen! Die gesammelten Worte aller Hymnen, die mir zu Ehren stehen, ersetzen alle anderen Formulierungen. Bei An, Enlil, Utu und Inanna ist es keine Lüge - es ist wahr!

320-336. Außerdem wird niemand unter Eid behaupten, dass bis heute in meinen Inschriften eine einzige Stadt erwähnt wird, die ich nicht verwüstet habe, oder eine Mauer, die ich nicht abgerissen habe, oder ein Land, das nicht wie eine Schilfhütte zitternd mich lobt, dass ich nicht vollständig überprüft habe. Warum sollte ein Sänger dies in Hymnen setzen? Ein herausragendes Beispiel verdient ewigen Ruhm. Was ist das Schreiben ohne Wahrheit? Für mich, den König, hat der Sänger meine Heldentaten in Liedern über die Stärke der schützenden Gottheit meiner Macht aufgezeichnet; meine Lieder sind unvergesslich, und meine Worte sollen nicht in Vergessenheit geraten. Ich bin der beste König des Landes. Von den allerersten Anfängen bis zur vollen Entfaltung der Menschheit wird es niemals einen König geben, der sich mit meinen Leistungen messen kann, den An seine Krone tragen lässt oder sein Zepter auf einem königlichen Thron führen lässt.

337-353. Ich bin mit Kraft, Einsicht und Weisheit begabt. Der Höhepunkt meiner großen Taten ist das Erlegen von Löwen mit der Lanze, als wären sie Unkraut, das Fangen von wilden Katzen, als wären sie Schilf, welches man unter dem Wollkamm schert, und das Zerquetschen ihrer Hälse unter der Axt, als wenn sie Hunde wären. Große, mächtige, wilde Kühe, unzähmbare Stiere, Vieh auf dem Weg zu ihren Almen, welches in der Ebene getötet wurde,  ...... die Berge. Dass die Hügel undurchdringlich und unzugänglich waren ... - das sind reine Lügen. Wo, in wichtigen Worten auf Tafeln, meine Weisheit und meine Kraft ... [1 Zeile unklar]. Er, der weiß und nicht ...... die Wahrheit über mich als Lüge (vorträgt), wird für mich applaudieren und mich loben.

354-357. Ich bin ein Krieger, dessen Macht eine enorme Macht ist. Ich bin Šulgi, dessen Schatten über den Bergen liegt. Ich bin der König, die Waffe und der Untergang der rebellischen Länder. So habe ich weit und breit meinen ewigen Ruhm verbreitet.

358-373. Nun, ich schwöre bei Utu an diesem Tag - und meine jüngeren Brüder sollen Zeugen davon in fremden Ländern sein, wo die Söhne von Sumer nicht bekannt sind, wo Menschen nicht die Verwendung von befestigten Straßen haben, wo sie keinen Zugang zum geschriebenen Wort haben - dass der erstgeborene Sohn ein Wortschöpfer ist, ein Liederkomponist, ein Wortkomponist, und dass sie meine Lieder als himmlische Schriften aufsagen werden, und dass sie sich vor meinen Worten verneigen werden ...... 8 Zeilen fragmentarisch

374-385. Für dieses Haus bin ich der richtige Mann, um über die Schwelle zu treten. Ich bin der Mann, dessen Name von Nanna gewählt wurde. Ich bin der Verwalter von Enlils Tempel, der Haussklave von An. Ich bin Šulgi, und mein Haus E-ḫursaĝ ist der Palast der Paläste. Meine königliche Residenz ist vor allem Lob; Ich habe es wie einen Lapislazuli-Berg emporgehoben. Inanna, die Königin der Götter, die schützende Gottheit meiner Macht, hat die Lieder meiner Macht - die führenden unter den Königen - in Bezug auf alles auf der ganzen Welt sind - perfektioniert. Es ist gut, mich zu loben. Gelobt sei Nisaba.



Untergliederung:
21-51: über die militärische Stärke
56-113: über die Jagdfähigkeit
118-130: über die körperliche Stärke (z. B. Rennen und Tanzen)
131-149: über die Geschicklichkeit bei der Opferschau
154-174: über das musikalisches Können
175-205: über die königliche Natur (angeborener Sinn für Gerechtigkeit und Schicksal)
206-220: über die Fähigkeit, sich in Fremdsprachen zu unterhalten
221-243: über den angeborener Sinn für Gerechtigkeit
244-258: über die Einhaltung kultischer Pflichten
259-269: über die pazifistische Intention
---------------
270-307: über die erlernte Fähigkeit, alte Hymnen zu lesen und neue zu schreiben
308-319: über die Gründung von Schreibakademien, Komposition von Klageliedern
320-385: darüber, die tapferen Taten in Inschriften erhalten

"Haus der Weisheit" - e2-geštu2
"Akademie" - e2-dub-ba
"Ort des Lernens" - ki-umun2
"Idiot" - na-ga2


Šulgi (𒀭𒂄𒄀 sumerisch dSul-ge(-r) = sumerischer Jüngling) aus Ur war der zweite König der „Sumerischen Renaissance“ (3.Dyn. Ur). Er folgte seinem Vater Ur-Nammu auf den Thron und regierte 48 Jahre lang, wahrscheinlich von 2092 bis 2045 v.u.Z. nach Mittlerer Chronologie. Ihm können 31 Kinder nachgewiesen werden, darunter 17 Söhne und 14 Töchter.

cdli



http://etcsl.orinst.ox.ac.uk/cgi-bin/etcsl.cgi?text=t.2.4.2.02&display=Crit&charenc=&lineid=t24202.p24#t24202.p24

https://cdli.ucla.edu/pubs/cdlj/2006/cdlj2006_003.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Šulgi

Jahresnamen des Šulgi:
https://cdli.ucla.edu/tools/yearnames/HTML/T6K2.htm


Bildquelle: https://therealsamizdat.com/2015/09/11/kvanvig-at-the-brink-of-legendary-time-and-historical-time/

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